Die Einsatzregeln (Rules of Engagement, RoERules of Engagement) bezeichnen im militärischen Bereich die Regeln für die Streitkräfte zum Einsatz von Gewalt und Zwangsmaßnahmen bei einer Operation.
So können sie das im humanitären Völkerrecht bestehende Verbot der Bekämpfung bestimmter Ziele wiedergeben, die Befugnis zur Bekämpfung rechtmäßiger militärischer Ziele einschränken, den Einsatz bestimmter Waffen oder Kampfmittel verbieten oder bestimmen, welche Befehlsebene den Einsatz bestimmter Waffensysteme erlauben darf.
RoERules of Engagement sind in der Regel im Operationsplan für einen bestimmten Einsatz niedergelegt und richten sich an die Truppenführerinnen und Truppenführer der eingesetzten Kräfte. Ihr Inhalt wird den einzelnen Soldatinnen und Soldaten regelmäßig in Form eines in die Hosentasche passenden Dokuments, der Taschenkarte, übermittelt. Um eine Gefährdung der Soldatinnen und Soldaten durch Gegner, die ihre Kampftaktiken auf RoERules of Engagement und Taschenkarte abstimmen, zu vermeiden, werden sie grundsätzlich als Verschlusssache eingestuft.
Bei multinationalen Einsätzen, denen in der Regel eine Mandatierung durch die Vereinten Nationen und/oder die Zustimmung des betroffenen Territorialstaates zugrunde liegt, werden die Einsatzregeln durch die Vereinten Nationen und/oder die beteiligten regionalen Sicherheitsorganisationen erarbeitet und bei Bedarf an spätere Entwicklungen angepasst.
Vereinte Nationen, NATONorth Atlantic Treaty Organization und EUEuropäische Union verfügen über eine Sammlung möglicher Regelungen, aus der die für den konkreten Einsatz passenden RoERules of Engagement ausgesucht und festgelegt sowie unter den beteiligten Staaten abgestimmt werden.