Die Objektschutzkompanie: Schutz ist ihr Markenzeichen
Einsatz- Datum:
- Ort:
- Gao
- Lesedauer:
- 3 MIN
Das Deutsche Einsatzkontingent MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali hat als Aufklärungsgefechtsverband den Hauptauftrag Aufklärung und stellt seine Informationen dem VN-Hauptquartier zur Verfügung. Mit der Objektschutzkompanie steht dem deutschen Einsatzkontingent eine schlagkräftige Sicherungskomponente mit besonders qualifizierten Infanteristen zum Schutz aller zur Verfügung – im und um das Camp Castor.
Tag und Nacht im Dienste der Sicherheit unterwegs: Viele Patrouillen enden erst weit nach Sonnenuntergang
Bundeswehr/Frank WiedemannDie Objektschutzkompanie, derzeit gestellt von der vierten Kompanie des Gebirgsjägerbataillons 231 aus Bad Reichenhall, ist für den Schutz der deutschen Kräfte innerhalb und außerhalb des Feldlagers zuständig. Dabei gilt es, ein breites Aufgabenspektrum abzudecken. Der Schwerpunkt wird hierbei auf die Feldlagersicherung und die Kontrolle des Zugangs zum Camp gelegt. Hinzukommen Sicherungsaufträge im Nahbereich des Camps Castor. Darüber hinaus werden die Gebirgsjäger auch für Missionen weit außerhalb des Lagers, zum Beispiel zum Schutz der Aufklärungskräfte, eingesetzt.
Wenn es notwendig ist, können die Soldatinnen und Soldaten der Gebirgsjäger innerhalb von 30 Minuten aus dem Camp ausrücken
Bundeswehr/Frank WiedemannUm all das abzubilden, ist die Kompanie in sechs Züge, also Teileinheiten, gegliedert. Zwei Züge, darunter ein litauischer Sicherungszug, sind 24 Stunden täglich, sieben Tage die Woche für die Lagersicherung zuständig. Hinzu kommen zwei weitere Züge, die für die Sicherheit innerhalb des Camps verantwortlich sind und den Luftraum überwachen. Für den Schutz der eigenen Kräfte außerhalb des Feldlagers sind zwei weitere Teileinheiten der Kompanie eingesetzt: der Force Protection-Zug und der Quick Reaction Force-Zug (QRF). Innerhalb von 30 Minuten kann der QRF-Zug in Marsch gesetzt werden, um bei Gefahrensituationen unverzüglich einzugreifen.
In jeder Kompanie gibt es einen Kompaniefeldwebel: Er sorgt für das Wohl der Soldatinnen und Soldaten
Bundeswehr/Uwe WeberDer Kompaniefeldwebel, liebevoll als „Mutter der Kompanie“ oder „Spieß“ bezeichnet, kümmert sich unter anderem um soziale Angelegenheiten seiner Soldatinnen und Soldaten und hält ihnen den Rücken frei. Im Einsatz gibt es da noch einmal mehr zu tun als zu Hause. Schließlich sollen sich alle auf ihre wichtigen Aufgaben konzentrieren können. Der Spieß und sein Unterstützerteam, bestehend aus dem Personalfeldwebel und der Geschäftszimmersoldatin, sind zudem für die administrativen Vorgänge zuständig. Auch im Einsatz werden Soldatinnen und Soldaten befördert und ausgezeichnet. Für das Material, die Fahrzeuge und die ITInformationstechnik gibt es weitere Experten vor Ort. Als besondere Unterstützer gelten die „Partner auf vier Pfoten“. Diensthundeführer vom Objektschutzregiment der Luftwaffe mit ihren Hunden sind der Kompanie angegliedert und liefern in vielen Situationen genau den richtigen Riecher.
Im Feldlager sind viele einheimische Arbeiter unterwegs, auf den Baustellen herrscht reger Betrieb
Bundeswehr/PAO MINUSMAWenn die Soldatinnen und Soldaten in der Feldlagersicherung eingesetzt sind, überprüfen sie Fahrzeuge und den Zugang von Personal ins Camp. Aufgrund der Corona-Pandemie wird nicht mehr per Hand, sondern mittels einer stationären Ferndetektionsanlage, ähnlich wie auf einem Flughafen, kontrolliert. Waffen und gefährliche Gegenstände wie selbstgebaute Sprengvorrichtungen können so zuverlässig entdeckt werden. Auch Fahrzeuge werden bei der Zufahrt gründlich auf Auffälligkeiten untersucht.
Viele zivile Arbeitskräfte, die im Camp angestellt sind, betreten und verlassen das Lager täglich, es gibt also eine Menge zu tun. Oberste Priorität ist die Sicherheit innerhalb des Camps. Die einheimischen Arbeitskräfte werden bei ihren Arbeiten auf den Baustellen überwacht. Alles wird durchhaltefähig im Schichtsystem abgebildet – Einsatz-, Ruhe- und Bereitschaftsphasen wechseln einander ab.
Ein litauischer Sicherungszug unterstützt bei der Bewachung des Camps
Bundeswehr/Uwe WeberDer Betrieb des Maingates, also der Hauptzufahrt in das Camp, erfolgt in enger Abstimmung mit dem Lagezentrum des Kontingentes. Dies versorgt die Maingate-Besatzung mit wichtigen Informationen. Beispielsweise dürfen Fahrzeuge das Lager für Aufträge nur mit Genehmigung verlassen, der Abgleich der Kennzeichen ist daher unerlässlich. Ein litauischer Infanteriezug übernimmt die Sicherung der Außengrenzen des Feldlagers.
In erster Linie ist das Camp durch bauliche und technische Maßnahmen vor Angriffen geschützt, die baltischen Soldatinnen und Soldaten ergänzen die Rundumsicherung zusätzlich mit ihren Wachposten. „Sie sind feuerkräftig und beschützen das Feldlager vor Angriffen. Unser Eigenschutz wird durch die litauischen Kameraden professionell ergänzt“, sagt der Kompaniechef voller Stolz auf sein internationales Team.
Auch um das Feldlager patrouillieren die Gebirgsjäger, um den Raumschutz sicherzustellen
Bundeswehr/Frank Wiedemann
Der MG-Schütze ist wachsam auf seinem Posten auf dem Transportpanzer Fuchs
Bundeswehr/Frank Wiedemann
Soldaten auf einer Patrouille: Ein Sprachmittler hilft bei der Verständigung mit der Bevölkerung
Bundeswehr/Frank Wiedemann
Hier herrscht geschäftiges Treiben auf den Straßen: Die Gebirgsjäger bei einer Stadtpatrouille in Gao
Bundeswehr/Frank Wiedemann
Soldaten betreiben das Maingate und müssen sich eng mit der Operationszentrale abstimmen. Sie prüfen Personen und Fahrzeuge
Bundeswehr/Uwe Weber