MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali: Rettung aus der Luft – Verwundetentransport
Einsatz- Datum:
- Ort:
- Gao
- Lesedauer:
- 3 MIN
Der Ernstfall will geübt sein. Aus diesem Grund findet bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali eine Forward Air-Medical Evacuation-Übung statt. Um alle Abläufe zu festigen, wird der Lufttransport von Verwundeten von Anfang bis Ende trainiert.
Die Patrouille führt über den Niger. Hier ein Blick aus dem Dingo
Bundeswehr / Stefano Guagliano„Funküberprüfung in fünf Minuten“, befiehlt der Zugführer. Die letzten Vorbereitungen laufen, letzte Informationen werden ausgetauscht. Der Bravo-Zug bereitet sich auf die Patrouille vor. Ihr Auftrag: Geländeerkundung.
Es kann losgehen. Die Verbindung zum Joint Operation Center steht. Die Fahrzeuge fahren auf und verlassen das Camp Castor. Es geht durch Gao und über eine der wenigen Brücken über den Fluss Niger. Ein Markt verzögert die Weiterfahrt der Soldaten. Das Tempo der Fahrzeuge wird gedrosselt. Den winkenden Kindern am Straßenrand wird zurück gewunken. „Lachen und Winken, das kommt gut an“, meint der Gruppenführer Carlo W. Nach etwa vierzig Minuten Fahrt erreicht der Bravo-Zug das Ziel: Ein Stück Feld mitten im Nirgendwo.
Die Soldaten führen die Erstversorgung am Verwundeten durch
Bundeswehr / Stefano GuaglianoDie Soldaten verlassen bei der Ankunft die Fahrzeuge. Sie suchen zunächst unmittelbar am Fahrzeug, dann im Umkreis von einigen Metern nach verdeckten Sprengladungen. Dann passiert es: Zwei Soldaten werden durch einen simulierten Sprengstoffanschlag verwundet. Laute Hilfeschreie schallen über das Gelände. Die Verwundetenversorgung beginnt: Es geht darum sich schnell einen Überblick zu verschaffen und erste Rettungsmaßnahmen einzuleiten. Der Sanitäter soll die verletzten Kameraden beruhigen. Die verwundeten Soldaten haben keine Waffen mehr, die Schutzwesten wurden abgenommen. Die Körper werden vorsichtig auf Verletzungen abgesucht. Alle Handgriffe sitzen. Jeder weiß, was zu tun ist.
Die Soldaten kümmern sich in Teams um die Verwundeten. Einer prüft die Vitalfunktionen. Ein anderer legt eine Rettungsdecke aus. Ein weiterer Soldat füllt einen 9-Liner aus. Das ist ein standardisiertes Verfahren, zur Organisation der Rettung von Verwundeten. Diese neun Zeilen sind ausschlaggebend für den weiteren Ablauf. Angaben über die Schwere der Verletzung sind entscheidend. Hier zeigt sich, ob ein Rettungshubschrauber benötigt wird, oder nicht.
Ein deutscher Soldat beim Ausfüllen des 9-Liners. Dieser wird direkt an die Operationszentrale gemeldet
Bundeswehr / Stefano GuaglianoDie Erstversorgung im Felde läuft reibungslos. Alle Verwundeten werden versorgt und für einen möglichen Transport stabilisiert. Der 9-Liner ist per Funk an die Operationszentrale abgesetzt. Eine Landezone für den Hubschrauber wird erkundet und vorbereitet. Sie sollte sich in der Nähe der Verwundeten befinden. Dann ist es soweit, ein kanadischer Chinook ist in Sicht. Mit grünem Rauch wird die Hubschrauberlandezone markiert. Wenig später landet dieser nur wenige Meter neben den Verwundeten. Deutsche und kanadische Soldaten sitzen ab und treten direkt mit den Erstversorgern in Kontakt.
Die verwundeten Soldaten werden in den Hubschrauber gebracht. Dort werden sie weiter versorgt
Bundeswehr / Stefano GuaglianoDie Übernahme der Verwundeten durch kanadische Soldaten vollzieht sich binnen Sekunden. Schnell noch den Kameraden auf eine Trage gepackt, angeschnallt und los geht es. Vier Mann packen an. „Hebt an“, gibt einer der vier das Kommando. Im Eiltempo geht es ins Luftfahrzeug. Ohne Zeit zu verlieren, schließt sich die Heckklappe des Chinook wieder. Kurze Zeit später ist der Hubschrauber in der Luft und am Horizont verschwunden. Übungsende für die Truppe im Gelände. Material und Ausrüstung werden eingesammelt und verpackt. „Alle Mann aufsitzen, Rückfahrt ins Camp“, so der Zugführer des Bravo-Zuges.
Ein verwundeter Soldat wird zur weiteren Behandlung in die Sanitätseinrichtung gebracht
Bundeswehr / Marcel M.Nach einem kurzen Flug landet der Chinook im Camp Castor. Ein Rettungswagen steht für die Aufnahme der Verwundeten bereit. Aus dem Hubschrauber raus, in den Rettungswagen rein. In schneller Fahrt geht es in die deutsche Sanitätseinrichtung, wo die Verwundeten bereits erwartet werden. Da das Verletzungsmuster bereits mit dem 9-Liner übermittelt worden ist, sind alle Sanitätskräfte auf die weitere Behandlung eingestellt. Im Schockraum ist dann Übungsende für alle.
von Stefano GuaglianoDer Ernstfall muss geübt werden. Aus diesem Grund findet bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali eine Forward Air Medical Evacuation Übung statt. Hier wird der Transport von Verwundeten über den Luftweg von Beginn bis Ende trainiert und optimiert.
Die Medizin folgt der Taktik. Deshalb sichern die Soldaten zunächst die Umgebung
Bundeswehr / Stefano Guagliano
Ersthelfer tasten den Verwundeten nach Verletzungen ab. Dazu wird ihm die Schutzweste abgenommen
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Beim Bodycheck sitzt jeder Handgriff. Der Körper des verwundeten Kameraden muss vorsichtig abgesucht werden, um keine Verletzungen zu übersehen
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Während die Ersthelfer sich um den Verwundeten kümmern, sichern deutsche Soldaten weiter das umliegende Gelände
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Wenn lebensbedrohliche Blutungen gestillt und der Bodycheck abgeschlossen sind, wird der Verwundete aus dem Gefahrenbereich getragen
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Zum Abtransport wurde ein Hubschrauber angefordert. Ein deutscher Soldat sucht deshalb im Gelände nach einer Landezone
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Der Hubschrauber ist eingetroffen. Die kanadische Besatzung nimmt Verbindung mit den deutschen Ersthelfern auf, um den Abtransport zu koordinieren
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Die verwundeten Soldaten können nun in den Hubschrauber vom Typ Chinook gebracht werden
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Mit zwei Verwundeten an Bord fliegt der Chinook ins Camp Castor
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Zurück im Camp wird der Verwundete mit einem Rettungswagen in die deutsche Sanitätseinrichtung gefahren
Bundeswehr / Marcel M.