Als Einsatzoffizier in der Stabs- und Versorgungsstaffel
Ich bin im Einsatz- Datum:
- Ort:
- Zamość
- Lesedauer:
- 2 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Mein Name ist Hauptmann Jens G., ich bin seit 2008 Soldat und derzeit Einsatzoffizier der Stabs- und Versorgungsstaffel. In Deutschland bin ich in gleicher Funktion eingesetzt und durfte alle drei deutschen PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Missionen begleiten. Die Mission hier ist mein vierter Einsatz, zuvor war ich bereits zweimal in der Türkei und einmal in der Slowakei.
Als Einsatzoffizier in der Stabs- und Versorgungsstaffel bin ich für den Einsatz von Personal und Material verantwortlich. Wir schützen mit unserem Waffensystem PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target im Rahmen der enhanced Vigilance Activities der NATONorth Atlantic Treaty Organization den polnischen Luftraum. Damit leisten wir einen Beitrag zur NATONorth Atlantic Treaty Organization-Luftverteidigung an der Ostflanke. Um diesen Auftrag erfüllen zu können, müssen die Systeme 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche laufen. Zu jeder Tages- und Nachtzeit kann es zu ungeplanten Anforderungen an meine Staffel und mich kommen. Denn die Stabs- und Versorgungsstaffel ist für die gesamte Versorgung und Instandhaltung des Kontingentes verantwortlich.
Wir sorgen dafür, dass alles läuft! Durch die vielen verschiedenen Aufgabenbereiche bezeichnen wir uns manchmal selbst als „Schweizer Taschenmesser“. Als Führungskraft ist es mir zudem besonders wichtig, immer ein Ohr an der Truppe zu haben. Dazu mache ich täglich eine Morgenrunde durch alle Bereiche und spreche mit den Soldatinnen und Soldaten.
Es beeindruckt mich, wie professionell unsere Soldatinnen und Soldaten täglich ihren Auftrag erfüllen. Ich nehme mir regelmäßig die Zeit, einen Einblick in die verschiedenen Bereiche zu erhalten. Auch die Zusammenarbeit mit unseren polnischen Gastgebern funktioniert hervorragend. Stolz macht mich persönlich die Leistungsbereitschaft meiner Kameradinnen und Kameraden, da diese bereits letztes Jahr über Weihnachten und Neujahr in der Slowakei eingesetzt waren. An der Motivation und Einsatzbereitschaft habe ich keinerlei Zweifel.
Am meisten vermisse ich meine Familie. Zwar können wir durch die bereitgestellte ITInformationstechnik regelmäßig telefonieren, doch ich freue mich über jeden Tag, der uns unserem Wiedersehen näherbringt. Ansonsten gibt es hier wenig, was mir fehlen würde. Die Staffel ist wie eine große Familie, somit fühle ich mich hier gut aufgehoben. Es gibt einige Angebote für die wenige freie Zeit, die ich gerne nutze.
Meine Einsatzzeit hier vor Ort neigt sich bereits dem Ende zu. Nach meiner Heimkehr werde ich den Dienst zu Hause wieder aufnehmen und dort meinen Staffelchef vertreten. Es wird also nicht langweilig werden. Ich freue mich darauf, die Kameradinnen und Kameraden zu Hause wiederzusehen, um dann noch einmal Kraft zu sammeln, bevor es zum zweiten Teil meiner Zeit hier in Zamość kommt.