Begleitschutz der USSUnited States Ship „Cape Ray“: Kommandantenwimpel
Begleitschutz der USSUnited States Ship „Cape Ray“: Kommandantenwimpel
- Datum:
- Ort:
- Flensburg
- Lesedauer:
- 2 MIN
Das Exponat
Dieser Kommandantenwimpel wehte vom 19. September 2013 bis 13. Mai 2016 im Top der Fregatte „Augsburg“. Das Kommando als Kommandant des Schiffes führte über den gesamten Zeitraum Fregattenkapitän Jörg Mascow, der mit seiner Besatzung 2014 in die Mission der Vereinten Nationen (VN) zur Vernichtung syrischer Chemiewaffen entsandt wurde. Der Ursprung des Mandats für diese Mission wird durch die gemeinsame Ausstellung von Wimpel und VN-Flagge verdeutlicht.
Das Mandat
Die Mission zur Neutralisation der syrischen Chemiewaffen war eine gemeinsame Initiative der Vereinten Nationen (VN) und der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (Organisation for the Prohibition of Chemical Weapons, OPCWOrganisation for the Prohibition of Chemical Weapons). Hintergrund waren die Chemiewaffenangriffe vom 21. August 2013 in Vororten der syrischen Hauptstadt Damaskus, bei denen mindestens 1.400 Menschen ums Leben kamen. Völkerrechtliches Fundament für die Aufstellung einer gemeinsamen Mission von VN und OPCWOrganisation for the Prohibition of Chemical Weapons war die Resolution 2118 des VN-Sicherheitsrates.
Hintergrund
Die USA planten im Rahmen der gemeinsamen VN/OPCWOrganisation for the Prohibition of Chemical Weapons-Mission, die syrischen Chemiewaffen an Bord des Spezialschiffes USSUnited States Ship „Cape Ray“ durch Hydrolyse zu neutralisieren. Mit der Ukrainekrise 2014 wurde das ursprüngliche Vorhaben, die Hydrolyse auf offener See in gemeinsamer amerikanisch-russischer Verantwortung durchzuführen, am 3. März 2014 aufgegeben. Im Anschluss baten die USA andere Nationen um Unterstützung für die VN/OPCWOrganisation for the Prohibition of Chemical Weapons-Gesamtmission. Der Deutsche Bundestag befürwortete am 9. April 2014 einen Antrag der Bundesregierung zur Entsendung einer deutschen Fregatte als Begleitschutz für die USSUnited States Ship „Cape Ray“. Das Mandat hatte eine Personalobergrenze von bis zu 300 deutschen Soldaten und war bis zum Ende der Operation – längstens jedoch bis zum 31. Dezember 2014 –befristet.
Die Marine beteiligte sich zunächst mit der Fregatte „Augsburg“ unter dem Kommando von Fregattenkapitän Jörg Mascow an dieser Operation. Die Fregatte war mit ihrer Besatzung bereits seit dem 11. Februar 2014 Teil des Einsatz- und Ausbildungsverbandes (EAV) der Marine und wurde aus diesem für die Begleitschutzaufgabe herausgelöst. Im Einzelnen hatte die Marine folgende Aufgaben übernommen: Begleitschutz der USSUnited States Ship „Cape Ray“ und Sicherung des Verbandes, Kontrolle des Seeverkehrs, See- und Luftraumüberwachung, Aufklärung und Lagebilderstellung in und über der See, Austausch und Abgleich gewonnener Lagebildinformationen mit weiteren Akteuren sowie temporäre Führung der maritimen Operation.
Abgelöst wurde die „Augsburg“ Anfang Juli 2014 von der Fregatte „ Schleswig-Holstein“ und erreichte am 14. Juli 2014 ihren Heimathafen Wilhelmshaven. Vom 20. August bis 4. September 2014 begleitete die Fregatte „Hamburg“ die USSUnited States Ship „Cape Ray“ durch den Nordostatlantik sowie über Nord- und Ostsee zu den Bestimmungshäfen in Finnland und Deutschland.
Bilanz
Die Neutralisation der letzten Kampfstoffe wurde im September 2014 ohne Zwischenfälle abgeschlossen. Die Begleitschutzmission durch die drei deutschen Fregatten war somit im gesamten Verlauf der Operation erfolgreich. Insgesamt wurden 1.300 Tonnen Chemiewaffen aus Syrien abtransportiert. Rund 370 Tonnen des dabei entstandenen Hydrolyse-Abfalls hat das deutsche Unternehmen GEKAGesellschaft zur Entsorgung chemischer Kampfstoffe und Rüstungsaltlasten (Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten mbHmit beschränkter Haftung) in Munster verarbeitet.