Wie die Beschaffung bei der Bundeswehr abläuft
Seit der „Zeitenwende“ beschafft die Bundeswehr für viele Milliarden Euro moderne Waffensysteme und Ausrüstung.
Blitzschnell verlegbar und hochmodern ausgestattet: Die geschützte hochmobile Sanitätseinrichtung Role 2B ermöglicht lebensrettende, notfallchirurgische Eingriffe und die intensivmedizinische Versorgung direkt im Einsatz. Nach Vertragsschluss startet demnächst die entscheidende Erprobung des Systems.
Modell einer möglichen Konfiguration der geschützten hochmobilen Sanitätseinrichtung Role 2B
RheinmetallEin System besteht aus elf Containern und elf geschützten geländegängigen Fahrzeugen, den bereits in der Bundeswehr genutzten Lkw 15t mil gl MULTIMechanisierte Umschlag-Lagerung-Transport-Integration 2 mit Wechselladersystem. Jedes Fahrzeug befördert jeweils einen Container. Dazu gehören ein Führungscontainer, ein Lagercontainer, zwei Zugangs- beziehungsweise Abgangscontainer, ein Verbindungscontainer und sechs Multifunktionscontainer. Jeder Container ist mit einem Stromerzeugungsaggregat ausgestattet, das die Stromversorgung des jeweiligen Containers sicherstellt. Das System soll per Lufttransport bewegt werden können – hierbei werden die Fahrzeuge und Container separat verlegt.
Die bestellten Systeme gehen an die Sanitätsregimenter sowie die Brigade Litauen. Sie entsprechen dem NATONorth Atlantic Treaty Organization-Standard Role 2B, sind also Teil der zweiten Ebene innerhalb der militärischen Rettungskette. Das bedeutet, dass sie frontnah eingesetzt werden und in ihnen auch operiert werden kann. Bislang nutzt die Bundeswehr dafür teils zeltgestützte Systeme. Die neuen Systeme sind deutlich mobiler. Sie können damit nicht nur an jedem Ort zum Einsatz kommen, sondern sind auch schneller am jeweiligen Einsatzort verfügbar.
Der aktuelle Auftragswert liegt bei über 300 Millionen Euro. Der gesamte Rahmenvertrag hat ein Volumen von über 1,2 Milliarden Euro.
Die geschützte hochmobile Sanitätseinrichtung Role 2B wird nun in einer längeren Erprobungskampagne in Zusammenarbeit mit den Wehrtechnischen Dienststellen 41, 71 und 91 erprobt. Darüber hinaus findet eine Erprobung zusammen mit den Nutzenden in der Truppe statt.
Im ersten Schritt werden sechs Systeme beschafft, ein Abruf von zwei weiteren Systemen ist bereits genehmigt. Die Auslieferung der insgesamt acht Systeme soll bis 2033 abgeschlossen sein.
von BAAINBw U7.2 und PIZ AIN