Am späten Vormittag brummen wieder die Außenborder. Diesmal nehmen drei Schlauchboote Kurs auf die Boje, mit der die Pioniertaucher am Vortag den Fundort des Flugzeugmotors in der Müritz markiert haben. Das Wasser ist immer noch recht unruhig, der Wind durchaus frisch. „Aber alles in allem haben wir gute Voraussetzungen für unser Bergevorhaben“, ist Oberfähnrich W. zufrieden.
Vor Ort angekommen, müssen die Bootsführer dafür sorgen, dass sie in Position bleiben. Zwei Pioniertaucher gehen gemeinsam ins Wasser und schlagen in rund fünf Metern Tiefe die Hebesäcke an dem Motor an. Die Zurrpunkte haben sie bereits tags zuvor identifiziert. Gut eine halbe Tonne wiegt das Gerät, mit Anhaftungen und Schlamm könnten es leicht zweihundert Kilogramm mehr sein, haben die Pioniere überschlagen. Ein Bergekissen kann rund 400 Kilogramm anheben. Weil zunächst unklar ist, wie tief der Motor im Schlamm steckt, sind sogar vier Hebesäcke mitgenommen worden.
Der Ansaugeffekt von Schlamm ist bekannt – das Prinzip „im Matsch steckengebliebener Gummistiefel“ lässt grüßen. „Wegen dieses Faktors müssen wir mindestens das 1,4-Fache des Gewichts an Hebekraft mitbringen“, sagt Oberfähnrich W. Aber am Ende steckt der „Cyclone“ gar nicht so tief im Schlick. Drei Hebesäcke erweisen sich als völlig ausreichend. Nach dem Anblasen der Bergekissen steigt der Motor bis gut einen Meter unter die Wasseroberfläche. Der erste Teil der Bergung ist geglückt. Nachdem zwei Führungsleinen angebracht wurden und die Taucher den Gefahrenbereich verlassen haben, setzt sich der Zug in Richtung Hafen in Bewegung.