Schon im letzten Jahr waren die Tests des Mobilen Kommunikationssystems der Bundeswehr erfolgreich. Bei der Übung CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise 2023 setzten die Administratoren noch einen drauf: Mit ihrem nach aktuellsten Vorgaben der NATONorth Atlantic Treaty Organization konfigurierten System lösten sie 100 Prozent der Testfälle. Damit konnten sie die FMNFederated Mission Networking-Konformität nach dem derzeit höchsten NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ausbaulevel nachweisen.
Das MobKommSysBw-Team stellt ein geschütztes Kernnetz zur Verfügung, an das sich andere Nationen anbinden können.
Bundeswehr/Michael Rupertus
„Eine 100-prozentige Lösung der Testfälle ist extrem selten, eigentlich ungewöhnlich für die CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise“, erläutert Oberstabsfeldwebel Daniel S. den Stand der Ergebnisse zum Abschluss der CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise. „Hier ist es ja eher normal, dass Tests nicht gelöst werden, da die Übung häufig auch experimentell angelegt ist.“ Daniel S. ist dieses Jahr in die Fußstapfen seines früheren Teamkollegen Oberstabsfeldwebel Michael S. getreten und führt nun ihr Projekt mit Erfolg weiter.
Ein ITInformationstechnik-Kernnetz für alle Nationen
Das Projekt: Bei gemeinsamen NATONorth Atlantic Treaty Organization-Missionen alle teilnehmenden Nationen über das mobile Kommunikationssystem der Bundeswehr (MobKommSysBw) an ein gemeinsames geschütztes Kernnetz – „Protected Core Network“ (PCN) – anzubinden und darüber unterschiedliche Services für Kommunikation und Datenaustausch bereitzustellen. Als Beispiele für typische Anwendungen zählt Daniel Telefonieren oder auch Videokonferenzen zwischen verschiedenen Nationen auf, von denen jede ihre eigenen Systeme verwendet. „Wir können also nicht nur Deutsche, sondern alle Nationen anbinden.“ Und genau das ist das Besondere: „Denn früher hatte bei gemeinsamen Missionen oder Übungen jede Nation ihr eigenes Kernnetzsystem dabei. Heute können wir alle Nationen mit den ITInformationstechnik-Netzen ihrer Einheiten oder Gefechtsstände anschließen und so ein großes gemeinsames PCN-Netz betreiben“, betont Daniel S.
Bundeswehr
Audiostatement von Oberst Thorsten Niemann, Kommandeur ITInformationstechnik-Truppen
CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise auch zur Ausbildung junger Administratoren nutzen
Erfolgreich mit seinem Team auf der CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise und frisch zum Oberstabsfeldwebel befördert: Daniel S.
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Letztes Jahr wurde auf Spiral 3 (siehe Kasten) getestet und dieser Standard auch erfüllt. Die Übung CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise 2023 steht ganz im Zeichen der nächsten Stufe 4. Die Testpartner sind Griechenland und Frankreich. Getestet wird nicht auf experimentellen Systemen, die am besten noch unter Laborbedingungen laufen, sondern tatsächlich auf mobilen feldtauglichen Systemen, die das ITInformationstechnik-Bataillon 282 aus Kastellaun mit vier 15-Tonner-LKW nach Bydgoszcz gefahren und dort aufgebaut hat. Insgesamt 17 Soldaten aus dem Organisationsbereich CIRCyber- und Informationsraum gehören dem MobKommSysBw-Team an, darunter Angehörige der ITInformationstechnik-Bataillone 292 und 383 aus Dillingen und Erfurt sowie dem Kommando ITInformationstechnik-Services der Bundeswehr aus Rheinbach. Daniel S., der in Kastellaun einen 30 Personen starken MobKommSys-Zug führt, ist mit seinem gemischten CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise-Team sehr zufrieden und lobt dessen Motivation. „Alle hier wissen, wie wichtig ihre Arbeit ist, wie wichtig es für den Erfolg von multinationalen Missionen ist, dass die Systeme der teilnehmenden Nationen interoperabel in einem sicheren Netzwerk funktionieren.“
Konfiguration zählt, nicht die Hardware
„Wir sind keine Bastelbude. Wir arbeiten mit einem in der Bundeswehr eingeführten System, das funktional und feldtauglich ist und zudem dem jetzigen NATONorth Atlantic Treaty Organization-Standard entspricht“, sagt Oberstleutnant Christian F., Leiter der Einsatzzentrale im ITInformationstechnik-Bataillon in Kastellaun. Jedes offene Netz anderer Nationen könne genutzt werden, um die Verbindung untereinander über gesicherte Tunnel herzustellen. Natürlich werde die Entwicklung in der Zukunft weitergehen, die Anforderungen an den Grad der Interoperabilität werde weiter steigen. „Irgendwann sind wir bei Spiral 6 oder 7, wobei der Schwerpunkt auf Sicherheit und Qualität liegen wird“, so Christian F.
Seiner Einschätzung nach werde die Handhabung immer einfacher, sodass möglichst viele Akteure auf den aktuell getesteten Standard Spiral 4 aufschließen werden. Sein Ausblick auf die CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise 2024: Er sieht das MobKommSysBw-Team im nächsten Jahr mehreren Teilnehmenden ein Netzwerk bereitstellen, auf denen diese ihre Dienste anbieten, beziehungsweise ihre Systeme testen können. Sein Credo: „Prinzipiell kann jeder mitmachen: Er muss nur seine vorhandene Hardware anders benutzen.“ Das fordert ein Umdenken der jeweiligen Administratoren, denn die Anbindung an das PCN-Netzwerk ist grundsätzlich keine Frage der Ausstattung, sondern eine Frage der Konfiguration. Er betont, dass die „hier von uns bereitgestellten Konfigurationsvorgaben exakt und funktional sind.“ Das Material, also die Hardware, muss dabei nicht gleich sein. Christian F. gibt zu bedenken, dass eine heterogene Ausstattung grundsätzlich nicht schlecht sei, sodass beispielsweise im Falle von fehlerhaften Chargen oder gar Firmenpleiten nicht alle Nationen betroffen seien.
Zertifizierung von Spiral 4
Nach der Zertifizierung darf das System MobKommSysBw offiziell in der NATONorth Atlantic Treaty Organization genutzt werden: OTL Christian F. präsentiert dem Inspekteur CIRCyber- und Informationsraum die diesjährigen Ergebnisse.
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Jetzt steht der Abschlussbericht an, der an die CIAV (Coalition Interoperability Assurance and Validation) geschickt wird. Dort wird dann überprüft, ob die gelösten Testfälle mit dem geforderten Grad der Interoperabilität der Systeme einhergegangen ist. Am Ende steht die erfolgreiche Zertifizierung: „Dann dürfen wir das System offiziell in der NATONorth Atlantic Treaty Organization nutzen“, erläutert der Leiter der ITInformationstechnik-Einsatzzentrale. Zurück in Kastellaun geht es für Christian F. und Daniel S. dann weiter mit der Ausbildung der Soldatinnen und Soldaten am neuen Systemstandard, „um das, was wir hier getestet haben, als Service dann auch bereitstellen zu können.“ Um dies zu erreichen, werden die ITInformationstechnik-Soldaten aus Kastellaun an den Erfolgen dieser Übung anknüpfen, das errichtete Netzwerk weiter betreiben und es möglichst erweitern.
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