Heer
Übung Steadfast Cobalt

Der Zertifizierung für die NATO ein Stück näher

Der Zertifizierung für die NATO ein Stück näher

Datum:
Ort:
Lille
Lesedauer:
2 MIN

Steadfast Cobalt ist die größte ITInformationstechnik-Übung der NATO. Im April hat sich das französische Hauptquartier des Rapid Reaction Corps-France (RRC-FR) mit dieser Übung auf seinen Auftrag als Teil der NATO Response Force (NRFNATO Response Force), also Eingreiftruppe der NATO, für 2022 vorbereitet. Das RPC-FR ist ein zertifiziertes französisches Hauptquartier, das auf nationaler oder multinationaler Ebene 5.000 bis 60.000 Soldaten der Landstreitkräfte befehligen kann.

Die Übung Steadfast Cobalt trägt zur schnellen Einsatzbereitschaft der NRFNATO Response Force bei. Unter der Verantwortung des Supreme Headquarters Allied Powers Europe, also des Obersten Hauptquartiers der alliierten Streitkräfte in Europa, findet diese Übung jährlich statt. In diesem Jahr nahmen an der Übung die Deutsch-Französische Brigade, das 28te französische Regiment Transmission und das zweite französische ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr Regiment de Dragon teil.

Verzögerter Start durch die Pandemie

Ein Schreibtisch mit zwei Computern, davor sitzen eine Soldatin und ein Soldat.

Multinationale Zusammenarbeit spielt eine große Rolle. Ziel ist es, die Interoperabilität, also die Verzahnung verschiedener Systeme und Organisationen, zwischen den verschiedenen Nationen herzustellen und zu gewährleisten.

RRC-FR/Cch Stève

Ursprünglich im Mai 2020 im litauischen Kaunas geplant, wurde die Übung pandemiebedingt verschoben und für den April 2021 im französischen Lille neu aufgesetzt. Bereits am 8. Februar begannen die Installationsvorbereitungen für die Computersysteme. Anfang April folgten erste Testphasen. Während des gesamten Übungszeitraumes bestimmten verschiedene Tests zur Überprüfung der Interoperabilität, also der Verzahnung der Systeme, und der Arbeitsfähigkeit innerhalb der NATO die Übung. Nach drei Wochen endete das Training. Extra angereiste Teilnehmer, wie etwa aus Polen und Deutschland, kehrten wieder in ihre Heimatstandorte zurück.

Generalmajor Werner Albl, Stellvertreter des Kommandeurs des französischen Hauptquartiers, zeigte sich sehr zufrieden: „Interoperabilität ist für den Auftrag als Hauptquartier für Landstreitkräfte eine Kernvoraussetzung für das notwendige Lagebewusstsein und das damit verbundene Verständnis. Umso zufriedener sind wir, dass die Tests erfolgreich verlaufen sind“, fasste Albl zusammen.

Eine Übung wie keine andere

Drei Soldaten stehen vor einer digitalen Lagekarte und sprechen miteinander.

Zufriedene Kommandeure: Generalmajor Werner Albl (M.), Stellvertreter des Kommandeurs des RRC-France im Gespräch mit dem Leitenden der ITInformationstechnik-Übung, Brigadegeneral Léopold Eyharts (r.). Er ist Deputy Chief of Staff der CISCommunication and Information Systems und Cyber Defense Division.

RRC-FR/Cch Stève

Das außergewöhnliche Umfeld auf NATO-Ebene in Zusammenarbeit mit zahlreichen Nationen und deren verschiedenen Computersystemen kann auf nationaler Ebene nicht nachgestellt werden. Unter den ITInformationstechnik-Spezialisten ist dies eine sehr willkommene Übung, bei der die multinationale digitale Verbindung zwischen den verschiedenen Systemen unter Beweis gestellt werden kann. Darüber hinaus werden auch die internationalen dienstlichen Kontakte der beteiligten Soldatinnen und Soldaten gepflegt.

In diesem Jahr wurden die Anforderungen der NATO erfolgreich verifiziert. Das französische Hauptquartier kann aus Sicht der informationstechnischen Vernetzung, zum 1. Januar 2022 seine Aufgaben als Hauptquartier für Landstreitkräfte innerhalb der NRFNATO Response Force übernehmen.

von Michaela Schlich

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