Rapid Reaction Corps France
Das Hauptquartier des Rapid Reaction Corps (HQHeadquarters RRC-FR) in Lille ist ein NATONorth Atlantic Treaty Organization-zertifiziertes multinationales Hauptquartier, das eine nationale oder multinationale Landkomponente oder eine Joint Task Force bis zu 60.000 Soldaten weltweit verlegt und führt. Es untersteht dem Führungskommando der französischen Landstreitkräfte in Lille.
Auftrag
Das RRC-FR ist das höchste in Einsätze verlegbare Hauptquartier (HQHeadquarters) der französischen Streitkräfte. Es kann hierbei sowohl französisch mandatierte Aufträge als auch Einsätze der NATONorth Atlantic Treaty Organization und der Europäischen Union führen. Im Rahmen von NATONorth Atlantic Treaty Organization-Missionen übernimmt das RRC-FR Führungsrollen auf operativer Ebene als Joint Task Forces HQHeadquarters, auf taktischer Ebene als Land Component Command (LCCLand Component Command) oder als Warfighting Corps HQHeadquarters. In 2022 stand es wieder als NATONorth Atlantic Treaty Organization Response Force LCCLand Component Command einsatzbereit zur Verfügung.
Vielfältig bewährt
Die folgenden Aufgaben hat das RRC-FR bisher wahrgenommen:
- 2008: NATONorth Atlantic Treaty Organization Response Force Land Component Command
- 2009: Verstärkung der Europäischen Streitkräfte (EUFOREuropean Union Force) im Tschad und in der Zentralafrikanischen Republik
- August 2010 bis Januar 2011: Einsatz von 180 Soldaten, davon 30 Verbündete im International Security Assistance Force Joint Command (taktisches ISAFInternational Security Assistance Force HQHeadquarters) in Afghanistan
- 2014: NATONorth Atlantic Treaty Organization Response Force Land Component Command
- 2015 bis 2016: Joint HQHeadquarters der Operation Barkhane in Afrika
- Juli 2017 bis Juni 2018: NATONorth Atlantic Treaty Organization Joint Task Force HQHeadquarters
- 2015 bis heute: Unterstützung der innerfranzösischen Anti-Terror-Operation Sentinelle
Multinational aufgestellt
90 Soldaten aus 13 Nationen dienen gemeinsam mit den Soldaten der Rahmennation Frankreich im Hauptquartier. Deutschland stellt dauerhaft den Stellvertretenden Kommandierenden General, den Abteilungsleiter Generalstabsabteilung 7 sowie 13 weitere Offiziere des RRC-FR.
Folgende RRC-FR Nationen sind NATONorth Atlantic Treaty Organization- und EUEuropäische Union-Mitglieder: Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, die Niederlande, Ungarn, Rumänien und Spanien. Dazu kommen die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mitglieder Albanien, Kanada, Türkei, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten von Amerika.
Das RRC-FR ist in einer Zitadelle aus dem 17. Jahrhundert stationiert. Diese auch als „Königin der Zitadellen“ bekannte Festungsanlage wurde vom berühmten französischen Festungsbaumeister und Feldmarschall Sébastian Le Pestre de Vauban entworfen und liegt inmitten des Zitadellen-Parks der Stadt Lille.
Zahlen und Fakten
Führung
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Bundeswehr/RRC-FR
Generalleutnant Emmanuel Gaulin
Seit September 2022 führt Generalleutnant Emmanuel Gaulin das Rapid Reaction Corps France. Er verfügt über eine solide Einsatzerfahrung mit drei Einsätzen im Libanon, zwei im Kosovo, in Bosnien, Französisch-Guayana und der Elfenbeinküste. Er diente auch drei Jahre lang als DCOS Resources im I. Deutsch-Niederländischen Corps in Deutschland und war Chef des Stabes des RRC-FR. Zuletzt war Gaulin Kommandeur der 1re Division Scorpion in Besançon.
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Bundeswehr/RRC-FR
Generalmajor Georg Klein
Generalmajor Georg Klein ist seit September 2022 stellvertretender Kommandeur des RRC-FR in Lille. Der Panzermann sammelte Einsatzerfahrungen in Bosnien/Herzegowina (SFORStabilisation Force) und in Afghanistan (ISAFInternational Security Assistance Force). Dort diente er 2009 als Kommandeur des Provincial Reconstruction Teams in Kundus. Er war unter anderem Geschäftsführender General im Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr. Klein war zuletzt Abteilungsleiter Einsatz im Kommando Streitkräftebasis in Bonn.
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Bundeswehr/RRC-FR
Brigadegeneral Jean Bouillaud
Brigadegeneral Jean Bouillaud ist seit September 2022 Chef des Stabes. Der Hubschrauberpilot nahm als Kommandierender an Operationen in der Elfenbeinküste und im Tschad teil. Bouillaud war beim französischen Kommando für Sondereinsätze, zuletzt als Stabschef, dann Kommandeur der École de l'air et de l'espace in Salon-de-Provence. Seit 2020 diente der General als ACOS J3 im Joint Force Command der NATONorth Atlantic Treaty Organization in Brunssum (Niederlande).
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