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Kälteerprobung Artic Trial

Einsatzprüfung Arctic Trial im frostigen Schweden

Heeresflieger
Datum:
Ort:
Schweden
Lesedauer:
2 MIN

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„In den drei Wochen Kernzeit der Einsatzprüfung setzen wir in Nordschweden vier Hubschrauber, je zwei NHNATO-Helicopter-90 und Tiger, ein.“ Dazu würden rund 95 Soldaten und Angestellte sowie 200 Tonnen Material kommen, erklärt Oberstleutnant Sebastian Calonz* von der Division Schnelle Kräfte (DSKDivision Schnelle Kräfte). Er ist Kommandoführer der ersten Kälteerprobung Artic Trial.

Im Schein der Positionslichter steht ein Hubschrauber auf einer verschneiten Landebahn.

Im Norden Schwedens: Mehrzweckhubschrauber NHNATO-Helicopter-90 und Kampfhubschrauber Tiger treten zur arktischen Einsatzprüfung an

Bundeswehr/Marco Dorow

„Für uns gilt der Grundsatz, dass am besten geeignete Material für unsere Soldaten sowie deren Auftrag zur Verfügung zu stellen“, sagt Calonz. Der 37-Jährige ist Dezernatsleiter für Einsatzprüfung und hat gut zehn Jahre Erfahrung als Hubschrauberführer. Im Prinzip stelle diese Einsatzprüfung in großer Kälte und unter extremen Wetterbedingungen eine nutzerseitige Qualitätskontrolle sicher. Hubschrauber, Bodendienstgeräte, Waffenanlagen und dazu grundsätzlich das gesamte technische Equipment der Bodencrews werde hier in arktischer Umgebung eingesetzt und überprüft.

1.800 Kilometer bis zum Arbeitsplatz

Ein Pilot im Cockpit eines Hubschraubers blickt freundlich in die Kamera.

Oberstleutnant Sebastian Calonz*, Kommandoführer der Einsatzprüfung, ist mit dem NHNATO-Helicopter-90 nach Schweden geflogen

Bundeswehr/Marco Dorow

Die knapp zweitausend Flugkilometer von Deutschland bis zum Testgelände in Schweden haben die Crews mit ihren Hubschraubern zurückgelegt. Insgesamt sechs Wochen wird die Kälteerprobung dauern. Die fliegenden Anteile konzentrieren sich dabei auf drei Wochen. „Für die Heeresflieger ist eine solche Einsatzprüfung eine Premiere.“ Dabei sollen die Leistungsfähigkeit und grundsätzliche Einsetzbarkeit der Waffensysteme überprüft und verifiziert werden, erklärt Calonz. Beide Hubschraubertypen würden im Flugbetrieb als auch im Bereich der technischen Wartung und Instandsetzung in eisiger Umgebung getestet.

Die Hubschrauber werden durch die Transporthubschrauberregimenter 10 und 30 sowie das Kampfhubschrauberregiment 36 gestellt. Soldaten und zivile Mitarbeiter aus zwölf Dienststellen beteiligen sich daran.

Sensorik der Waffen wird getestet

Ein Soldat mit Pilotenhelm lächelt in die Kamera und hält den Daumen hoch.

Oberst Andreas Pfeifer, Stellvertreter des Divisionskommandeurs der Division Schnelle Kräfte und zugleich General Flugbetrieb: „Für die Besatzungen der Kampfhubschrauber stehen die Waffenkonfigurationen im Kern der Einsatzprüfung.“

Bundeswehr/Marco Dorow

Zu Beginn der Prüfung reist auch Oberst Andreas Pfeifer, Stellvertreter des Divisionskommandeurs der DSKDivision Schnelle Kräfte und zugleich General Flugbetrieb Heer, nach Schweden. Der Stellenwert dieser Einsatzprüfung sei für die Heeresflieger immens. Es gelte: „Mit den Erkenntnissen aus dieser Prüfung, Einsatzverfahren und Weiterentwicklungen für den Einsatz der Hubschrauber wie auch unserer Soldaten in solchen Klimazonen abzustimmen und voranzutreiben.“ Man leiste einen indirekten Beitrag zur Landes- und Bündnisverteidigung. „Wir wollen sicherstellen, dass unsere Soldaten Erfahrungen in Eis und Schnee machen und auf sie zurückgreifen.“ Fliegen, Schießen und Funken zeichne die Heeresflieger aus. „Mit dieser Einsatzprüfung sollen sie zukünftig auch in arktischer Umgebung, professionell ihren Auftrag erfüllen.“

Das Testgelände bietet gute Bedingungen. Zu der eisigen Witterung kommen große Schießplätze und die durch den schwedischen Betreiber zur Verfügung gestellte Infrastruktur. Daher können verschiedene Erprobungen, etwa an der Sensorik der Waffen, unter realistischen Bedingungen einsatznah erfolgen.

Fliegen, schießen, schrauben

Bei Dunkelheit steht ein Kampfhubschrauber Tiger auf einer verschneiten Landebahn.

Der Kampfhubschrauber Tiger im Kältetest: Wie verhält sich die Technik nach einer Nacht bei minus 20 Grad?

Bundeswehr/Marco Dorow

Das Programm der nächsten Tage lässt nicht viel Zeit zum Ausruhen: Landungen im Tiefschnee, Fliegen mit Außenlasten, Einsatz der Rettungswinde oder etwa das Schießen mit verschieden konfigurierten Waffenanlagen am Kampfhubschrauber reihen sich aneinander. Stets unterstützen dabei die Bodencrews, die mit ihrem Einsatz und ihrer Technik das Fliegen der Hubschrauber erst ermöglichen. Kommandoführer Calonz fasst zusammen: „Die niedrigen Temperaturen sind für Mensch und Maschine die Herausforderung.“ Diese einmalige Gelegenheit werde helfen, das Einsatzspektrum der Heeresflieger entscheidend zu erweitern.

*Name redaktionell geändert

Weitere Impressionen aus Schweden

von René Hinz

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