Panzerbrigade 45 „Litauen“ stellt Führungsfähigkeit unter Beweis
Landes- und Bündnisverteidigung- Datum:
- Ort:
- Litauen
- Lesedauer:
- 3 MIN
Nach rund drei intensiven Wochen hat die Panzerbrigade 45 „Litauen“ ihre erste Gefechtsstandausbildung erfolgreich abgeschlossen. Damit hat die Brigade ihre Einsatzbefähigung erreicht – ein entscheidender Schritt in Richtung volle Einsatzbereitschaft bis Ende 2027.
Künftig werden rund 4.000 Soldatinnen und Soldaten in der Panzerbrigade 45 dienen. Um einen solchen Großverband unter extremen Bedingungen im Kampf erfolgreich führen zu können, muss das Personal intensiv vorbereitet und eingearbeitet werden. In den vergangenen Wochen trainierten deshalb rund 150 Soldatinnen und Soldaten des Brigadestabes, der Stabs- und Unterstützungskompanie sowie der Fernmeldekompanie den Aufbau, den Betrieb und die Verlegung des Gefechtsstandes. Dieser ist die Schaltzentrale des Kommandeurs, das Nervenzentrum, in dem alle Stränge zusammenlaufen.
Im Mittelpunkt standen dabei nicht nur taktisch-fachliche Abläufe, sondern vor allem die koordinierte Führung des Gefechts einer Verteidigungsoperation durch die 10. Panzerdivision – eine Fähigkeit, die für den künftigen Einsatz in Litauen von zentraler Bedeutung ist. Ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung war der Einsatz moderner Führungs- und Informationssysteme der Bundeswehr. Diese Systeme ermöglichten die realitätsnahe Darstellung von Gefechtsszenarien mithilfe von Symbolen auf digitalen Karten, die Anbindung an unterstellte Verbände sowie die enge Zusammenarbeit mit verbündeten NATONorth Atlantic Treaty Organization-Kräften. So konnte die Brigade ihre Fähigkeit zu einer vernetzten und reaktionsschnellen Führung in angenommenen komplexen Lagen erfolgreich ausbilden.
Generalmajor Jörg See ist Kommandeur der 10. Panzerdivision. Ihm ist die Panzerbrigade 45 unterstellt. Der General überzeugte sich während eines Dienstaufsichtsbesuchs persönlich vom Ausbildungsstand der Brigade. In seiner Abschlussbewertung bestätigte er dem Großverband nun die sogenannte IOCInitial Operational Capability im NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bereich, kurz für InitiaI Operational Capability, also die erste Einsatzbefähigung.
See würdigte zudem die geleistete Arbeit als „bedeutenden Schritt“ im Aufbauprozess der Panzerbrigade 45. Auch der Kommandeur der Brigade, Brigadegeneral Christoph Huber, lobte die Leistungen seiner Soldatinnen und Soldaten: „Die Ausbildung hat gezeigt, dass die Brigade einen ersten, sehr wichtigen wie erfolgreichen Schritt zur Führungsfähigkeit und damit zum Herstellen der Einsatzbereitschaft gemeistert hat. Die Leistungsbereitschaft und Professionalität der Soldatinnen und Soldaten des gesamten Brigadestabes und der unterstellten Einheiten machen mich stolz. Ein tolles Team!“
Führungsfähigkeit ist enorm wichtig. Sie ist die sogenannte erste Einsatzbefähigung, die nötig ist, damit die Brigade ihren Verteidigungsauftrag wahrnehmen kann – der Kampf im hochintensiven Gefecht im Falle eines Angriffs auf NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnisgebiet.
Dabei markiert die Gefechtsstandausbildung einen wichtigen Punkt in der sogenannten Roadmap der Brigade, die den strukturierten Aufbau bis Ende 2027 vorsieht. Ziel ist es, die vollständige Führungsfähigkeit der Panzerbrigade 45 zu gewährleisten, bevor ab Februar 2026 weitere Schritte im Aufstellungsprozess folgen. Dazu zählen die Eingliederung der Multinational Battlegroup Lithuania, die bislang zur litauischen Iron Wolf Brigade gehört, in die Panzerbrigade 45 sowie der Unterstellungswechsel des Panzergrenadierbataillons 122 aus Oberviechtach und des Panzerbataillons 203 aus Augustdorf. Mit diesen Maßnahmen wächst die Brigade weiter zu einem schlagkräftigen, national wie multinational integrierten Verband heran. Sie ist fest eingebunden in die Strukturen der 10. Panzerdivision und der NATONorth Atlantic Treaty Organization. Die Panzerbrigade 45 gilt als wesentlicher Bestandteil der deutschen und NATONorth Atlantic Treaty Organization-Verteidigungsplanung.
Die nun gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen sind Grundlage für die nächste große Ausbildungsphase: die Brigadeübung Freedom Shield 2026, die Mitte kommenden Jahres in Litauen stattfinden wird. Bei dieser Übung wird die Panzerbrigade 45 ihre Führungs- und Einsatzfähigkeit unter realistischen Bedingungen weiter vertiefen und in komplexen Szenarien gemeinsam mit nationalen und internationalen Partnern erproben. Die Übung im nächsten Jahr wird zugleich Startschuss für eine zweimal im Jahr stattfindende Übungsreihe unter dem Namen Freedom Shield sein.