Heer
Antrittsbesuch beim Heer

Pistorius: „Ich bin einmal mehr beeindruckt“

Pistorius: „Ich bin einmal mehr beeindruckt“

Datum:
Ort:
Hammelburg
Lesedauer:
3 MIN

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Das Heer stellt sich vor: Auf dem Truppenübungsplatz hat die Infanterie dem Bundesminister der Verteidigung Boris Pistorius einen einzigartigen Einblick gewährt. Bei seinem Antrittsbesuch informierte er sich nah der Truppe über das Fähigkeitsspektrum der größten Teilstreitkraft der Bundeswehr. Sichtlich dankbar nahm der Minister diesen Tag auf: „Ich brauche diese Eindrücke, wenn ich über Truppe spreche und über das, was sie braucht.“ Und er fügte hinzu: „Ich bin einmal mehr beeindruckt.“

Aus einem getarnten Gefechtsfahrzeug blicken stehend drei Soldaten und ein Zivilist.

Auf dem Gepanzerten Transportkraftfahrzeug Boxer informieren der Heereschef, Generalleutnant Alfons Mais, und der General der Infanterie, Brigadegeneral Michael Matz, den Verteidigungsminister Boris Pistorius

Bundeswehr/Mario Bähr

Was sind Leichte und Mittlere Kräfte? Zusammen mit den Schweren Kräften bilden sie die drei neuen Kräftekategorien des Heeres. Zu den Leichten Kräften zählen Fallschirmjäger und Gebirgsjäger sowie die Spezialkräfte und notwendige Kampf- und Einsatzunterstützer. Sie sind luftbeweglich und schnell an ihrem möglichen Einsatzort. Damit sind sie die Kräfte der „ersten Stunde“ im Operationsgebiet. Die erfolgreichen Evakuierungsoperationen in Libyen, Afghanistan und jüngst im Sudan zeigen: Sie werden gebraucht. Dies unterstreicht Minister Pistorius mit seinem Besuch.

Die Mittleren Kräfte fahren auf Rädern und kämpfen eigenbeweglich. Sie schließen die Lücke zwischen den Leichten und Schweren Kräften. Letztere definieren sich durch ihre Schützen- und Kampfpanzer, die auf Kette kämpfen. Diese Fahrzeuge müssen aufwendig transportiert werden, etwa auf Gleisen und per Schiff. 

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Antrittsbesuch des Bundesminister der Verteidigung Boris Pistorius beim Heer an der Infanterieschule in Hammelburg

In Hammelburg verschafft sich der Minister einen persönlichen Einblick über die Ausstattung und Kampfweise der Leichten und Mittleren Kräfte. Der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, und der General der Infanterie, Brigadegeneral Michael Matz, begleiten Pistorius den ganzen Tag und beraten ihn.

Gebirgsjäger nicht in den Bergen, sondern in der Stadt

  • An einer beigen Hauswand klettert ein Soldat eine schwarze Leiter hoch.

    Soldatinnen und Soldaten führen Minister Pistorius Übungsabschnitte des Orts- und Häuserkampfes vor. Gebirgsjäger dringen auf circa sieben Meter Höhe in ein Haus ein.

    Bundeswehr/Mario Bähr
  • An einer beigen Häuserfront seilt sich ein Soldat von einem Balkon auf den nächsten ab.

    Gebirgsjäger seilen sich in ein tiefergelegenes Stockwerk ab

    Bundeswehr/Mario Bähr
  • Aus dem dritten Stock eines beigen Hauses wird ein Verwundeter auf einer Trage abgeseilt.

    Zum Orts- und Häuserkampf gehört auch die Versorgung Verwundeter. Mit einer Seilrutsche wird ein verwundeter Soldat aus einem höhergelegenen Stockwerk abgeseilt

    Bundeswehr/Mario Bähr
  • An einer beigen Hauswand klettert ein Soldat über eine schwarze Leiter von Balkon zu Balkon.

    Mit der Leiter geht es von einem Gebäude zum nächsten

    Bundeswehr/Mario Bähr

Im Übungsdorf Bonnland zeigen die Gebirgsjäger dem Verteidigungsminister ihre Flexibilität und ihr Können, besonders bei schwierigen Situationen. Unter massivem Deckungsfeuer dringen die Infanteristen innerhalb weniger Sekunden in waghalsiger Höhe in ein Gebäude ein. Dann geht es nicht weiter. Heereshochgebirgsspezialisten seilen sich rasch von einem Balkon auf den nächsten herab, um weiterzukämpfen. „Der Feind ist kreativ. Also müssen wir auch kreativ sein“, verdeutlicht Oberfeldwebel Willi, Gruppenführer und Heereshochgebirgsspezialist. Hier kommt den Gebirgsjägern ihre Ausbildung im Gebirge zugute. Dadurch können sie die schwierigen Eindringstellen im sogenannten Urban Climbing Verfahren meistern. Nach wenigen Minuten ist das Gebäude feindfrei gekämpft, die Kameraden transportieren einen Verwundeten zügig und aus knapp zehn Meter Höhe über eine Seilrutsche ab.

Spezialisierte Kräfte kommen zum Einsatz

  • An einer grauen Holzwand stehen zwei Soldaten und ein Zivilist in Uniform.

    Mit Plattenträger und Gefechtshelm sieht sich Verteidigungsminister Boris Pistorius (M.) das Gefecht aus nächster Nähe an

    Bundeswehr/BenjaminBendig
  • Unter bewölktem Himmel fliegt ein Hubschrauber mit einem Fahrzeug am Seil.

    Kürzlich im Sudan, jetzt in Hammelburg: Ein luftverladbarer Waffenträger Wiesel wird mit einem Transporthubschrauber CH-53 am Seil transportiert

    Bundeswehr/Mario Bähr
  • Zwei Soldaten seilen sich von zwei Hubschraubern ab, die über zwei Gebäuden schweben.

    Beim Fast Roping gelangen Spezialisierte Kräfte am Seil schnell auf ein Gebäude

    Bundeswehr/Julia Dahlmann
  • Auf einer grünen Wiese stehen vier Hubschrauber. Soldaten steigen ein.

    EGBErweiterte Grundbefähigung-Soldaten verlassen mit mehreren Hubschraubern das Gefechtsfeld

    Bundeswehr/Mario Bähr

In der nächsten Vorführung kämpfen Fallschirmjäger mit Erweiterter Grundbefähigung (EGBErweiterte Grundbefähigung) mit scharfer Munition und Sprengladungen eine feindbesetzte Ortschaft frei. Aus der Luft unterstützen den Kampf Kampfhubschrauber Tiger und am Boden der luftverladbare Waffenträger Wiesel mit seiner 20-mm-Maschinenkanone. Erst frisch aus dem Sudan zurückgekehrt, zeigen die Fallschirmjäger ihre Fähigkeiten nun bei der Leistungsschau in einem Szenario der Landes- und Bündnisverteidigung. Mit speziellen Techniken verschaffen sie sich Zugang zu verschiedenen Gebäuden. Sie nutzen mechanisches Werkzeug, wie beispielsweise die Ramme oder auch Sprengmittel, um durch Türen, Fenster oder gleich durch die Wand zu gehen. Ihr Vorgehen ist hart, schnell und überraschend. Das zeichnet die Leichten Kräfte aus. Die nachrückenden Mittleren Kräfte lösen die Fallschirmjäger dann ab.

Zukunftsweisendes Material für Mittlere Kräfte

  • Auf einem Parkplatz vor einem alten Gebäude steht ein kleines, grünes Kettenfahrzeug.

    Unmaned ground vehicles, also unbemannte Landfahrzeuge, könnten künftig zur Ausstattung der Mittleren Kräften gehören

    Bundeswehr/Mario Bähr
  • Auf einer Wiese steht ein getarnter Panzer. Davor stehen zahlreiche Soldaten und ein Zivilist.

    Der Verteidigungsminister bedankt sich nach der Vorführung bei der Truppe

    Bundeswehr/Mario Bähr
  • Vor zwei Gefechtsfahrzeugen auf einer Wiese stehen zahlreiche Soldaten und ein Zivilist.

    Zwischen Fallschirmjägern und Jägern: Verteidigungsminister Boris Pistorius bedankt sich bei Soldatinnen und Soldaten und posiert gemeinsam mit ihnen für ein Abschlussfoto

    Bundeswehr/Mario Bähr

Die Leichten Kräfte sind limitiert in Ausstattung und damit ihrer Kampfkraft. Hier setzen die Mittleren Kräfte an. Sie können durch ihre gepanzerten Radfahrzeuge viel Personal und feuerstarke Waffen zum Einsatz bringen. Und das auch über größere Distanzen. Hier hat sich besonders das gepanzerte Radfahrzeug GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer bewährt. Vom GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer konnte sich Pistorius selbst bei einer Mitfahrt durch das anspruchsvolle Gelände überzeugen. Durch sein modulares System ist der Boxer extrem wandelbar und kann in verschiedenen Konfigurationen, vom Sanitätsfahrzeug bis hin zum Schweren Waffenträger eingesetzt werden. Letzterer besteht aus dem Grundmodul Boxer und einem Waffenturm mit einer Maschinenkanone. Dieser soll 2025 in die Truppe eingeführt werden. Bei einer Waffenschau wurden auch neue, zukunftsweisende Geräte vorgestellt. Das UGVunmanned ground vehicle, kurz für unmanned ground vehicle, das noch in der Erprobung ist, könnte künftig zur Ausstattung der Mittleren Kräften gehören. Fahrzeuge wie das UGVunmanned ground vehicle unterstützen unbemannt mit ihrer Feuerkraft, ohne die Truppe selbst in Gefahr zu bringen.

Verteidigungsminister Boris Pistorius würdigt in seinem Statement die Leistungen der Soldatinnen und Soldaten des Heeres in vielerlei Hinsicht
von Peter Müller und Jan Seidlitz

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