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Die Reserve – eine sichere Basis in Litauen

Die Reserve – eine sichere Basis in Litauen

Datum:
Ort:
Litauen
Lesedauer:
3 MIN

Sie sichern den vorgeschobenen Gefechtsstand der 10. Panzerdivision, rund um die Uhr, an sieben Tagen in der Woche – die Soldatinnen und Soldaten des Unterstützungsbataillons Einsatz 10 aus Veitshöchheim. Die Division setzt aktiv auf ihre Reservistinnen und Reservisten und bindet sie in das Übungsvorhaben Quadriga in Litauen ein.

Ein Soldat steht mit Waffe hinter einer Schranke, im Hintergrund ein weiterer Soldat

Die Reservistinnen und Reservisten des Unterstützungsbataillons Einsatz 10 aus der 10. Panzerdivision bewachen den vorgeschobenen Gefechtsstand in Litauen

Bundeswehr/Marco Dorow

„Bis zu 260 Dienstposten haben wir in unserem Bataillon in Deutschland zur Verfügung, 30 davon setzen wir hier in Litauen ein und das über einen Zeitraum von mehr als acht Wochen“, erklärt Oberleutnant Sebastian L. Er ist verantwortlicher Offizier und führt den Sicherungszug. Der Auftrag des Sicherungszuges ist klar definiert: Gewährleistung der militärischen Sicherheit rund um den Forward Command Post (FCPForward Command Post), also den vorgeschobenen Gefechtsstand.

Sicherheit garantiert

Der Gefechtsstand ist die Schaltzentrale aller im Kampf eingesetzten Truppen. Je nach Größenordnung, also ob es sich um einen Gefechtsstand eines Zuges, einer Kompanie, eines Bataillons, einer Brigade oder wie in diesem Fall einer Division handelt, variiert der Umfang. Die 10. Panzerdivision setzt dafür rund 175 Soldatinnen und Soldaten ein.

Für den Gefechtsstand nutzt die Division in Kooperation mit den litauischen Streitkräften Teile einer aktiven militärischen Liegenschaft. Das bringt große Vorteile für die Logistik. Es muss nicht alles neu aufgebaut werden, spart also Zeit und Material. „Was aber rund um Gefechtsstände immer sehr sensibel ist, ist die Sicherheit. Wenn es um Sabotage, Ausspähung oder auch Cyberangriffe geht, sind Gefechtsstände immer ein Ziel von kriminellen Gruppen“, beschreibt der Oberleutnant. Genau da kommen die Reservistinnen und Reservisten mit ihren infanteristischen Fähigkeiten zum Tragen.

Als Jäger gehören sie zu den Kampftruppen und sind vor allem für den Kampf in bebautem, urbanem Umfeld oder stark bewaldetem Gelände ausgebildet. Die Jägertruppe nimmt alle allgemeinen Aufgaben der Infanterie wahr und kann auch mit ihren Spezialisierungen unterstützen.

Neben dem zivilen Job in Litauen dienen

Zugangskontrolle zur Liegenschaft, Streife laufen über und um das gesamte Gelände, aber auch der Einlass in das Herzstück des Gefechtsstands – der taktischen Schaltzentrale – sind die Aufgaben der Sicherungssoldaten. „Mit der Übernahme dieser Aufgaben entlasten wir natürlich unsere aktiven Kameradinnen und Kameraden. Daraus ziehen beide Seiten einen großen Nutzen. Das fühlt sich gut an und motiviert“, so der Zugführer.

Für die militärische Sicherheit in Litauen sorgen Leute, die im zivilen Leben Ärzte, Handwerker, Lehrer, Angestellte des öffentlichen Dienstes oder auch Selbstständige sind. Das bedeutet, sie müssen den Spagat zwischen ihrem zivilen Beruf und dem Soldatsein im Unterstützungsbataillon Einsatz 10 hinbekommen. „Diese Wechselwirkung von Dienst und Beruf setzt Verständnis und eine Wahrnehmung voraus, die der aktuellen politischen Lage Rechnung trägt. Das funktioniert bei den meisten ganz gut, sodass solche Einsätze möglich werden“, erklärt Oberleutnant Sebastian L.

Zwei Wachsoldaten stehen sich gegenüber, dazwischen ein Pkw, der eine Soldat grüßt militärisch.

Die Bedeutung der Reserve wächst stetig. Sie hält der Truppe den Rücken frei oder übernimmt komplexe eigene Aufträge. Doch die Reserve lebt von Freiwilligkeit.

Bundeswehr/Marco Dorow
Ein Soldat im Gelände spricht und schaut auf seine Notizen, zwei bewaffnete Soldaten hören ihm zu.

Der Sicherungszug ist 24 Stunden an sieben Tage in der Woche im Dienst. Er ist für die Sicherheit und Zugangskontrolle rund um den Gefechtsstand verantwortlich.

Bundeswehr/Marco Dorow

Neue Freiwillige werden gesucht

Die Reservetruppe lebt von Eigeninitiative. Nur wenn es gelingt, mit Ausbildung und Ausrüstung ehemalige Soldatinnen und Soldaten oder auch ganz Neue von einem Dienst in der Reserve zu überzeugen, funktioniert das System, in dem sich Aktive und Beorderte gegenseitig unterstützen. Neben dem Sicherungsauftrag innerhalb der Landes- und Bündnisverteidigung wie hier in Litauen gilt das auch für die Amts- und Katastrophenhilfe im Heimatschutz.

Im bayerischen Veitshöchheim ist das Unterstützungsbataillon Einsatz 10 stationiert, das komplett aus Reservistinnen und Reservisten besteht. Es verstärkt als Ergänzungstruppenteil die 10. Panzerdivision direkt. Das Bataillon ist bereits auf mehr als 400 Dienstposten angewachsen und wird absehbar in Sicherungsbataillon 10 umbenannt. Ein positiver Nebeneffekt: Im Zuge dessen erhält das Bataillon eine erweiterte Ausstattung. Dazu gehören zusätzliche Waffen. Dies unterstreicht die Bedeutung der Reserve nachdrücklich.

Das Bataillon bietet weiteren potenziellen Reservistinnen und Reservisten eine militärische Heimat. Auch Soldatinnen und Soldaten aus ursprünglich anderen Truppengattungen können grundsätzlich zum Jägersoldat und weiter für Führungsaufgaben zum Reserve-Feldwebel oder Reserve-Offizier ausgebildet werden.

Kontakt für Interessierte

Unterstützungsbataillon Einsatz 10
Oberdürrbacher Straße
Balthasar-Neumann-Kaserne
97209 Veitshöchheim

Personalabteilung:
Telefon +49 931 9707 5017
Telefon +49 931 9707 5016

von René Hinz

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