Tag der Bundeswehr

Im Hintergrund, aber unverzichtbar: Die Geländebetreuung der Bundeswehr

Im Hintergrund, aber unverzichtbar: Die Geländebetreuung der Bundeswehr

Datum:
Ort:
Deutschland
Lesedauer:
3 MIN

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Wer bei der Bundeswehr an Panzer, Kampfjets und Militärtechnik denkt, der liegt nicht falsch – doch er übersieht eine stille, aber enorm wichtige Komponente: die Geländebetreuung. Sie sorgt dafür, dass militärische Übungsplätze nicht nur nutzbar, sondern auch sicher, funktional und umweltgerecht betrieben werden können.

Eine Roboterraupe in polygonem Felcktarn mit einer Art Fräse

Der Geländebetreuung steht modernste Technik zur Verfügung, wie diese ferngesteuerte Forstraupe

Bundeswehr/Marcus Rott


Die Geländebetreuung ist weit mehr als nur ein Platzwart. Sie ist verantwortlich für Pflege, Instandhaltung und Sicherung der Liegenschaften der Bundeswehr. Das betrifft Grünflächen in den Kasernen, vor allem aber die ausgedehnten Truppenübungsplätze. Zu ihren Aufgaben dort gehört die Erhaltung von Wegen, Schießbahnen und Zielanlagen. Zudem soll sie der Bundeswehr und den NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partnern sowie anderen Behörden, etwa der Bundespolizei, dem Deutschen Roten Kreuz oder der Feuerwehr ermöglichen, große Übungen durchzuführen.

Ein Job für Macher

Die Geländebetreuung zeichnet sich durch ihre Vielseitigkeit aus. Keine Aufgabe und keine Dienststelle gleichen der anderen. Und die Verantwortung ist groß. Für größere Übungen müssen die Truppenübungsplätze oft vorbereitet werden, je nach Szenario sogar Schneisen geschlagen werden. Ohne die Arbeit der Geländebetreuung wären viele der für die Landes- und Bündnisverteidigung essenziellen militärischen Übungen schlichtweg nicht möglich. Auch für die Ausbildung der Soldatinnen und Soldaten muss das Areal in Schuss gehalten werden. Vor der Arbeit auf den Truppenübungsplätzen wird das Gelände auf Kampfmittel geprüft, es werden Sperrflächen eingerichtet und Zufahrten gesichert – Sicherheit steht stets an erster Stelle.

Eine Heidelandschaft die von zwei Männern mit einem Bunsenbrenner kontrolliert abgebrannt wird.

Das Abrennen der Heide. Personal ist nicht alles, aber ohne Personal ist alles nichts!

Bundeswehr/Marcus Rott


Auch bei Windbruch und Unwettern ist die Geländebetreuung eine der Ersten vor Ort, etwa um gefährdete Bäume oder Geländeabschnitte zu sichern – meist in enger Abstimmung mit dem Bundesforst, der Feuerwehr und natürlich der Truppe, den Soldatinnen und Soldaten. Denn was nutzt das modernste militärische Gerät, wenn das Gelände nicht bereit dafür ist?

Zwischen Kettenspur und Umweltschutz

Dabei spielt auch der Umweltschutz eine zentrale Rolle: Zahlreiche Übungsplätze sind gleichzeitig Lebensräume seltener Tier- und Pflanzenarten. Die Geländebetreuung sorgt dafür, dass militärischer Übungsbetrieb und Naturschutz miteinander vereinbar bleiben. Das geschieht in enger Abstimmung mit den Ökologen der Bundeswehr-Dienstleistungszentren sowie Forst- und Naturschutzbehörden. Es ist ein Balanceakt – zwischen Schießbetrieb und Wiedehopf, zwischen Panzerstraße und Heidekraut, zwischen ausgehobenen Stellungen und Renaturierung. Einige Truppenübungsplätze sind zugleich eine Heidelandschaft, die in regelmäßigen Abständen gezielt abgebrannt wird, um sie zu erhalten – auch das ist Geländebetreuung.

Mit schwerem Gerät und viel Fingerspitzengefühl 

Ein Pionierpanzer von hinten. An Stahlseilen zieht dieser einen Pflug

Ein Pionierpanzer beim Landschaftsbau: Selbst das gibt es bei der Geländebetreuung.

Bundeswehr/Marcus Rott


Die Geländebetreuung meistert ihre Aufgabe mit einem beeindruckenden Fuhrpark: Planierraupen, gepanzerte Schlepper, Bagger, Räumfahrzeuge und ferngesteuerte Spezialgeräte wie die Forstraupe für schwer zugängliche Bereiche. Viele dieser Maschinen wurden speziell an die Anforderungen der Bundeswehr angepasst. Hinzu kommen Vermessungstechnik, Drohnen und digitale Geoinformationssysteme, die eine effiziente Planung und Dokumentation ermöglichen.

Doch so technisch die Arbeit auch ist – ohne Erfahrung und Sachverstand geht nichts. Das Personal besteht aus zivilen Fachkräften: Spezialistinnen und Spezialisten aus Straßenbau, Forstwirtschaft, Garten- und Landschaftsbau und Umweltwissenschaften. Viele von ihnen arbeiten seit Jahrzehnten auf „ihrem“ Übungsplatz und kennen jede Senke, jeden Wechsel, jede Eigenart des Geländes. Personal ist nicht alles, aber ohne Personal ist alles nichts!

von Marius Vu  E-Mail schreiben

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