Zukunftsweisend und bedarfsorientiert: Neubau des Sanitätsversorgungszentrums in Munster

Zukunftsweisend und bedarfsorientiert: Neubau des Sanitätsversorgungszentrums in Munster

Datum:
Ort:
Munster
Lesedauer:
4 MIN

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Im Rahmen einer Baustellenbegehung wurde am 15. Oktober 2020 in der Oertzetal-Kaserne in Munster der deutlich sichtbare und im Zeitrahmen befindliche Baufortschritt des Neubaus für das Sanitätsversorgungszentrum Munster der Öffentlichkeit vorgestellt. Vertreter der Niedersächsischen Landesregierung, des Bundesministeriums der Verteidigung und der zukünftigen Nutzer machten sich ein umfassendes Bild von der schnell wachsenden Bausubstanz dieses Meilensteins moderner Sanitätsinfrastruktur für die truppenärztliche Versorgung von rund 6.000 Soldatinnen und Soldaten am größten Standort des Heeres.

Frontansicht eines Gebäudes mit Baugerüst

Die imposante 90 Meter lange Front des Neubaus des Sanitätsunterstützungszentrums Munster

Bundeswehr/Marco Lehmann

Deutlich über den Rohbauzustand hinausgehend, mit einem rund 90 Meter langen und 25 Meter breiten Baukörper, konnte das zukünftige Sanitätsversorgungszentrum den geladenen Gästen präsentiert werden. Corona-bedingt wich das ursprünglich bereits für Mitte des Jahres geplante Richtfest einer deutlich kleineren Baustellenbegehung unter den aktuellen Rahmenbedingungen, was der Freude über das Erreichte jedoch keinen Abbruch tat.

Außenansicht auf einen eingerüsteten Rohbau

Neubau in für die Region typischem roten Klinker

Bundeswehr/Christin Nokielski

Der verantwortliche Baugruppenleiter im Staatlichen Baumanagement Lüneburger Heide, Julius Jolmes, erläuterte den Gästen nach der Begrüßung im zukünftigen Eingangsbereich die Bauart dieses funktionalen Gebäudes. Als dreigeschossiger Massivbau geplant, gliedert sich das Bauwerk in drei gegeneinander versetzte Gebäudeteile. Auch die in weiten Teilen bereits aufgebrachte, für die Region typische, rote Klinkerfassade mit den ausgewogenen Fensteranteilen, welche erkennbar Bezug auf die umliegenden Gebäude der Oertzetal-Kaserne nimmt, lässt schon heute erahnen, welch imposante Erscheinung das Gebäude nach seiner Fertigstellung einmal haben wird.

Hervorragende Zusammenarbeit

Ein Mann mit Bauhelm und Mund-Nase-Bedeckung zeigt auf ein Baugerüst

Erläuterung technischer und gestalterischer Details durch die Bauverwaltung

Bundeswehr/Christin Nokielski

Der Baugruppenleiter stellte heraus, dass „ein solches Projekt keine Einzelleistung, sondern eine Teamleistung“ ist. Die Zusammenarbeit mit allen beteiligten Dienststellen laufe hervorragend. Knapp 13 Monate nach seiner Teilnahme an der Grundsteinlegung im Oktober 2019 zeigte sich der anwesende Finanzminister des Landes Niedersachsen,  Reinhold Hilbers, erfreut über den rasanten Baufortschritt. Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie bislang wenig beeinflusst, liege das Projekt mit seinem Investitionsvolumen von rund 19 Millionen Euro punktgenau im Zeitrahmen. Auch die Vergabe von Ausführungsaufträgen an rund 20 Bauunternehmer aus der Region Munster im Rahmen der Baumaßnahme erwähnte der Minister mit sichtbarer Freude.

Dank für Realisierung des Bauvorhabens

Entwurfskizze des Gebäudes

Ansicht des zukünftigen Sanitätsunterstützungszentrums nach Fertigstellung

Büro BKSP Architekten, Hannover

In seiner Ansprache stellte Minister Hilbers fest, dass die Bundeswehr zusammen mit der Niedersächsischen Bauverwaltung mittelfristig rund 300 Millionen Euro in Munster und den umliegenden Gemeinden in Infrastrukturprojekte investieren werde. Dies sei ein deutliches Bekenntnis der Politik zum größten Standort des Heeres in Deutschland. Beispielhaft für die zahlreichen Bauvorhaben nannte er weitere Großprojekte wie die Sanierung bzw. Erneuerung der Wärmeerzeugung und ‑verteilung (rund 33 Millionen Euro), den Neubau einer Feuerwache (rund 7 Millionen Euro) sowie den Bau weiterer Unterkunftsgebäude (rund 24 Millionen Euro). Gleichzeitig dankte der Minister allen an der Realisierung der Bauvorhaben Beteiligten für ihr herausragendes Engagement für die Bundeswehr.

Professor Dr. Roland Börger, Unterabteilungsleiter IUDInfrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen I im Bundesministerium der Verteidigung und Vertreter des Bauherrn, schloss sich in seiner Rede dem Dank seines Vorredners an die vielen tatkräftigen Männer und Frauen an. Er hob insbesondere die herausragende Zusammenarbeit des ihm nachgeordneten Bereiches, des Kompetenzzentrums Baumanagement Hannover im Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, und der Niedersächsischen Bauverwaltung hervor. „Ich wünsche mir, dass das neue Gebäude nach dem geplanten Bauende im November 2022 der zukünftigen Bestimmung übergeben werden kann.“

Energieoptimierung bei Planung und Bau

Ein Lichhof im Rohbau mit Baugerüst

Großzügige Lichthöfe sorgen für natürliche Belichtung und freundliche Arbeitsatmosphäre in allen Etagen

Bundeswehr/Marco Lehmann

Im Detail ging Börger auf technische Aspekt des Gebäudes ein. So nannte er die von Seiten der Bundeswehr und der Bauverwaltung bereits in der Planung konsequent berücksichtigte Energieoptimierung, verdeutlicht durch einen nach außen geschlossenen, verlustarmen Baukörper. Dadurch wird die wärmeabgebende Außenhülle reduziert, sodass spätere Betriebskosten geringer ausfallen. Gleichzeitig wird durch zwei Lichthöfe im Inneren des Gebäudes ein hoher Lichteinfall ermöglicht und somit durch die natürliche Belichtung eine helle und freundliche Arbeitsatmosphäre für die rund 130 zukünftig hier tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschaffen.

7.300 Quadratmeter für truppenärztliche und zahnmedizinische Behandlung

Ein uniformierter, Mund-Nase-Bedeckung tragender Mann vor einem. an einer Wand hängenden, Bauplan

Der stellvertretende Kommandeur des Ausbildungszentrums Munster inspiziert die Baupläne

Bundeswehr/Marco Lehmann

Von der modernen und zukunftsweisenden Gestaltung des Neubaus konnten sich bei der anschließenden Begehung auch die Leiterin des Sanitätsunterstützungszentrums, Oberstarzt Dr. Annette Frohse, und der stellvertretende Kommandeur des Ausbildungszentrums Munster, Oberst Dirk Waldau, überzeugen. Mit rund 7.300 Quadratmeter Gesamtfläche gab es allerhand Fläche für zukünftige truppenärztliche und zahnmedizinische Behandlungsräume, für das Facharztzentrum und die Betriebsmediziner sowie für die umfangreichen administrativen Aufgaben einer Sanitätseinrichtung dieser Größenordnung zu erkunden. Auch der derzeit noch wenig wohnliche Grundriss ihres zukünftigen Dienstzimmers wurde durch die zukünftige Hausherrin in Augenschein genommen.

Medizinische Grundversorgung für rund 6.000 Soldatinnen und Soldaten

Nach der für Ende 2022 avisierten Fertigstellung des Gebäudes und Übergabe an den Nutzer wird das Sanitätsunterstützungszentrum Munster von hier aus die medizinische Grundversorgung für rund 6.000 Soldatinnen und Soldaten am Standort Munster und die fachärztliche Versorgung von insgesamt etwa 18.000 Bundeswehrangehörigen sicherstellen. Im Rahmen der Neuausrichtung des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr wurde auch die „regionale sanitätsdienstliche Unterstützung“ angepasst. Bundesweit wurden hierfür dreizehn Sanitätsunterstützungszentren aufgestellt, die infrastrukturell nach und nach fit für die Zukunft gemacht werden. Das Sanitätsunterstützungszentrum in Munster ist das zweite im Bundesland Niedersachsen. Es folgt dem bereits in Nutzung befindlichen Zentrum in Wilhelmshaven, um bisherige Erfahrungen der dortigen Nutzer auch hier einfließen zu lassen.

„Wer hohe Türme bauen will...“

Ein Mann in Marineuniform übereicht einer Frau in Flecktarnuniform eine Flasche Sekt

Überreichung eines Präsents an die Leiterin des Sanitätsunterstützungszentrums Munster zur Erinnerung an die Begehung

Bundeswehr/Christin Nokielski

Vor dem Hintergrund, dass die heutige Leiterin des Sanitätsunterstützungszentrums die Entwicklung dieser außergewöhnlichen Baumaßnahme bereits in früherer Funktion begleiten durfte, überreichte ihr der für das bundeswehrseitige Bauprojektmanagement im BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr Kompetenzzentrum Baumanagement Hannover zuständige Referatsleiter, Kapitän zur See Marco Lehmann, ein Geschenk zur Erinnerung an diesen Tag. Mit der Widmung „Wer hohe Türme bauen will, muss lange beim Fundament verweilen.“, welche auf den österreichischen Komponisten Anton Bruckner (1824-1896) zurückgeht, nahm er Bezug auf die gemeinsame, detail- und praxisorientierte Grundlagenarbeit, die nunmehr die zügige Realisierung dieses zukunftsorientierten Bauvorhabens mit ermöglicht. Beide verabredeten gleichzeitig ein Wiedersehen am selben Ort – spätestens zur Bauübergabe des Projekts Ende 2022.

von Christin Nokielski  E-Mail schreiben

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