Luftwaffe

Deutsche Eurofighter verlegen ans Schwarze Meer – „Plug and Fight“ beginnt

Deutsche Eurofighter verlegen ans Schwarze Meer – „Plug and Fight“ beginnt

Datum:
Ort:
Rumänien
Lesedauer:
2 MIN
Ein Eurofighter steht auf der Platte des auf dem militärischen Teil des Flughafens Mihail Kogălniceanu

Drei Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 aus Neuburg sind zur NATO-Mission eAPSenhanced Air Policing South nach Rumänien geflogen. Jetzt warten sie auf dem militärischen Teil des Flughafens Mihail Kogălniceanu auf ihren Einsatz.

Bundeswehr/Ralf Schmitt

Die NATO-Mission enhanced Air Policing South (eAPSenhanced Air Policing South) in Rumänien beginnt. Die Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 aus Neuburg sind auf dem militärischen Teil des Flughafens Mihail Kogălniceanu in der Nähe der Stadt Konstanza am Schwarzen Meer gelandet. In den kommenden Wochen wird das Konzept „Plug and Fight“ hier erstmalig mit der italienischen Aeronautica Militare umgesetzt. Ziel dieser internationalen Zusammenarbeit ist es, einen sich bereits vor Ort befindlichen Luftverteidigungsverband mit geringem Aufwand an Personal und Material schnell verstärken zu können und somit die Interoperabilität zwischen den Eurofighter-Nutzernationen England, Italien, Spanien und Deutschland zu stärken.

  • Einarbeitung in die Aufgaben der NATO-Mission eAPS

    Ob in der Presseabteilung, …

    Bundeswehr/Ralf Schmitt
  • Einarbeitung in die Aufgaben der NATO-Mission eAPS

    … im Wartungsbereich der Flieger, …

    Bundeswehr/Ralf Schmitt
  • Einarbeitung in die Aufgaben der NATO-Mission eAPS

    … oder bei der kurzen Pause zwischendurch, …

    Bundeswehr/Ralf Schmitt
  •  Einarbeitung in die Aufgaben der NATO-Mission eAPS

    … es findet ein reger Austausch zwischen den beiden Nationen statt

    Bundeswehr/Ralf Schmitt

Harmonisierung der Verfahrensweisen hat oberste Priorität

Für den deutschen Kontingentführer, Oberstleutnant Swen Jacob, und sein 55-köpfiges Team ist der Startschuss gefallen. Nun gilt es, sich in das italienische Kontingent zu integrieren. „Die große Herausforderung dabei wird es werden, unterschiedliche Verfahrensweisen, wie nationale Regularien und Arbeitsabläufe zu harmonisieren, um zu gewährleisten, einen sich bereits vor Ort befindlichen Luftverteidigungsverband einer anderen Nation mit geringem Aufwand an Personal und Material schnell zu verstärken“, so Oberstleutnant Jacob. „Bereits im Vorfeld der Mission konnten wir uns in Italien von der hochprofessionellen Arbeitsweise unseres NATO-Partners überzeugen, darauf bauen wir auf.“

Mehrere Personen unterhalten sich angeregt.

Für den italienischen und den deutschen Kontingentführer steht die enge Zusammenarbeit im Vordergrund, um die Aufgabe so effizient wie möglich umzusetzen

Bundeswehr/Ralf Schmitt

Interoperabilität beider Nationen steht über allem

Die Angehörigen der Aeronautica Militare befinden sich seit November beim Air Policing am Schwarzen Meer“, sagt Colonnello (Oberst) Morgan Lovisa, der italienische Kontingentführer. „Jetzt freuen wir uns auf die deutsche Unterstützung. Gemeinsam werden wir Schutzflüge zur Wahrnehmung des QRAQuick Reaction Alert–Auftrags (Quick Reaction Alert = Alarmrotte) an der Südostflanke der NATO durchführen. Schon jetzt macht sich durch unsere Zusammenarbeit eine hohe Effizienz im Sinne der Interoperabilität beider Nationen deutlich bemerkbar.“

Die italienisch–deutsche Chemie stimmt

Auch zwischenmenschlich läuft es bereits sehr gut. „Wir haben schon den ein oder anderen Espresso miteinander getrunken und dabei über unseren gemeinsamen ‚Arbeitsplatz‘, den Eurofighter, gefachsimpelt“, erzählt der deutsche Oberstabsfeldwebel Ralf S., der sich mit seinem italienischen Counterpart Claudio C. angefreundet hat.

Die beiden gelernten Fluggerätemechaniker tauschen sich intensiv über die Arbeitsabläufe in der Instandhaltung, Wartung und Störbehebung des gemeinsamen Kampfflugzeuges beider Nationen aus.

Zwei Soldaten unterhalten sich

Claudio C. klärt seine deutschen Kameraden Oberstabsfeldwebel Ralf S. über die Gegebenheiten vor Ort auf. Dabei darf der Espresso selbstverständlich nicht fehlen.

Bundeswehr/Ralf Schmitt

Auch die Gesundheit zählt

Neben einem reibungslosen Flugbetrieb muss auch eine umfassende medizinische Versorgung gewährleistet sein. Rettungssanitäter Hauptfeldwebel Markus S. vom Kommando Sanitätsdienst in Koblenz arbeitet dazu sehr eng mit der italienischen Fliegerärztin Captain Arianna P. zusammen. Ausrüstung und Arzneimittel werden bei Bedarf zwischen den beiden Nationen geteilt. Die Ärztin ist für das ganze Einsatzkontingent zuständig, Hauptfeldwebel S. bildet das Bindeglied zum deutschen Anteil. „Ich bekomme alles von der italienischen Seite was ich brauche, hoffe aber, dass ich nichts davon verwenden muss“, so der Rettungssanitäter lachend.

Ärztin erklärt Assistenten den Arbeitsbereich.

Auch für die medizinische Versorgung beider Nationen ist gesorgt. Die italienische Ärztin und ihr deutscher Rettungsassistent tauschen sich über die Gegebenheiten vor Ort aus.

Bundeswehr/Ralf Schmitt

Der Grundstock ist gelegt

Durch den gemeinsamen Einsatz von italienischen und deutschen Eurofightern ist man in dem Verfahren „Plug and Fight“ einen wegweisenden Schritt gegangen. „Der gemeinsame Austausch und das Üben von Abläufen und Konzepten bietet, vor allem langfristig gesehen, eine hervorragende Möglichkeit der Interoperabilität, in der noch viel Potenzial liegt. Das müssen und werden wir erkennen und herausarbeiten, da bin ich mir absolut sicher“, so Oberstleutnant Jacob überzeugt.

von Florian Herrmann

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