Luftwaffe
Eurofightergeschwader

Fliegender Verband: Team „Steinhoff" feiert Einsatzbereitschaft

Fliegender Verband: Team „Steinhoff" feiert Einsatzbereitschaft

Datum:
Ort:
Laage
Lesedauer:
2 MIN

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Beim Taktischen Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“ gibt es die 50.000. Flugstunde mit dem Eurofighter und das silberne Jubiläum der aktuellen Namensgebung im Jahr 1997. Das Geschwader feiert dies mit einem sonderfolierten Kampfjet.

Ein Eurofighter mit der Kennung 31+17 und Sonderfolierung rollt über die Runway

50.000 Flugstunden im Eurofighter hat das Geschwader „Steinhoff" erreicht

Bundeswehr/Sebastian Thomas

Meilenstein für die Luftwaffe

Die beachtliche Stundenleistung ist vor allem ein Erfolg des gesamten Teams „Steinhoff„ in Laage. Den symbolischen Flug zur 50.000. Eurofighter-Flugstunde am Standort Laage absolvierte der Kommodore des Geschwaders, Oberst Joachim Kaschke, persönlich mit der besonderen Maschine. „50.000 Flugstunden sind eine Wahnsinnsleistung, eine klasse Teamleistung“, so Oberst Kaschke.

Das Erreichen dieser Marke seit der Einführung des modernen Waffensystems im April 2004 ist auch ein Meilenstein für die gesamte Luftwaffe. Es dokumentiert die stetig gestiegene Einsatzbereitschaft der Eurofighter-Flotte. Nach Beginn des russischen Angriffskrieges leisteten die Eurofighter einen reaktionsschnellen Beitrag durch die Verstärkung der Luftraumüberwachung über Rumänien und Polen. Die Kampfjets verlegten schnell in den Indo-Pazifik und beteiligten sich da an Übungen in Australien. Aber auch die Wartezeiten in der Eurofighter-Ausbildung wurden abgebaut. 

Sieben Soldaten stehen vor dem sonderfolierten Eurofighter in einer Halle und halten ein Schild mit „50.000 Flugstunden“.

„50.000 Flugstunden sind eine Wahnsinnsleistung, eine klasse Teamleistung“, so Oberst Kaschke

Bundeswehr/Sebastian Thomas

Sonderfolierung zum Jubiläum

Zum 25-jährigen Jubiläum kreierte das Geschwader eine Sonderfolierung. Die verschiedenen Anlässe wurden in der Folierung auf dem Seitenleitwerk, Rumpf und den Tragflächen sowie Vorflügeln verewigt.

Die Farbgebung des Rumpfes ist eine Reminiszenz an die Landesfarben des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern und drückt die Verbundenheit mit der Region aus. Stilistisch wird dies ergänzt durch Teepott und Leuchtturm aus Rostock-Warnemünde.

Die Tragflächen tragen je zur Hälfte die sonderlackierten ehemaligen Waffensysteme des Geschwaders: die F-4F Phantom und MiGMikoyan-Gurewitsch-29. Die drei Waffensysteme der letzten 25 Jahre finden sich auch auf den Vorflügeln wieder.

Ein bunter Eurofighter fliegt bei blauem, fast wolkenlosen Himmel.

Die Tragflächen tragen je zur Hälfte die sonderlackierten ehemaligen Waffensysteme des Geschwaders

Bundeswehr/Sebastian Thomas

Die ersten Entwürfe entstanden noch im Dezember 2021. Der Beschäftigte Guido Golatowski und Stabsfeldwebel Thomas Köplin sind für das Design des „Baltic Warrior“ verantwortlich. Die 200 Quadratmeter Folie wurden von vier Personen und einer Firma binnen drei Wochen durch Anpassen, Schneiden, Versiegeln und Rakeln auf das Flugzeug aufgetragen – sie ist von Airbus für Mach 2 zertifiziert worden. Der neue Botschafter des Geschwaders „Steinhoff“ wird für die Luftwaffe ein Jahr im Einsatz sein und dann während einer geplanten Instandsetzung die Folierung verlieren.

Namensgebung erinnert an einen ehemaligen Inspekteur

General Johannes Steinhoff, der Namensgeber des Geschwaders seit seiner Umbenennung im Jahr 1997, oblag in seiner Zeit als Inspekteur der Luftwaffe vor allem die Bewältigung der Starfighter-Krise. Eine seiner zentralen Forderungen an die Ausbildung der Piloten gilt noch heute und verweist damit auf den Kernauftrag des heutigen Geschwaders bei der Ausbildung aller jungen Eurofighter-Piloten der Luftwaffe: „Fliegen, fliegen, fliegen.“

Ein Soldat sitzt im Eurofighter-Cockpit eines Kampfflugzeugs und lächelt

Oberst Kaschke beim Verlassen des Shelters mit dem „Baltic Warrior“: der Kommodore übernimmt den Erstflug selbst

Bundeswehr/Sebastian Thomas

Eine weitere Forderung Steinhoffs hatte maßgeblich Auswirkungen auf alle fliegenden Verbände der Bundeswehr und prägt diese strukturell bis heute: Die Aufsplittung der bisherigen Geschwaderstrukturen in eine Fliegende Gruppe (als Bedarfsteller) und eine Technische Gruppe (als Bedarfsdecker). Eine mögliche Ursache der Krise konnte so eliminiert werden: Kompetenzüberschneidung. Fortan war Flugbetrieb nur möglich, wenn technisch zuverlässig geprüfte Luftfahrzeuge zum Flugbetrieb freigegeben wurden. Zentralisierte Technik war der Leitgedanke. Der technische Bereich wurde in Fachgruppen und diese in Staffeln aufgeteilt. Im Zusammenwirken der Fachlichkeiten und mit entsprechenden Freigaben wurde so das bis heute gültige Fundament für sicheren Flugbetrieb gebildet.

Auf dem Eurofighter steht der Schriftzug „Baltic Warrior“.

Die sonderfolierte Maschine mit der Kennung 31+17 ist fortan unterwegs als „Baltic Warrior“

Bundeswehr/Sebastian Thomas



von Erik Pflanz & Jan Seemann

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