Luftwaffe
Multinationale Alarmrotte

Gemeinsames Air Policing in Estland mit der Royal Air Force gestartet

Gemeinsames Air Policing in Estland mit der Royal Air Force gestartet

Datum:
Ort:
Ämari
Lesedauer:
2 MIN

Plug & Fight ist eine gemeinsame Mission bei Nutzung gemeinsamer Ressourcen: Die Luftwaffen-Initiative zur Verbesserung der Effektivität von multinationalen Einsätzen wird seit 2019 mit den Eurofighternationen Großbritannien, Spanien und Italien vorangetrieben. Am 6. März startete das Air Policing Baltikum mit der Royal Air Force.

Ein Eurofighter rollt über den Taxiway zur Startbahn, ein weiterer fährt aus der Halle

In den nächsten zwei Monaten ein häufiges Bild: Ein deutscher und ein britischer Eurofighter rollen aus der Flugzeughalle zur Startbahn. Von hier aus werden sie auch als Alarmrotte zu sogenannten A-Scrambles starten.

Bundeswehr/Marvin Hofmann

Montagmorgen war es soweit: Das deutsch-britische „Combined Air Policing“ hat den Einsatzauftrag für die Nato übernommen. Jeweils ein Eurofighter der Luftwaffe und der Royal Air Force stehen ab sofort für Alarmstarts bereit, bei denen sie maximal 15 Minuten nach einer Alarmierung von der Ämari Air Base im Norden Estlands aus abheben. Zum Einsatz kommen sie beispielsweise, wenn sich unbekannte Flugzeuge ohne Transpondersignal oder Funkkontakt nahe des baltischen Luftraumes befinden.

Was unkompliziert klingt, ist in Wirklichkeit das Ergebnis einer langen Planung. Schon seit mehreren Jahren arbeiten die beiden Luftstreitkräfte an der Vertiefung ihrer Zusammenarbeit im Bereich des Eurofighters. Zuletzt wurde im Sommer 2021 beim „Enhanced Air Policing Southin Rumänien ein Meilenstein der temporären Zusammenarbeit beider Nationen erreicht. Damals ist zum ersten Mal unter NATO-Führung eine gemischte bewaffnete Alarmrotte geflogen. Bisher war die Integration eines Partners auf wenige Wochen beschränkt. Nun wird der Auftrag in Estland für ganze zwei Monate gemeinsam durchgeführt.

„Es ist eine hervorragende Möglichkeit unsere gewonnen Erkenntnisse aus den vorangegangenen Einsätzen und Übungen zu vertiefen. Im Vordergrund steht die Interoperabilitätssteigerung, um künftig die Ressourcen, Personal und Material, noch schonender einzusetzen“, sagt Oberstleutnant Christoph Hachmeister, Kontingentführer VAPB 2022/2023. Hachmeister ist mit der deutsch-britischen Zusammenarbeit sehr vertraut, da er auch das „Enhanced Air Policing South“ vor zwei Jahren geführt hat. 

Seite an Seite, Hand in Hand

Die enge Kooperation zwischen der deutschen und der britischen Luftwaffe besteht seit Jahren und ist Grundlage für die gute und reibungslose Zusammenarbeit in Estland. Beide Luftstreitkräfte fliegen den Kampfjet Eurofighter, weswegen die Abläufe an Boden und in der Luft leichter aufeinander abstimmbar sind. In Estland haben die Soldatinnen und Soldaten nun die Gelegenheit zu beweisen, dass die deutsche und britische Luftwaffe als NATO-Mitglieder Hand in Hand arbeiten.

Die Luftwaffe ist bereits seit August vergangenen Jahres in Estland und wurde vergangenen September kurzzeitig durch ein spanisches Kontingent mit Eurofightern unterstützt. Während sich Partnernationen bisher immer nur kurzfristig in ein bestehende Mission beteiligt haben und anschließend zurückverlegten, wird die Royal Air Force ab April die Rolle der Führungsnation übernehmen. Dann tritt die Luftwaffe an zweite Stelle und unterstützt den britischen Auftrag. Anfang Mai ist der Einsatz für die Luftwaffe beendet und die Rückverlegung beginnt.  

  • Deutsche und britische Soldaten begrüßen einen Eurofighter-Piloten nach der Landung.

    Der deutsche Kontingentführer begrüßt den Piloten des ersten Eurofighters der Royal Air Force, der für das combined Air Policing in Ämari gelandet ist

    Bundeswehr/Marvin Hofmann
  • Ein Eurofighter löst sich aus einer Zweierformation und dreht nach links ab.

    Der erste gemeinsame Flug: Nachdem die Eurofighter in einer Zweierformation die Ämari Air Base überflogen haben, dreht der deutsche Kampfjet zur Landung ab

    Bundeswehr/Maurice Heck
  • Ein Pilot der Royal Air Force steigt über die Treppe in den Eurofighter Typhoon ein

    Fertig zum ersten gemeinsamen Start: Der Pilot der Royal Air Force steigt in seinen Eurofighter, in der Halle nebenan werden gleichzeitig die Triebwerke des deutschen Eurofighters angelassen.

    Bundeswehr/Marvin Hofmann
  • Ein deutscher und ein britischer Eurofighter rollen nach der Landung zurück in den Hangar

    Der erste gemeinsame Flug ist geschafft: Der deutsche Kontingentführer hat einem Piloten der Royal Air Force bei einem ersten Flug den Luftraum im Norden Estlands gezeigt.

    Bundeswehr/Marvin Hofmann
  • Ein Eurofighter der Royal Air Force steht auf dem Flugplatz in Ämari

    Sowohl die deutsche als auch die britische Luftwaffe fliegen den Eurofighter, in der Royal Air Force "Typhoon" genannt. Die Flugzeuge unterscheiden sich nur in wenigen Aspekten voneinander.

    Bundeswehr/Maurice Heck
  • Ein deutscher und ein britischer Eurofighter stehen auf dem Flugfeld in Ämari

    Im Frühjahr ist das Wetter im Norden Estlands sehr wechselhaft. Sonnige Tage erleichtern das Arbeiten, liegt jedoch Schnee, müssen Startbahn und Taxiway für den Flugbetrieb freigemacht werden.

    Bundeswehr/Marvin Hofmann
von Maurice  Heck