Den Anfang luftgestützter SIGINTSignal Intelligence bei der Bundeswehr symbolisiert die BR 1150 Breguet Atlantic. Der Marine-Fernaufklärer wurde 1963 durch den Verbund SECBAT (Societé Européene pour la construction du Breguet Atlantique) von den Mitgliedsländern Frankreich, den Niederlanden, Belgien und Deutschland beschafft. Die Breguet Atlantic überwachte die See, indem sie gegnerische Seestreitkräfte aus der Luft aufklärte. Sie wurde auch als U-Boot-Jagd-Flugzeug und als Messflugzeug bei der Erfassung elektromagnetischer Signale eingesetzt. Aufgrund ihres Alters wurde in den 1990er-Jahren überlegt, die Breguet Atlantic durch ein unbemanntes Luftfahrzeug zu ersetzen. Hierzu wurde eine deutsche Delegation 1999 zu einem Testflug der RQ-4A Global Hawk in die USA eingeladen, der jedoch wegen Softwareproblemen abgesagt wurde. Auch der damalige Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, unterstützte das Interesse der Luftwaffe im Januar 2000. Die Luftwaffe stellte einen Fähigkeitskatalog auf und führte eine Systemkonzeptstudie durch. Diese Studie sollte klären, ob auch bemannte Luftfahrzeuge wie Geschäftsflieger mit Aufklärungssystemen ausgestattet werden könnten. Die Antwort: Prinzipiell sei dies möglich, jedoch nur als Notlösung.
