Luftwaffe
Reserve Objektschutzregiment

Auch die Luftwaffe hat eine Reserve: Das III. Bataillon des Objektschutzregiments

Auch die Luftwaffe hat eine Reserve: Das III. Bataillon des Objektschutzregiments

Datum:
Ort:
Schortens
Lesedauer:
2 MIN

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Sie sind das „Schweizer Taschenmesser“ der Luftwaffe: die Luftwaffensicherer aus Schortens. Doch im Verteidigungsfall sind auch sie auf Unterstützung angewiesen. Hierfür steht dem Objektschutzregiment der Luftwaffe „Friesland“ ein eigenes Bataillon aus Reservistinnen und Reservisten zur Seite.

Reservisten des Objektschutzregiment mit dem Gewehr G36 auf der ILA.

Das III. Bataillon ist keineswegs nur „Übungsweltmeister“. Auf der ILAInternationale Luft- und Raumfahrtausstellung, der internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung, schützt es seit 2014 den militärischen Teil der Großveranstaltung.

Bundeswehr/Jane Schmidt

Eine bewaffnete Patrouille verlässt die befestigte Straße. Aus einem Waldstück erhebt sich ein zementierter Gebäudekomplex – jetzt heißt es wachsam sein. Langsam, in einer ständigen 360-Grad-Sicherung, setzen die zwölf Männer und Frauen ihren Weg fort. Diese Männer und Frauen sind Teil des III. Bataillons des Objektschutzregiments der Luftwaffe „Friesland“. Es ist in seiner Struktur einzigartig in der Luftwaffe, da es ausschließlich aus Reservistinnen und Reservisten besteht. Da sind zum Beispiel Sascha, im zivilen Beruf Fahrzeuglackierer, oder Thorsten, der in einer Baufirma arbeitet. Eins aber eint sie: Mehrmals im Jahr reisen sie aus ganz Deutschland in ihre militärische Heimat Schortens.

36 Stunden Alarmbereitschaft

Es besteht der Verdacht, dass feindliche Kräfte in der Nähe des Schutzobjektes sind. Ein Personen- und KfzKraftfahrzeug-Kontrollpunkt wird eingerichtet. Das erste Fahrzeug fährt vor. Ein Spiegel, auf Rädern montiert, wird unter dem Fahrzeug entlanggeführt. „Radkasten frei!“, ertönt es. Nach weiteren Kontrollschritten darf das Fahrzeug durchfahren.

Vier Tage üben die rund 50 Reservistinnen und Reservisten auf dem Fliegerhorst Jever ihre militärische Kompetenz: Luftwaffensicherung. In den nächsten 36 Stunden stehen die Gefechtsstreife und der Betrieb eines Kontrollpunktes auf dem Programm. Zum Ende der Übung wird es noch mal richtig anspruchsvoll: Ein Hubschrauber der Bundeswehr – so das Szenario –  ist in unmittelbarer Nähe zum Schutzobjekt aus unbekannter Ursache abgestürzt. Jetzt heißt es, schnell zu handeln und die Unfallstelle und ihre Besatzung zu sichern. Plötzlich fallen Schüsse. Feinde haben sich in einem angrenzenden Waldstück versteckt und schießen auf die Objektschützer. Der Zugführer ordnet seine Männer und Frauen und befiehlt den Gegenangriff. Nach kurzem aber intensivem Kampf ist die Bedrohung ausgeschaltet.

  • Ein Soldat beugt sich zu einem Verletzten, während er von seinem Kameraden gesichert wird.

    Neben dem Wach- und Schießtraining ist auch die Erste-Hilfe-Ausbildung Bestandteil der quartalsweisen Übungen

    Bundeswehr/Edgar Karastelev
  • Reservistinnen und Reservisten durchstreifen das Gelände.

    Das größte Problem hat sich für das Bataillon auch mit der Zeitenwende nicht geändert: Es fehlt an Nachwuchs. Insbesondere die manchmal geringe Akzeptanz durch den Arbeitgeber erschwert vielen Interessierten den Einstieg in die Reserve.

    Bundeswehr/Edgar Karastelev
  • Die Reservisten überprüfen an einem Checkpoint ein Fahrzeug.

    Ein Fahrzeug nähert sich. Von der gegenüberliegenden Seite verwickeln Personen die Soldaten in ein Gespräch. Der militärische Führer muss seine Soldaten auf zwei Ereignisse aufteilen und die Sicherheit gewährleisten.

    Bundeswehr/Edgar Karastelev

Der Reserve eine Heimat geben

Während viele der Reservistinnen und Reservisten über infanteristische Grundlagen aus früheren Dienstzeiten verfügen, ermöglicht das III. Bataillon durch interne Ausbildung auch weiteren Interessierten einen Weg in die Luftwaffensicherungstruppe und die Chance, den Status „Limited Combat Ready“ zu erhalten. Die Mühe lohnt sich: Das III. Bataillon des Objektschutzregiments der Luftwaffe „Friesland“ bietet eine militärische Heimat. „Hier entstehen Freundschaften“, fasst es einer der Soldaten zusammen.

von Kevin Geiken

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