NATONorth Atlantic Treaty Organization trainiert mit Radar-Täuschkörpern den Schutz vor feindlicher Flugabwehr
NATONorth Atlantic Treaty Organization trainiert mit Radar-Täuschkörpern den Schutz vor feindlicher Flugabwehr
- Datum:
- Ort:
- Deutschland
- Lesedauer:
- 3 MIN
Durch das Abwerfen sogenannter Chaffs können Luftfahrzeuge die Radarstellungen feindlicher Flugabwehrsysteme überlisten und das eigene Überleben sichern. Dies ermöglicht ihnen auch Einsätze tief im feindlichen Hinterland. Das wurde bei der Übung Baltic Cloud trainiert.
Eine PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Einheit beobachtet auf ihrem Radar den Himmel über der Ostsee. Zeitgleich nähert sich ein „gegnerischer“ Eurofighter der Küste. Die Pilotin wirft Radar-Täuschmittel ab, um das Flugabwehrsystem am Boden zu verwirren – gelingt ihr der Schwindel oder trifft gleich eine Rakete ihr Flugzeug? Wie schützen sich Luftfahrzeuge überhaupt gegen diese Bedrohung?
Luftkampf ist eine Kooperation aus Mensch und Technik
Um Waffensystem und Besatzung auf die Abwehr von gegnerischer Flugabwehr vorzubereiten, gibt es mehrere Tests. Zunächst prüfen in einem ersten Durchlauf die Spezialistinnen und Spezialisten vom Zentrum Elektronischer Kampf Fliegende Waffensysteme, wie viel Rückstrahlung das fliegende Gerät ohne den Einsatz von Täuschkörpern auf ein Radar zurückwirft – wie gut es also für einen potenziellen Gegner auf dem Radarschirm sichtbar ist. Entscheidend ist hier die Fläche des Luftfahrzeugs. Ein großes Transportflugzeug wie die A400M mit viel Fläche ist durch ein Radar leichter zu erfassen als beispielsweise eine F-35, die durch ihre Stealth-Fähigkeit kaum Radarstrahlung zurückwirft.
Ist die Radarrückstrahlung des Luftfahrzeugs ermittelt, kann durch ein Zusammenspiel aus Täuschkörpern und taktischen Flugmanövern eingeübt werden, die Radarrückstrahlung zu verringern, sodass der Gegner das Luftfahrzeug im besten Falle nicht länger bekämpfen kann.

„Wir sind Teil der gelebten Abschreckung.“
Moderne Simulationssoftware ermöglicht es den Soldatinnen und Soldaten sogar, die Bedrohung von Flugabwehrsystemen zu simulieren, die nicht im Bestand der NATONorth Atlantic Treaty Organization sind. Hiervon profitieren nicht nur die Besatzungen in der Luft, sondern auch die Bediener der Waffensysteme am Boden. Auch das Personal der Patriots oder des neu in der Bundeswehr eingeführten Flugabwehrsystems IRIS-T SLMInfra-Red Imaging System–Tail/Thrust Vector-Controlled, Surface-Launched Medium Range kann die Verteidigung gegen unterschiedliche Kampflugzeuge simulieren und trainieren, wie es trotz Störmaßnahmen den Gegner aufklären und bekämpfen kann.
„Die Luftwaffe macht Tempo. Mit modernster Technik bereiten wir uns entschlossen darauf vor, dass NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnis gemeinsam mit unseren Partnern im Ernstfall zu verteidigen“, so Oberstleutnant Stefan L., der die Erprobungskampagne leitet. „Der Fokus unserer Bemühungen liegt insbesondere darauf, der gegnerischen Luftabwehr entgehen zu können, um so auf einen Angriff des Gegners mit Schlägen in sein eigenes Hinterland hart zu reagieren. Was wir hier tun, leistet einen großen Beitrag zur Überlebensfähigkeit und Verbesserung der Schlagkraft unserer fliegenden Waffensysteme. Wir sind Teil der gelebten Abschreckung.“
Wer gewinnt denn nun – das PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-System an der Küste oder der anfliegende Eurofighter? „Hierauf haben beide Seiten sicherlich eine eigene Antwort. Fest steht: Eine gute Ausbildung und Training der Männer und Frauen im Cockpit beziehungsweise im Feuerleitstand der PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target haben Einfluss auf das Ergebnis“, so Oberstleutnant Stefan L.