Luftwaffe
Übung im Bündnis

Übung Air Defender 23 als starkes Signal transatlantischer Partnerschaft

Übung Air Defender 23 als starkes Signal transatlantischer Partnerschaft

Datum:
Ort:
Washington D.C.
Lesedauer:
2 MIN

„Mit der Übung Air Defender 23 schreiben wir ein neues Kapitel transatlantischer Geschichte“, so der Inspekteur der Luftwaffe bei der Pressekonferenz in der deutschen Botschaft am 4. April in Washington D.C.District of Columbia vor deutschen und amerikanischen Journalisten.

Ein amerikanischer General und ein deutscher General sitzen hinter Mikrophonen

Lieutenant General Michael Loh (l) und der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz stellen die Übung Air Defender 23 Journalisten in Washington vor

Bundeswehr/Francis Hildemann

Die Tatsache, dass Air Defender die größte Verlegung von Luftstreitkräften von den USA nach Europa seit Bestehen der NATO ist, stünde für sich selbst, so Ingo Gerhartz weiter. Die Übung basiere auf einem Artikel-5-Beistandsszenario, denn die NATO sei ein reines Verteidigungsbündnis, betonte er. Trotz eines veränderten Bewusstseins in Deutschland und Europa für die Bedeutung von militärischer Stärke seit der sogenannten Zeitenwende, bleibe die transatlantische Verbindung zentral, sagte der Luftwaffenchef. Deutschland trage mit der Planung, Organisation und Durchführung von Air Defender 2023 der Forderung nach Übernahme von mehr Verantwortung Rechnung.

Im Falle einer Krise hätten die Luftstreitkräfte als „First Responder“ aufgrund ihrer schnellen Reaktionsfähigkeit eine zentrale Bedeutung, erklärte Gerhartz weiter. Dies gelte es im Sinne einer glaubhaften Bündnisverteidigung mit Air Defender zu üben und zu demonstrieren: „Wir müssen jedem zeigen, wenn es darauf ankommt, sind wir auch in der Lage, unsere Werte Freiheit und Demokratie in dieser Allianz zu verteidigen.“

Lieutenant General Michael Loh, Director der Air National Guard, betonte, die transatlantische Partnerschaft beruhe auf gegenseitigem Vertrauen und gemeinsamen Werten. Air Defender 23 verbinde die USA und Deutschland strategisch. Aber die Übung erlaube es der USUnited States National Guard vor allem, die Beziehungen auch zu den anderen beteiligten Nationen auf operationeller Ebene auf- und auszubauen. Die Übung teste die Fähigkeit der teilnehmenden Luftstreitkräfte zusammenzuarbeiten und auch, ob dies schnell möglich sei, so der Chef der USUnited States National Guard.

Belastung gering halten

Der Inspekteur der Luftwaffe betonte, die Luftwaffe würde alles tun, um die Belastungen durch die über 250 Starts für die Bevölkerung so gering wie möglich zu halten. Die Übungsanteile würden hauptsächlich über Nord- und Ostsee geflogen, um Fluglärm so gering wie möglich zu halten. Zudem würden die drei Übungslufträume Nord, Süd und Ost zeitversetzt für jeweils nur zwei bis drei Stunden am Tag genutzt. So sei auch gewährleistet, dass zivile Flüge weitestgehend regulär stattfinden könnten – auch wenn ein Übungsluftraum zeitweise für die zivile Luftfahrt gesperrt sei.

Bei der Übung Air Defender 23 verlegt die USUnited States National Guard über 100 Luftfahrzeuge nach Deutschland, von wo aus im Laufe der folgenden zwei Wochen vom 12. bis 23. Juni 24 Nationen mit insgesamt über 220 Luftfahrzeugen gemeinsame Luftoperationen üben. Air Defender findet unter deutscher Führung, aber mit Beteiligung der NATO statt.

Die National Guard sind militärische Verbände unter der Flagge von USUnited States-Bundesstaaten, die parallel zu den regulären USUnited States-Streitkräften dem Kommando des jeweiligen Gouverneurs unterstellt sind. Sie können im Krisenfall als Unterstützung der regulären Streitkräfte durch den Präsidenten aktiviert oder bei Naturkatastrophen durch die Bundesstaaten eingesetzt werden.

von Sylvia Boerner

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