Vom Fuji nach Laage Deutsch-japanische Freundschaft stärkt Sicherheit im Luftraum
Multinationalität- Datum:
- Ort:
- Laage
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Mit der Übung „Atlantic Eagles“ schreibt eine Luftwaffenpartnerschaft Geschichte: Zwei japanische F-15 Kampfjets landeten erstmals in Rostock-Laage. Der Empfang durch den Inspekteur der deutschen Luftwaffe unterstreicht die enge Zusammenarbeit und sicherheitspolitische Bedeutung des Indo-Pazifiks für beide Länder.
„Kein Weg ist lang, mit einem Freund an der Seite.“ Dieses japanische Sprichwort wurde am 23.09.2025 auf dem Fliegerhorst Rostock-Laage in Mecklenburg-Vorpommern bestätigt: Erstmals landeten Angehörige der japanischen Luftwaffe mit ihren Kampfflugzeugen auf deutschem Boden – eskortiert von Eurofightern des Taktischen Luftwaffengeschwaders 73 „Steinhoff“. Piloten der deutschen Luftwaffe hießen ihre Kameraden der Japan Air Self-Defense Force (JASDFJapan Air Self Defense Force) willkommen.
Die zwei F-15 „Eagles“ der JASDFJapan Air Self Defense Force haben eine außergewöhnliche Reise hinter sich. Im Rahmen der Übung „Atlantic Eagles“ starteten sie am 14. September 2025 in Japan. Ihr Flug führte sie über die USA und Kanada zunächst nach Großbritannien und schließlich nach Deutschland – ein Premierenauftritt japanischer Kampfjets in Deutschland.
Die Luftwaffe und die JASDFJapan Air Self Defense Force bauen ihre Zusammenarbeit kontinuierlich aus. Schon 1968 flog eine Transall-Maschine des Lufttransportgeschwaders 63 auf der Internationalen Luftfahrtausstellung nach Japan und vertrat die Luftwaffe vor Ort. Nach der erfolgreichen Übung „Rapid Pacific“ im Jahr 2022 legten deutsche Jets auf dem Rückflug einen Zwischenstopp in Tokio ein – die erste Landung deutscher Maschinen in Japan.
2024 folgte die multinationale Übung „Pacific Skies“, bei der rund 140 Flugzeuge aus 20 Nationen die sicherheitspolitische Bedeutung des Indo-Pazifiks unterstrichen. Während dieser Großübung nahmen Teile der Deutschen Luftwaffe an der japanischen Übung „Nippon Skies“ teil.
Nun, ein Jahr nach „Nippon Skies“, schreiben japanische Piloten mit ihren F-15 auch in Deutschland Geschichte. Am Fliegerhorst Rostock-Laage wurden sie vom Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Holger Neumann, persönlich begrüßt.
„Heute schreiben wir wieder Geschichte. Wir fliegen Flügel an Flügel, japanische F-15 und deutsche Eurofighter.“
Die Partnerschaft beider Länder verdeutlicht, dass die Sicherheit des euro-atlantischen und die des indopazifischen Raums eng miteinander verbunden sind. Auch die Bundesregierung hebt in ihren Leitlinien zum Indo-Pazifik hervor: „Mit dem Aufstieg Asiens verschieben sich die politischen und ökonomischen Gewichte zunehmend in den indopazifischen Raum. Die Region wird zum Schlüssel für die Ausgestaltung der internationalen Ordnung im 21. Jahrhundert.“ Gemeinsame militärische Übungen schaffen Vertrauen, stärken die Einsatzbereitschaft und festigen die Zusammenarbeit.
Rostock-Laage ist ein wichtiger Standort der Luftwaffe. Hier ist die Alarmrotte stationiert – die sogenannte Quick Reaction Alert (QRAQuick Reaction Alert). Mit dem Waffensystem Eurofighter gewährleistet sie die ständige Einsatzbereitschaft zur Sicherung des Luftraums. Eine Alarmrotte besteht aus 2 Kampfjets und ist in ständiger Alarmbereitschaft, um schnell auf Bedrohungen aus der Luft reagieren zu können.
Die QRAQuick Reaction Alert stärkt die gemeinsame NATONorth Atlantic Treaty Organization-Luftverteidigung und schützt zugleich den deutschen Luftraum. Diese Aufgabe gehört zum festen Auftrag der Luftwaffe in Friedenszeiten. Bei Bedarf entsendet das Geschwader gemeinsam mit anderen Eurofighter-Verbänden auch Kräfte, um den NATONorth Atlantic Treaty Organization-Luftraum über die Grenzen Deutschlands hinaus zu sichern.
Nach ihrer Weltreise treten die zwei Eagles bald ihren Heimflug in das „Land der aufgehenden Sonne“ an. Doch die Begegnung in Rostock-Laage markiert keinen Schlusspunkt. Beide Nationen planen weitere gemeinsame Übungen – ein aktiver Beitrag zur Sicherheit des internationalen Luftraums.