Jeder Rekrut, der zurzeit bei der Bundeswehr anfängt, wird die ersten vier bis sechs Wochen ins Homeoffice geschickt. Dort paukt er zunächst Dienstgrade, lernt Vorschriften zum Leben in einer militärischen Gemeinschaft und weitere Grundlagen für den Start in seine Grundausbildung.
Bundeswehr/Marcel Kröncke
Die Mund-Nasen-Maske als tägliches Accessoire
Nach den ersten Wochen im Selbststudium lernen die Rekruten die Praxis zur Theorie, wie hier in der 10. Inspektion der Marinetechnikschule in Parow bei Stralsund. Auch dieser Grundausbildungsabschnitt ist in Zeiten von COVID-19Coronavirus Disease 2019 von Hygienemaßnahmen gegen die Verbreitung der Pandemie bestimmt.
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Bundeswehr/Steve Back
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Auf neuen Pfaden
Junge Soldatinnen und Soldaten bewegen sich in Formation zu einer ihrer Ausbildungsstationen. Jetzt auf dem Stundenplan: die Grundlagen des Schießens.
Vor ihrer Bundeswehrzeit konnten die Rekruten ihre Garderobe individuell gestalten. Ab nun tragen sie den Feldanzug in Flecktarn, bestehend aus Feldhose und -bluse, Kampfstiefeln und Kopfbedeckung.
Zwischen den Stationen lernen sie den Formaldienst in der Praxis kennen. Die Grundlagen hatten sie schon im Homeoffice gepaukt. Jetzt müssen sie sie umsetzen: grüßen, marschieren, melden, antreten.
Bundeswehr/Steve Back
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Training im Feld
Ein Ausbilder erklärt einem Rekruten, wie er die Pistole P8 auseinanderbaut und schnellstmöglich wieder zusammensetzt.
An jeder Trainingsstation achten die Ausbildenden darauf, dass die Rekruten ausreichend Abstand zu anderen halten. Ganz nach der AHA-Formel: Abstand halten, Hygiene beachten und im Alltag die Maske tragen.
„Corona beeinflusst mich nicht in der Vermittlung des notwendigen Unterrichtmaterials“, kann aber Hauptbootsmann Thomas Neumann, einer der Ausbilder der 10. Inspektion, bestätigen.
Bundeswehr/Steve Back
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Ohne Munition
Die Rekruten lernen drillmäßig, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie der Abzug der P8 funktioniert – für den Anfang sicherheitshalber ohne Munition.
Die Ausbilder setzen die Soldaten einer künstlichen Stresssituation aus, um dadurch Sicherheit im Umgang mit der Waffe zu trainieren. Solange, bis es sitzt.
„Das Schießen mit der Maske ist zwar lästig beim Atmen, weil man eben solange in der Kontaktstellung verbleibt, aber irgendwo auch trotzdem notwendig“, erzählt Gefreiter (BABootsmannanwärter) Luca Goederis von seiner Grundausbildung. „Es ist wie wohl jede andere Grundausbildung, nur mit längeren Tagen“, findet er.
Bundeswehr/Steve Back
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Üben auf Computern
Bevor die Nachwuchssoldaten auf der Schießbahn den scharfen Schuss mit dem Sturmgewehr G36 wagen dürfen, erlernen sie die Grundlagen im Umgang mit der Waffe im „Schieß-Kino“.
Die Soldaten sollen die Grundlagen des sogenannten neuen Schießausbildungskonzepts, kurz nSAK, kennenlernen. In einer Simulation schießen die Rekruten auf farblich gekennzeichnete Ziele. Absicht des Trainings ist, dass die Soldaten einen sicheren Stand bekommen und erste, körperliche Eindrücke gewinnen, was es heißt, minutenlang in der „Kontaktstellung“ zu verharren.
Darüber hinaus trainieren die Rekruten erweiterte Schießszenarien – wie zum Beispiel den Kampf in Gebäuden beziehungsweise in engen Räumen und das Schießen auf vergleichsweise große Distanz.
Bundeswehr/Steve Back
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Kameradenhilfe
Falls in einem Gefecht eine Kameradin oder ein Kamerad verwundet werden sollte, müssen die Rekruten Techniken zum Transportieren in eine sichere Zone beherrschen. Dazu trainieren Sie verschiedene Handgriffe. Auf dem Bild sieht man den Rautekgriff, mit dem man Menschen von einem Unfallort bergen oder sie in eine sitzende oder liegende Position bringen kann.
Dies ist vor allem für den Ersthelfer wichtig. Er oder sie muss eine Basisversorgung leisten können, bis die Sanitäter eintreffen.
Bundeswehr/Steve Back
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Erste Hilfe
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Grundausbildung ist, dass jeder Rekrut weiß, wie man Erste Hilfe leistet. Wieder unter künstlichem Stress kontrollieren Soldaten ihre Trainingspartner auf Verletzungen und bereiten ihn oder sie für die Übernahme durch einen Sanitäter oder Rettungswagen vor.
Dazu gehört – ganz wie in der Fahrschule – das Üben der Mund-zu-Mund-Beatmung an einer Puppe. Oder das Anlegen eines Tourniquets, um schwere Blutungen unter Kontrolle zu bringen. Aber auch das simple Anbringen eines Verbandes trainieren die Soldaten mehrfach.
Bundeswehr/Steve Back
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Motorradunfall
Erste Hilfe bei einem verletzten Motorradfahrer zu leisten, ist kompliziert. Man kann auf den ersten Blick nicht erkennen, ob er sich an der Wirbelsäule verletzt hat. Außerdem liegen die Betroffenen meist auf einer Fahrbahn und müssen als erstes in einen sicheren Bereich wie zum Beispiel hinter die Leitplanke getragen werden. Solche tragischen Allltagssituationen zu meistern, gehört wie bei jedem Erste-Hilfe-Kurs auch selbstverständlich zur Ausbildung von Soldatinnen und Soldaten.
Die Helfer müssen langsam und mit vier Händen arbeiten, um den Helm so abzubekommen, dass keine zusätzlichen Verletzungen entstehen. Dies soll ebenfalls die Behandlung sowohl für den zuständigen Arzt als auch für die Rettungskräfte erleichtern, welche den Hals ihres Patienten stabilisieren müssen.
Bundeswehr/Steve Back
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Military Fitness
Körperliche Leistungsfähigkeit ist eine der Grundtugenden des Soldaten. Daher ist regelmäßige, körperliche Ertüchtigung für ihn so wichtig. Hier üben die Rekrutinnen und Rekruten ihre Körperkoordination auf einer Hindernisbahn. Solche Military Fitness soll sie sowohl auf physische als auch auf psychische Belastungen vorbereiten.
Über Allem steht jedoch zur Zeit das Hygienekonzept der Marinetechnikschule. Die Marinesoldaten trainieren in kleineren Gruppen als in normalen Zeiten – aber dafür umso intensiver.
Bundeswehr/Steve Back
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Tiefste Gangart
In einem Feuergefecht ist das richtige Kriechen über den Boden überlebenswichtig, um nicht getroffen zu werden und trotzdem effektiv von A nach B zu kommen. Das ist anstrengend und für die jungen Menschen vollkommen ungewohnt. Wochenenden und Heimaturlaub sind auch in Pandemiezeiten deshalb wie in jeder Grundausbildung besonders wertvoll.
„Es ist eine Umstellung, zuhause zu sein und gleichzeitig zu wissen, dass man wieder mindestens drei Wochen durchhalten muss, bis man seine Familie wieder sieht“, fasst Matrose Lisa Zimmermann ihre ersten Erfahrungen zusammen.
alle Fotos: Bundeswehr/Steve Back (wenn nicht anders angegeben)
Die Teilstreitkraft Marine informiert in einem Blog über ihre spezifischen Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus SARSSchweres Akutes Respiratorisches Syndrom-CoV-2.
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