Mit Luftkissenbooten vom Typ LCAC setzen Seeleute des Docklandungsschiffs USS „New Orleans“ amerikanische, japanische und deutsche Infanteristen an der Nordostküste Australiens ab. Die Landezone liegt in Midge Point, im Bundesstaat Queensland, rund 1.500 Kilometer nördlich von Sydney.
Die „New Orleans“ ist eines von mehreren großen amphibischen Schiffen der 7. USUnited States-Flotte, die an der australisch-amerikanischen Großübung Talisman Sabre 2023 teilnehmen. Flaggschiff dieses Verbands, der Expeditionary Strike Group Seven (ESG 7), zu Deutsch Expeditionskampfgruppe Sieben, ist der Hubschrauberträger USS „America“.
Amphibische Operationen von solchen seegestützten Plattformen aus ermöglichen es Streitkräften, in einem Krisenfall zu einem selbstgewählten Zeitpunkt und an einem spezifischen Ort schnell Truppen an Land zu bringen. Das trainiert bei Talisman Sabre vor allem die 31st Marine Expeditionary Unit (31st MEU) des United States Marine Corps, eingeschifft auf der ESG 7. Rund 2.200 Soldatinnen und Soldaten gehören zu dieser erweiterten Bataillonskampfgruppe, die fast schon Brigadegröße hat. Die amerikanischen Streitkräfte verfügen über sieben dieser schnell verleg- und einsetzbaren Verbände.
Interoperabilität heißt, von anderen lernen
Für die Dauer des Manövers sind in die 31st MEU Soldaten sowohl der Amphibischen Schnelleinsatzbrigade der Japanischen Selbstverteidigungskräfte wie auch des Seebataillons der Deutschen Marine integriert. So ist der 5. Zug der Küsteneinsatzkompanie aus Schleswig-Holstein mit gut 40 Mann auf der „New Orleans“ untergebracht, zusammen mit weiteren rund 600 amerikanischen Seesoldaten. Hinzu kommt noch die gut 350-köpfige Stammbesatzung des Schiffs.
Auf dem Flaggschiff „America“ ist währenddessen der Kompaniechef der Deutschen mit wenigen weiteren Seesoldaten eingeschifft. Die Absicht der deutschen Marineinfanteristen ist, so viel wie möglich von den Verfahren des „Team Blue-Green“ zu lernen – der engen Kooperation der beiden USUnited States-Teilstreitkräfte Navy und Marine Corps.