Arbeiten in Zeiten von Corona - Ein Personalführer der Bundeswehr berichtet
Arbeiten in Zeiten von Corona - Ein Personalführer der Bundeswehr berichtet
- Datum:
- Ort:
- Köln
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Personalführung aus einer Hand – dafür steht das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr, kurz BAPersBwBundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr. Aber wie ist es um die Arbeit bestellt, wenn in Zeiten von COVID-19Coronavirus Disease 2019 nur die Kernfähigkeiten im Dienstbetrieb aufrechterhalten werden können? – Ein Personalführer berichtet.
Hauptfeldwebel Boris Bauer ist Personalführer in der Abteilung IV des BAPersBwBundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr, die zuständig für die Personalführung der Unteroffiziere und Mannschaften der Bundeswehr ist. Dort ist er verantwortlich für die Mannschaften der Panzergrenadiere. Sein Büro ist in der Lüttich-Kaserne in Köln. Hier arbeiten in seinem Bereich normalerweise über 30 Personen Hand in Hand zusammen. „Jetzt trifft man höchstens auf sechs“, erzählt Bauer. Der Rest arbeitet, wenn möglich, von zu Hause, um das Infektionsrisiko einzudämmen. Gemeinsam erledigen sie die wichtigsten Aufgaben und halten so den Kernbetrieb aufrecht.
COVID-19Coronavirus Disease 2019: Gut vorbereitet in die ungewohnte Situation
Die Aufgabe von Bauer und seinen Kolleginnen und Kollegen ist die Personalführung von circa 2.500 Panzergrenadieren an den Standorten Regen, Oberviechtach, Bad Salzungen, Frankenberg, Neubrandenburg, Viereck und Hagenow. Das Sachgebiet arbeitet mit personenbezogenen Daten, mit denen behutsam umgegangen werden muss. Das ist mit der ITInformationstechnik-Ausstattung der Bundeswehr auch im Homeoffice möglich. „Wegen eines Coronafalles in der Lüttich-Kaserne in Köln durften wir bereits Anfang März für zwei Tage nicht an unseren Arbeitsplatz“, erzählt der 40-Jährige. Für die Beschäftigten des Amtes sei absehbar gewesen, dass ein Shutdown kommen könne und sie den Dienstbetrieb nicht vor Ort aufrechterhalten würden, so Bauer. Daher haben er und seine Kameraden dort, wo es möglich war, vorgearbeitet.
Personalbearbeitung im Corona-Kernbetrieb
Personalführer werden bei allen Maßnahmen aktiv, die den Werdegang der zu betreuenden Soldatinnen und Soldaten betreffen. „Das betrifft zum Beispiel Weiterverpflichtungen oder Versetzungen“, berichtet Bauer.
Wie aber funktioniert das Ganze in Zeiten von Corona? „Wir haben etwas vorgearbeitet. Eineinhalb Monate bevor die Probezeit der Soldatinnen und Soldaten abläuft, wird im System ihre volle Verpflichtungszeit hinterlegt“, erklärt der Hauptfeldwebel. Das hat zum Beispiel zur Folge, dass es keine Unterbrechungen bei den Gehaltszahlungen gibt. „Weil wir damit rechnen konnten, dass wir wegen COVID-19Coronavirus Disease 2019 auf den Kernbetrieb zurückgehen würden, haben wir all diejenigen, deren Probezeit bis zum 31. Mai abläuft, vorsorglich auf die volle Verpflichtungszeit festgesetzt.“ Falls doch ein Soldat die Bundeswehr innerhalb dieser Zeit verlassen will, kann einer der Personalführer im Kernbetrieb die Festsetzung wieder aufheben und die Entlassung im System erfassen.
Gut aufgestellt trotz Corona
„In der aktuellen Situation hängen wir mit der Personalbearbeitung nicht hinterher“, sagt Bauer. Da nur wenige Soldatinnen und Soldaten aus den Einheiten aus Schutz vor Corona in den Kasernen seien, würden auch nur wenige Anträge eingehen. Kämen aus der Truppe weiterhin so viele Anträge wie bisher, hätte das zu Problemen geführt.
Positiv in die Zukunft blicken
Mit seinen Kameraden steht Bauer auch in dieser Ausnahmesituation telefonisch in engem Kontakt. „Mit dem, was gerade anfällt, kommen wir gut zurecht“, erzählt er. „Wenn wir den Dienstbetrieb wieder normal aufnehmen können, rechnen wir schon damit, dass sich das Antragsaufkommen stark erhöht. Aber dann sind wir wieder alle zur Stelle und packen an.''