(Aus)Bildungskongress 2022

Erstes Treffen der Ausbildungs-Community seit 2019

Erstes Treffen der Ausbildungs-Community seit 2019

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Vom 13. bis 15. September 2022 fand zum ersten Mal seit 2019 wieder das offene Treffen der Ausbildungs-Community an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr in Hamburg statt. Der größte Bildungskongress der Bundeswehr war erstmals als teilvirtuelle Veranstaltung mit skalierbaren Präsenzanteilen gestaltet.

Das Kongressdesign sei ein Experiment, erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann bei der Begrüßung der Teilnehmenden im größten Hörsaal der Universität: „Welche Lehren lassen sich aus den Erfahrungen in der Pandemie ziehen? Wie kann man eine große Veranstaltung hybrid gestalten?“

Der (Aus)Bildungskongress 2022 sei als Reallabor zu verstehen. Er werde wissenschaftlich ausgewertet, woraus für Universitätsbetrieb und Bundeswehr Folgerungen gezogen würden, sagte Beckmann. „Das wird sich auch in der Fortentwicklung des (Aus)Bildungskongresses selbst niederschlagen“, kündigte der Präsident an.

Hybrides Format: Bundesministerin Christine Lambrecht eröffnete den Kongress

Hybrides Format: Bundesministerin Christine Lambrecht eröffnete den Kongress

Bundeswehr

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht, Schirmherrin des Kongresses, eröffnete den Kongress. Sie war per Video zu sehen. „Digitalisierung ist einer der wichtigsten Treiber gesellschaftlicher Veränderungen und Künstliche Intelligenz ihr wohl heißestes Eisen“, so die Ministerin.

Dank des hybriden Formats könnten die Teilnehmenden selbst einen gemeinsamen Blick in die Zukunft werfen. Digitaler Wandel und technischer Fortschritt ließen die Anforderungen an das Personal der Bundeswehr stetig wachsen und damit auch die Anforderungen an die (Aus)Bildung. Für die Bundeswehr als größte Ausbilderin des Landes eine echte Herausforderung.

Menschen in einer Diskusionsrunde

Drei Tage durchgehend online: Die Veranstaltungen, wie hier die Podiumsdiskussion „Digitalität, Sicherheit und Resilienz“, wurden per Livestream übertragen

Bundeswehr

Erfolgreich mit hybridem Format

Das hybride Konzept hat erfolgreich funktioniert: 2.226 Teilnehmende zählten die Veranstalter vom Zentrum für technologiegestützte Bildung (ZtB) insgesamt.

„Wir hatten 811 Teilnehmende in Präsenz und 1.415 online – das sind mehr als 100 Teilnehmende mehr als zuletzt 2019 in Vollpräsenz“, erklärte die Kongressmanagerin Andrea Neusius, Akademische Direktorin und Geschäftsführerin des ZtB.

Hochwertige Redner

Neben dem Thema des diesjährigen Kongresses, „Digitale (Aus)¬Bildung: Wird Intelligenz tatsächlich ‚künstlich‘?“ waren es auch die hochrangigen Rednerinnen und Redner aus Politik, Wissenschaft, Militär und Verwaltung, die besonders viele Teilnehmenden angezogen hatten.

Gleich nach der Eröffnung diskutierten Roderich Kiesewetter, Mitglied des Deutschen Bundestags, Prof. Dr. Detlef Schulz, Elektrische Energiesysteme (HSU/UniBwUniversität der Bundeswehr H), Mithat Çapar, Behördlicher Informationssicherheitsbeauftragter der Behörde für Inneres und Sport der Freien und Hansestadt Hamburg sowie einer von drei Stellvertretenden Vorsitzenden der Hamburger SPDSozialdemokratische Partei Deutschlands und Prof. Dr. Juliana Schlicht, Pädagogische Hochschule Freiburg, kontrovers über den Zusammenhang von Digitalität, Sicherheit und Resilienz.

Ein Mann einem Mischpult

Hohen technischen Aufwand hatte die Universität betrieben, um den hybriden Kongress zu realisieren.

Bundeswehr

Keynote-Speaker aus Politik, Wissenschaft, Militär, Verwaltung

Staatssekretär Benedikt Zimmer zeigte in seiner Keynote die Bedeutung der Digitalisierung in der Zeitenwende auf. Eine bruchfreie Informations-, Führungs- und Wirkungsüberlegenheit sei ohne Digitalisierung nicht möglich, betonte er.

Ein Podium mit Menschen

Auch die Keynotes, hier Staatsekretär Benedikt Zimmer, wurden über das Internet gestreamt

Bundeswehr

Generalleutnant Michael Vetter, Abteilungsleiter Cyber- und Informationstechnik im BMVgBundesministerium der Verteidigung, sprach in seiner Keynote über die Herausforderungen der Digitalisierung für die Bundeswehr. Künstliche Intelligenz (KIkünstliche Intelligenz) spiele in der Ausbildung zukünftig vor allem in zwei Bereichen eine Rolle: In Simulationssystemen könne KIkünstliche Intelligenz künftig intelligente Szenarien anbieten. Und zudem werde KIkünstliche Intelligenz selber zu einem wichtigen Ausbildungsthema, um Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz zu verstehen.

Prof. Dr. Dirk Baecker von der Zeppelin Universität Friedrichshafen sprach über Bildung in der digitalen Gesellschaft und beschrieb in seiner Keynote, welchen Unterschied elektronische Medien in einer Gesellschaft machen, die es bisher nur gewohnt war, mündlich oder schriftlich zu kommunizieren.

Begleitende Fachausstellung rundete das Programm ab

Generalleutnant Jürgen Weigt, Stellvertreter des Inspekteurs der Streitkräftebasis, hielt seine Keynote am dritten Kongresstag, der traditionell der „Praxistag Ausbildung“ ist. Er betonte die Bedeutung der Digitalisierung für die Einsatzbereitschaft moderner Streitkräfte.

Zuvor hatte Hans Lang, Vizepräsident des Bildungszentrums der Bundeswehr, bereits am Dienstag die Frage nach Chance oder Risiko von Künstlicher Intelligenz erörtert.

Eine Fachausstellung im Hauptgebäude sowie viel Gelegenheit zum Networking rundeten das Kongressprogramm auch in diesem Jahr wieder ab, wovon allerdings nur die Teilnehmenden in Präsenz profitieren konnten.

Die hybride Durchführung, die sowohl eine Teilnahme vor Ort als auch online ermöglichte, hat sich bewährt. Die Veranstalter im so genannten „Arbeitsdreieck“ (Bildungszentrum der Bundeswehr, Abteilung Ausbildung Streitkräfte im Streitkräfteamt und die Helmut-Schmidt-Universität als Gastgeberin) sind sich einig, dieses Format weiterzuentwickeln.

Zwei Männer und Eine Frau

Digitalisierung der Ausbildung und Künstliche Intelligenz spielten auch bei der begleitenden Fachausstellung eine entscheidende Rolle

Bundeswehr

HINTERGRUND

Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr (dtec.bw)

Der Kongress ist eingebettet in das dtec.bw -Forschungsprojekt „KoDiA – Kompetenzen für die digitale Arbeitswelt“. Das dtec.bw ist ein von den Universitäten der Bundeswehr in Hamburg und München getragenes wissenschaftliches Zentrum und Bestandteil des Konjunkturprogramms der Bundesregierung zur Überwindung der COVID-19Coronavirus Disease 2019-Krise. Es unterliegt der akademischen Selbstverwaltung. Die Mittel, mit dem das dtec.bw vom Geschäftsbereich BMVgBundesministerium der Verteidigung ausgestattet wurde, werden an beiden Universitäten der Bundeswehr zur Finanzierung von Forschungsprojekten eingesetzt.

von Dietmar Strey  E-Mail schreiben