Eine große Gefahr für militärische Operationen in der Bündnisverteidigung ist der gegnerische Einsatz von atomaren, biologischen oder chemischen Kampfmitteln. Aus diesem Grund verfügt die Bundeswehr in der ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrtruppe über Expertinnen und Experten, die auf die Abwehr dieser Gefahren spezialisiert sind. Eine ihrer wesentlichen Fähigkeiten ist die Dekontamination, also das Entfernen von gefährlichen Verunreinigungen – Kontamination genannt – von Personen, Fahrzeugen, Ausrüstung oder Flächen.
ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrkräfte führen die Dekontamination und Desinfektion von Personal, Ausrüstung und Infrastruktur mit der dafür notwendigen Wasseraufbereitung durch. Das bedeutet, der gesamte Prozess liegt in einer Hand. Wenn Soldatinnen und Soldaten oder auch deren Ausstattung mit Kampfstoffen belastet werden, reinigen die „ABCisten“ den Menschen, die Schutzausrüstung und das gesamte verunreinigte Material. Im Fokus steht dabei, die belastete Truppe möglichst schnell wieder einsatzbereit zu machen. Eine Dekontamination folgt stets einem bestimmten Ablauf und gliedert sich dabei in zwei Teilbereiche: Personal und Material.
Dekontamination mit der Personenschleuse
Dekontamination ist Teamwork: Die Soldatinnen und Soldaten unterstützen sich gegenseitig bei der Entfernung von gefährlichen Verunreinigungen
Bundeswehr/Jane Schmidt
Für die Dekontamination von Personen errichten die Spezialistinnen und Spezialisten des Unterstützungsbereichs der Bundeswehr eine Personenschleuse, die das zu dekontaminierende Personal in mehreren Schritten durchläuft. An der ersten Station werden die Personen auf die Dekontamination vorbereitet. Das geschieht entweder durch ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrkräfte oder die betroffenen Personen unterstützen sich nach dem sogenannte „Buddy-Prinzip“ gegenseitig. Zuerst werden die Stiefel gesäubert, anschließend wird die Ausrüstung, danach die Bekleidung abgelegt und alles im Anschluss dekontaminiert. An der nächsten Station wird die ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Schutzmaske abgelegt und es geht weiter Richtung Duschzelt. An der letzten Station empfängt das Personal schließlich neue Bekleidung und Ausrüstung.
Dekontamination von Material
Das Einsatzgerät für die Dekontamination ist der Truppenentgiftungsplatz TEP 90
Bundeswehr/Susanne Hähnel
Die Dekontamination von Material ist in vier Stationen gegliedert: An Station eins wird die Vorbehandlung mit Wasser durchgeführt. Dabei wird das Objekt – zum Beispiel ein Fahrzeug – einmal abgespült. Anschließend findet an Station zwei die Hauptbehandlung statt, bei der das Fahrzeug mit unterschiedlichen Mitteln belegt wird. Als Standard-Dekontaminationslösung wird dabei RDS 2000 verwendet, dies kann chemische und biologische Kontaminationen neutralisieren. Bei Verdacht auf andere Kampfstoffe und Gefahren hat die Bundeswehr auch noch spezielle weitere Mittel zur Verfügung. Nun muss das aufgetragene Mittel einwirken, damit die Oberflächen ausreichend dekontaminiert sind. Währenddessen wird an Station drei der Innenraum des Fahrzeugs behandelt. An der letzten Station erfolgt die Nachbehandlung. Dabei wird das Fahrzeug noch einmal von außen klargespült und ist anschließend wieder abfahrbereit.
Die Dekontamination von Verwundeten
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Ein Wettlauf gegen die Zeit ist die Behandlung ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-kontaminierter Verwundeter. Die Neutralisation der Gefahrstoffe muss schnellstmöglich erfolgen und der Patient zur Weiterversorgung stabilisiert werden.
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