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Das Krad der Bundeswehr

Yamaha Ténéré 700 – flexibel, robust und geländegängig

Ausrüstung und Technik
Datum:
Ort:
Kümmersbruck
Lesedauer:
3 MIN

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Militärkraftfahrerinnen und -fahrer auf Motorrädern – die sogenannten Kradmelder – sind wichtig in der Landes- und Bündnisverteidigung. Ihre bisherigen Aufgaben gewinnen wieder an Bedeutung, neue kommen hinzu. Ausgebildet werden sie im Kraftfahrausbildungszentrum Kümmersbruck auf der Yamaha Ténéré 700, dem geländegängigen Motorrad der Bundeswehr.

Drei Motorradfahrer fahren mit Licht auf einem Waldweg

Angekommen in der Truppe: In Kümmersbruck wird bereits die Ausbildung mit der Yamaha Ténéré 700, dem neuen geländegängigen Motorrad der Bundeswehr, vorbereitet.

Bundeswehr/Katharina Waier

Sie ist für ein Motorrad dieser Größe mit 700 Kubikzentimetern Hubraum leicht, einfach zu bedienen und extrem geländegängig: Die Yamaha Ténéré 700 ist das neue Motorrad der Bundeswehr. Derzeit wird die Maschine in die Truppe eingeführt. Als eine der ersten Einheiten verfügt das Kraftfahrausbildungszentrum Kümmersbruck über 38 dieser Motorräder und bereitet die Ausbildung der ersten Anwärter und Anwärterinnen für die Dienstfahrerlaubnisklasse A vor, die im April 2025 beginnen wird.

„Insbesondere das Fahren im unebenen Gelände, das Überwinden von Hindernissen und Bodenwellen sowie beispielsweise das Fahren auf Sand ist Inhalt unseres Unterrichts hin zum militärischen Motorradführerschein“, erklärt Hauptfeldwebel Patrick S. Der Militärkraftfahrlehrer freut sich, wie seine Kameradinnen und Kameraden, dass die in Frankreich gebaute Yamaha in die Bundeswehr eingeführt wird.

Einsatz vor Krädern in der Bundeswehr

Die Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer haben dabei die Aufgaben der heutigen Kradmelder, wie man Geländemotorräder fahrende Soldatinnen und Soldaten bei der Bundeswehr bezeichnet, im Blick. In früheren Zeiten wurden die Motorräder nämlich hauptsächlich für Meldefahrten eingesetzt, etwa wenn Funk- oder Feldtelefonverbindungen unterbrochen waren. Ebenso sicherten sie Kolonnen auf öffentlichen Straßen und hielten die Verbindung zwischen den Fahrzeugen. Die Feldjäger beispielsweise nutzen Kräder im In- und Ausland im Verkehrsdienst. In der Landes- und Bündnisverteidigung gewinnen diese Aufgaben wieder an Bedeutung. Seit der russischen Besetzung der Krim und dem Beginn des Kriegs in der Ostukraine im Jahr 2014 werden sie wieder verstärkt ausgebildet.

Die geländegängigen Motorräder werden in der Bundeswehr aber noch für andere Einsätze genutzt. Wenn Datenfunk, Internet und Netzwerkserver ausfallen, sorgen die Kradmelder für den Informationsfluss. Wenn digitale Verbindungen ausfallen, sind sie ein mobiles Meldemittel und bringen Papier und Datensticks von A nach B – auch durch schwieriges Gelände. Erkundungsfahrten speziell geschulter Aufklärungs- und Verbindungskräfte erfordern ebenfalls Fähigkeiten für Fahrten auf schwierigen Untergründen. Denn im Ernstfall ist es wichtig, dass die Führung der Truppe weiterhin gewährleistet ist und Befehle zum Gefechtsstand übermittelt werden können. Das übernehmen dann „oldschool“ die Kradmelder. Sie orientieren sich mit Karte und Kompass.

Für die Bundeswehr angepasst

Daher müssen Motorräder für die Streitkräfte grundsätzlich geländegängig sein. Sie erreichen dadurch auch entlegene Orte fern von Infrastruktur, wo beispielsweise Geländewagen schon nicht mehr weiterkommen. Das Fahren abseits befestigter Wege lernen die Militärkraftfahrerinnen und -fahrer unter anderem in Kümmersbruck während ihrer Kraftfahrgrundausbildung. Diese dauert rund sechs Wochen und unterscheidet sich durch den Geländeanteil und Technikunterricht stark vom zivilen Führerschein der Klasse A.

Der Stahlrahmen des neuen Krads bietet ein kontrolliertes und ansprechendes Fahrverhalten bei unterschiedlichsten Einsatzzwecken. Die einstellbaren Federelemente und die großen Speichenräder sorgen für viel Bodenfreiheit und eine komfortable Sitzposition, die sowohl auf der Straße als auch im Gelände vorteilhaft ist – egal, ob die als Militärkraftfahrer eingesetzten Soldaten und Soldatinnen stehend oder sitzend fahren. Die leichte Verkleidung wurde so konzipiert, dass sie auch vor heftigen Umgebungseinflüssen schützt. Zusätzlich wurden Griffheizungen montiert und die Beleuchtung kann komplett, inklusive dem „verräterischen“ Bremslicht, abgeschaltet werden. Stabile Koffer und Tanktasche runden die Ausstattung ab. 

von Ralf Wilke  E-Mail schreiben

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