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Gemeinsam üben

Zusammen arbeiten – gemeinsam verteidigen

Zusammen arbeiten – gemeinsam verteidigen

Datum:
Ort:
Nienburg
Lesedauer:
3 MIN

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THWTechnisches Hilfswerk, Rotes Kreuz, Polizei und Feuerwehr: Das sind nur einige von vielen Institutionen, die in der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit mit der Bundeswehr und ihren Bündnispartnern kooperieren müssen, wenn es ernst wird. Während der Übung Joint Cooperation trainierten Teams aus 25 NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ländern die dazu notwendigen Fähigkeiten und Verfahren.

Zwei Soldaten und ein Mensch in Uniform des Technischen Hilfswerks vor einem Gebäude im Gespräch.

Auf Zusammenarbeit angewiesen: Militär und zivile Organisationen üben gemeinsam ihre Verfahren für die Bündnisverteidigung

Bundeswehr/Susanne Hähnel


Die Spezialistinnen und Spezialisten für Zivil-Militärische Zusammenarbeit und ihre internationalen Partner aus NATONorth Atlantic Treaty Organization und EUEuropäische Union trainierten erstmals gemeinsam unter den Bedingungen von Krise und Krieg. Das Übungsszenario rund um den Standort des deutschen Kommandos Zivil-Militärische Zusammenarbeit der Bundeswehr lieferte für zukünftige Aufgaben in der Bündnisverteidigung an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke wertvolle Erkenntnisse. Die Soldatinnen und Soldaten arbeiteten in Nienburg an der Weser knapp zwei Wochen lang Hand in Hand mit den Menschen vor Ort, zivilen Behörden und Blaulichtorganisationen.

Unter alten und zugleich neuen Bedingungen

Für die Übung Joint Cooperation (JOCOJoint Cooperation ) wurde das „Suwalki-Gap“ – die strategisch wichtige Landverbindung zwischen Litauen und Polen – szenisch nach Deutschland verlegt und in einen Übungsraum zwischen Bremen und Hannover projiziert. Dadurch entstand für die Übungsteilnehmenden ein Szenario, welches sie auf mögliche Aufgaben der Bündnisverteidigung an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke vorbereiten sollte. Eine ganze Region als Übungsraum – das war neu. Die bisherigen Erfahrungen der Soldatinnen und Soldaten rühren im Wesentlichen von Auslandseinsätzen der NATONorth Atlantic Treaty Organization oder der Vereinten Nationen. Also in Ländern und Regionen, wo die zivile Infrastruktur weitgehend zerstört ist und eine zivile Verwaltung meist nicht oder nicht mehr existiert. In Deutschland und dem weiteren Bündnisgebiet ist das selbst in Krise und Krieg nicht zu erwarten. Und doch wäre das Militär auf die Nutzung ziviler Infrastruktur angewiesen – etwa auf Industriegebiete für Logistikkräfte oder Krankenhäuser zur Versorgung von Verwundeten.

Intensiver Austausch

Das ist Neuland für die zivile Verwaltung, für Behörden, Institutionen, Blaulichtorganisationen und insbesondere für private Firmen. Darum wird geübt. Gemeinsam. Das Personal der CIMICMultinational Civil-Military Cooperation Command (Civil Military Cooperation = Zivil-Militärische Zusammenarbeit) sammelte bei Joint Cooperation (JOCOJoint Cooperation ) Informationen durch Gespräche mit geschulten – sowohl militärischen als auch zivilen – Rollenspielern. Die CIMICMultinational Civil-Military Cooperation Command-Teams suchten die zivilen Ansprechstellen auf und erläuterten die militärischen Bedürfnisse, angepasst auf eine Rahmenlage mit einer angenommenen Bedrohung. Was passiert zum Beispiel, wenn hunderte militärische Fahrzeuge in Kolonnen durch die Ortschaften fahren müssen? Wie funktioniert die Gesundheitsversorgung bei einem Massenanfall von Verwundeten? Wie können Polizei oder Feuerwehren militärische Verfahren unterstützen? Mit den gewonnenen Daten und Erkenntnissen werden so Einflüsse des zivilen Umfeldes auf eine militärische Operation im Bündnisfall der NATONorth Atlantic Treaty Organization analysiert und ausgewertet. In einem realen Konfliktfall sind das wichtige Informationen für die militärische Führung.

Immer wieder üben

Viele der externen Übungsteilnehmenden kamen nicht zum ersten Mal nach Nienburg. Inzwischen hat sich die Übung JOCOJoint Cooperation , bei der das direkte Mitwirken ziviler Akteure gewollt und etabliert ist, weltweit herumgesprochen. Dieser direkte Kontakt und die Interaktion mit dem zivilen Umfeld sind außerhalb eines echten Einsatzes aktuell nur in Nienburg und Umgebung umsetzbar. Das in Nienburg ansässige Kommando mit seinen Expertinnen und Experten sowie der entsprechenden Infrastruktur für die Auswertungen macht dies möglich. Die Soldatinnen und Soldaten sind stolz auf diese herausragende Zivil-Militärische Zusammenarbeit und sind gerne Gastgeber dieser einzigartigen militärischen Übung.

  • Zwei Soldaten vor einer Stellwand mit Lagekarte

    Großer Übungsraum: Das Gebiet zwischen Bremen und Hannover stellt bei Joint Cooperation einen Abschnitt an der Ostflanke der NATONorth Atlantic Treaty Organization dar

    Bundeswehr/Susanne Hähnel
  • Soldatinnen und Soldaten arbeiten in Reihen hintereinander sitzend.

    Wichtige Erkenntnisse: Die Auswertung der Gespräche ist wichtig für die Entwicklung künftiger Verfahren

    Bundeswehr/Susanne Hähnel
  • Soldaten und zivile Personen draußen im Gespräch.

    Bei der Wasserschutzpolizei: Aufklärung und Analyse zu militärischen Operationen auf zivil genutzten Wasserstraßen. Die Behörde klärt über mögliche Hindernisse auf.

    Bundeswehr/Susanne Hähnel
von Ralf Wilke  E-Mail schreiben

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