MeinCoaching - Über die Menschen im SpitzenPersonalCoaching, die MeinCoaching lebendig werden lassen.

MeinCoaching - Über die Menschen im SpitzenPersonalCoaching, die MeinCoaching lebendig werden lassen.

Datum:
Ort:
Koblenz
Lesedauer:
4 MIN

Vor über einem Jahr startete der Countdown für die „neuen jungen Wilden“ im SpitzenPersonalCoaching der Bundeswehr. Führungskräfte A15 in herausgehobenen Führungspositionen sollten ebenfalls die MeinCoaching-Angebote wahrnehmen können. Seitdem ist einiges passiert. Die A15er sind seit Frühsommer 2019 von dieser neuen Möglichkeit der persönlichen Weiterentwicklung begeistert.

In den vergangenen Monaten berichteten wir aber auch über Veränderungen hinter den Kulissen. Als Voraussetzung für die aktuelle Ausrichtung des Konzeptes wurden zum Beispiel auch neue Coaches „eingekauft“. In der Serie -ICH- sprechen wir mit ihnen. Welche Hintergründe bringen sie mit? Weshalb haben sie sich für diese spannende Aufgabe beworben? Mit Herrn Oberregierungsrat Eric Pastor starten wir heute.

MeinCoaching in weißer Schrift als geschwungener Text auf Polygon. Das Wappen ZInFü in der stilistisch eingeklappten Ecke am Rad

Neues Logo als sichtbare Modernisierung des erfolgreichen Konzeptes

Bundeswehr

Herr Pastor, vielen Dank für die Möglichkeit zu diesem Gespräch. Welche Tätigkeiten übten Sie eigentlich aus, bevor Sie sich entschieden haben, als Coach im SpitzenPersonalCoaching zu wirken?

Nach einer kaufmännischen Lehre und der Fortbildung zum Fachwirt durchlief ich von 1998 bis 2001 die Laufbahnausbildung im gehobenen nichttechnischen Verwaltungdienst der Bundeswehr an der Hochschule BUND, Standort Mannheim. Von 2001 bis 2013 war ich auf diversen Dienstposten des BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr und des BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, teilweise als Vorgesetzter, eingesetzt, in denen wirtschaftliches Know how gefragt war, u. a. als Einkäufer, Preisprüfer und Berater bei der Durchführung von Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen (WU). Nebenberuflich studierte ich in dieser Zeit BWL Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik. Von 2013 bis Januar 2019 arbeitete ich als Lehrer an einer Technischen Fachschule der Bundeswehr, wo ich angehenden Offizieren des militärfachlichen Dienstes die Grundlagen der BWL Betriebswirtschaftslehre und des Qualitätsmanagements vermittelte.  

Eric Pastor und ein Kollege, beide sitzend, schauen auf Flipcharts während der Ausbildung

ORR Eric Pastor in der Theorieausbildung an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg.

Bundeswehr / Karsten Schönau

Was veranlasste Sie dazu, sich um den Posten eines SPC zu bewerben und die damit verbundene Ausbildung zu durchlaufen?

Von den vielfältigen Themengebieten der BWL Betriebswirtschaftslehre fasziniert mich nach wie vor das Gebiet der Personalführung am meisten. Insofern kam es mir sehr entgegen, dass das BWL Betriebswirtschaftslehre-Grundstudium das Fach „Führungsrelevante Grundlagen der Philosophie und der Sozialwissenschaften“ enthielt. Aufgrund dessen spezialisierte ich mich innerhalb des weiteren Studiums auf Personalmanagement in der Privatwirtschaft. Im Zusammenhang damit befasste ich mich erstmals intensiv mit der in der Bundeswehr (Truppe) praktizierten Inneren Führung. Nach 4 Jahren in der Lehre, in denen ich auch Personalführung unterrichtete, absolvierte ich am Friedenbildungswerk Köln einen sechswöchigen Mediations-Kurs und begann zeitgleich die Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie, die ich voraussichtlich in 2020 abschließen werde. Mein ursprünglicher Plan bestand darin, als Dozent am BiZBwBildungszentrum der Bundeswehr in Mannheim Trainings und Coaching mit den Schwerpunkten Innere Führung und Umgang mit Konflikten durchzuführen. Als SPC habe ich die Möglichkeit, hochrangige militärische und zivile Führungskräfte unmittelbar dabei zu unterstützen, diese und weitere Kompetenzen nachhaltig zu stärken.

Wer sollte das SpitzenPersonalCoaching für sich entdecken?

Zielgruppe des seit 2015 angebotenen SPC waren bisher Führungskräfte (FK) ab A 16 / B 2, selbstverständlich auf freiwilliger Basis. Seit Anfang 2019 ist es auch Angehörigen der Besoldungsstufe A 15 (bspw. Bataillonskommandeuren) möglich, sich coachen zu lassen. Diese Angebotserweiterung wird von den Betroffenen (überwiegend Oberstleutnante und Regierungsdirektoren) geradezu enthusiastisch angenommen. 

Eric Pastor steht in einem Netz aus bunten Bändern während der Ausbildung

ORR Eric Pastor in der praktischen Methodenausbildung an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg.

Bundeswehr / Karsten Schönau

Unterschieden werden im Wesentlichen 4 Phasen: (1.) Vorlaufphase– neben der Terminierung der einzelnen Phasen werden zu Beginn 8 identische Fragebögen an die FK geschickt, von denen sie einen selbst ausfüllt und den Rest von Mitarbeitern und evtl. Vorgesetzten und Gleichrangigen beantworten lässt, wodurch ein 360⁰ Feedback entsteht. (2.) Die Kernphase mit Bedarfsreflexion und Vertiefung – der FK wird das Ergebnis der Fragebogenauswertung eröffnet, wobei sich meist eine mehr oder weniger große Differenz zwischen Selbst- und Fremdbild ergibt. Die FK kann im Anschluss an die Kernphase in der (3.) Begleitphase bis zu 3 Individualcoaching (IC) – Termine mit dem externen Coach in Anspruch nehmen, falls sich herausstellt, dass ein Anliegen intensiver bearbeitet werden sollte. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich in IAMS zum Kompaktseminar „SpitzenPersonalCoaching“ (Lehrgangsnummer: 171082) anzumelden, welches viermal jährlich durch das ZInFüZentrum Innere Führung durchgeführt wird. (4.) Evaluationsphase – ca. 9 Monate nach Abschluss von Phase 3 werden die Fragebögen erneut beantwortet, um herauszufinden, ob eine Veränderung eingetreten ist; zu diesem Zweck findet zwischen Führungskraft und internem Coach ein abschließendes Entwicklungsgespräch statt.


Was muss ich zum Kompaktseminar wissen?

Über einen Zeitraum von 24 Stunden wird hier in einem Tagungshotel im Taunus bis zu 12 FK Gelegenheit gegeben, ihr Führungsverhalten mit Hilfe von erfahrenen Coaches zu reflektieren und sich mit Kameraden/Kollegen, die sich in der gleichen Situation befinden, auszutauschen. Absolutes Highlight dieser sehr beliebten Veranstaltung ist die gemeinsame, abendliche Zubereitung eines Drei-Gänge-Menüs mit Koch-Profis. Hier kommen sich die Teilnehmenden in lockerer Atmosphäre näher und Austausch ist garantiert. Auf dem Programm stehen außerdem u. a. Bogenschießen sowie eine Wanderung in Gesprächsgruppen, die sich jeweils aus einem Coach und zwei Führungskräften zusammensetzen.

4 Personen stehen im Kreis auf einem Feldweg und unterhalten sich.

Führungskräfte und Coaches nutzen das Medium Wald während des Kompaktseminars.

Bundeswehr / Fabian Schier

Und was passiert nach dem Coaching?

Grundsätzlich gilt: Nach dem SPC ist vor dem SPC – mit der Idee, dass dazwischen ein Zeitraum von gut 3 Jahren liegen sollte. Das gilt natürlich nicht, wenn eine Versetzung auf einen neuen Dienstposten oder andere große Veränderungen die Karten des Lebens neu mischen. Dann bitte wieder schnell anmelden beim SpitzenPersonalCoaching der Bundeswehr - ein wirklich tolles Paket für Alle, die noch mehr wollen.

Vielen Dank für dieses Gespräch und einen guten Start in der Coaching-Familie am Zentrum Innere Führung. Weitere Information, wie immer, im WikiBw: #Coaching.

Die Fragen an ORR Pastor wurden von OTL Schönau (beide ZInFüZentrum Innere Führung/SPC) gestellt.

von Karsten Schönau