Neugier, Erkenntnisinteresse und viele Fragen.
Neugier, Erkenntnisinteresse und viele Fragen.
- Datum:
- Ort:
- Koblenz
- Lesedauer:
- 3 MIN
Office-Calls haben so ihre Vorteile, besonders wenn es im Hochsommer schauert und ungemütlich wird.
Diesen Vorzug durfte am Montag, 12. August 2019 eine Delegation der Mitglieder des Bundestages (MdBMitglied des Deutschen Bundestages) Dr. Fritz Felgentreu und MdBMitglied des Deutschen Bundestages Detlef Pilger, sowie dem Mitglied des Landtages (MdL) Dr. Anna Köbberling erfahren, als sie das Zentrum Innere Führung besuchten. Anlass war eine mehrtägige Standortreise der Besuchergruppe an mehreren Dienststellen der Bundeswehr.
Es war die erste prominente Besuchergruppe, die Generalmajor Reinhardt Zudrop in dem jüngst zu Ehren Ulrich de Maizières umbenannten Campus begrüßen durfte.
Wie bedeutsam die Innere Führung für den Zusammenhalt der Streitkräfte ist, davon konnten sich Dr. Felgentreu, Dr. Köbberling und Herr Pilger bei ihrem Nachmittagsbesuch selbst ein Bild machen. Ein Parcours mit Fotoshooting, Gallery-Walk und Vortrag zu Aufgaben, Handlungsfeldern und Herausforderungen der Inneren Führung bot Gesprächsstoff und Diskussionsbedarf. Beides sollte an diesem Tag nicht zu kurz kommen.
Der Umgang mit Vielfalt und Interkulturalität, Rechtsausbildung oder das Aktionsprogramm „Legitimation von Einsätzen“ waren nur einige Beispiele, die der Besuchergruppe aufzeigten, was am ZInFüZentrum Innere Führung geleistet wird, um einsatzbereite Kräfte für die Bundeswehr zu entwickeln.
Im Sinne des vor dem Campus angebrachten Blickfangs „Persönlichkeiten entwickeln“ fand besonders die Ethikausbildung das Interesse der Besuchergruppe. Ein Eindruck, den man mit nach Berlin nehme und für deren Aufmerksamkeit es sich einzusetzen gelte.
Abgerundet wurde die Begegnung mit dem „Team ZInFüZentrum Innere Führung“ durch Gesprächsrunden mit den Gleichstellungsbeauftragten und der Personalvertretung des Hauses.
MdBMitglied des Deutschen Bundestages Pilger fasste seine Eindrücke der Arbeit des Zentrums mit der wertschätzenden Aussage zusammen, dass das ZInFüZentrum Innere Führung den hohen Anspruch trage, auf gesellschaftlichen und sicherheitspolitischen Wandel adäquat reagieren zu wollen und wurde durch den Kommandeur in dieser Auffassung bestätigt. Neben der Vermittlung der Inneren Führung hat das ZInFüZentrum Innere Führung einen ständigen Auftrag zur Weiterentwicklung der Konzeption im Sinne einer gelebten Führungskultur für die gesamte Bundeswehr.
Dies ist eine Aufgabe, für die man große Flexibilität braucht. Eine Fähigkeit, die auch das ZInFüZentrum Innere Führung als Kommandobehörde der Bundeswehr auszeichnet, wie Generalmajor Zudrop der MdL Dr. Köbberling auf Ihre Frage hin versichern konnte.
Wie schnell das ZInFüZentrum Innere Führung denn sei, wollte Dr. Köbberling wissen. Man habe es schon fertiggebracht, innerhalb von sechs Wochen einen komplett neuen Lehrgang aus dem Nichts zu erschaffen, antwortete Oberst Dr. Gey in seiner Rolle Chef des Stabes in Urlaubsvertretung.
Es war eine Begegnung zwischen Legislative und Exekutive. Eine Gelegenheit, die einlud, Vorstellungen von der Bundeswehrwelt im Allgemeinen und der Welt der Inneren Führung im Besonderen mit der Realität abzugleichen. Diese Chance ließen sich die Abgeordneten nicht entgehen, um durchaus kritische Fragen zu stellen.
Ob denn die Pflichtlehrgänge bei den Lehrgangsteilnehmern gut ankommen, wollte Dr. Köbberling wissen. „Wir versuchen, stets aktuell zu sein. Wir erhalten gute Feedbacks der Teilnehmenden. Der frühe Zeitpunkt der Teilnahme vor Antritt einer Führungsverwendung ist entscheidend“ dafür, wie motiviert Lehrgangsteilnehmer sind oder nicht, äußerte sich Oberst Dr. Gey.
Motivation war auch einige Momente später wieder Thema, als die Gruppe im Gallery Walk, der Produktschau des ZInFüZentrum Innere Führung, angelangte. Hier stellte Dr. Köbberling die Frage, ob die Teilnehmer es als „lästig“ empfinden würden, an Veranstaltungen, wie dem Aktionsprogramm ‚Legitimation von Einsätzen‘ teilzunehmen. Eine Vermutung, die Major Maßow zu entkräften wusste: „Es gibt durchaus einige, die zu Beginn ihre ablehnende Haltung signalisieren“. Die meisten „kritischen Geister“ könne man aber durch Gespräche und Diskussionen vom Ziel und guten Ansinnen der Angebote des ZInFüZentrum Innere Führung überzeugen. „Zum Schluss sind dann die Kritiker unsere größten Befürworter“, so der Major.
Die Zeit war ein Thema an diesem Augustnachmittag. Zwei Stunden und 45 Minuten entpuppten sich im Nachhinein auch aufgrund vieler Fragen der MdBMitglied des Deutschen Bundestages’s als ambitioniert. Denn je länger der Besuch dauerte, desto stärker wurde das Nachfragen der Besucher, die mit Gesprächsstoff Ihre Rückreisen antraten.
„Die Innere Führung ist Markenzeichen der Bundeswehr, sie geht mit der Zeit und stellt sich immer wieder auf neue Herausforderungen ein.“ Mit diesen Worten fasste MdBMitglied des Deutschen Bundestages Dr. Felgentreu den Tag zusammen.
Ein Signal, das als Zeichen der Anerkennung erlebt werden darf. Und ein Interesse, das den hohen Stellenwert der Führungskultur in der Bundeswehr unterstreicht.