Koblenz

Offizielle Eröffnung des Projekts „Widerstandsweg“

Offizielle Eröffnung des Projekts „Widerstandsweg“

Datum:
Ort:
Koblenz
Lesedauer:
2 MIN

Der durch das Zentrum Innere Führung (ZInFüZentrum Innere Führung) etablierte „Widerstandsweg“ ist am 29. September 2022 durch Dr. Margit Theis-Scholz, Kulturdezernentin der Stadt Koblenz, besichtigt und für die Öffentlichkeit freigegeben worden.

Drei Soldaten und drei Vertreter der Stadt Koblenz stehen um einen Aufsteller aus Metall zur Eröffnung des Widerstandsweges

Kultur- und Schuldezernentin Margit Theis-Scholz mit weiteren Vertretern der Stadt Koblenz und Generalmajor André Bodemann mit den Projektverantwortlichen des ZInFüZentrum Innere Führung enthüllten gemeinsam die neue Stele am Startpunkt des Koblenzer Widerstandswegs

Stadt Koblenz/Egenolf

Das Netz aus Straßen in unmittelbarer Nähe des ZInFüZentrum Innere Führung, welches nach 17 Widerstandskämpferinnen und -kämpfern gegen den Nationalsozialismus benannt wurde, war erneut Ort der öffentlichen Aufmerksamkeit: Gemeinsam mit Generalmajor André Bodemann, Fregattenkapitän Simon Beckert und Major i.G. Dr. Maria Smolinsky gingen Kulturdezernentin Theis-Scholz sowie Michael Heisser, Leiter des Amtes für Stadtvermessung und Bodenmanagement die Straßen des sogenannten Widerstandsviertels ab. Innerhalb des letzten Jahres wurde dafür das neue Bildungsformat „Widerstandsweg“ entwickelt. Dieses wird bereits als Bestandteil historischer, politischer und ethischer Bildung im Rahmen von Lehrgängen und Veranstaltungsprogrammen vor Ort genutzt. Neben Bundeswehrangehörigen ist dieses Angebot nun auch für die interessierte Öffentlichkeit, Schulklassen oder Touristen frei zugänglich. „Für die hier eingebrachten, sehr guten Vorarbeiten danke ich dem Zentrum Innere Führung. Wir ehren mit der Einrichtung des Widerstandsweges auch viele Jahre später Personen, die sich unter Gefahr für ihr eigenes Leben gegen einen Unrechtsstaat gewendet haben. Und sich dessen zu erinnern war gestern, ist heute und wird auch morgen immer bedeutsam sein“, so Kulturdezernentin Theis-Scholz im Rahmen der Eröffnung.

Ein Aufsteller aus Metall am Startpunkt des Koblenzer Widerstandsweges in der Karl-Friedrich-Goerdeler-Straße

Die neue Stele am Startpunkt des Koblenzer Widerstandsweges in der Karl-Friedrich-Goerdeler-Straße

Stadt Koblenz/Egenolf

Alle Inhalte sind digital mittels QR-Code abrufbar und somit für das Selbststudium oder auch geführte Weiterbildungen verfügbar. An 17 Stationen werden Persönlichkeiten des deutschen Widerstands vorgestellt und ihr Wirken gegen den Nationalsozialismus erläutert. Dabei werden, neben dem militärischen Widerstand auch Vertreterinnen und Vertreter des zivilen und kirchlichen Widerstands behandelt. „Dies ist passend zum Konzept der Erinnerungskultur der Stadt Koblenz und Teil des geschichtlichen Aufarbeitungsprozesses“, so Theis-Scholz. Zusammen mit den 17 Straßenschildern, einer neu aufgestellten Stele am Startpunkt des Weges im Kreuzungsbereich der Balthasar-Neumann-Straße, Karl-Friedrich-Goerdeler-Straße und Wilhelm-Leuschner-Straße sowie an der finalen Stele am Ulrich-de-Maizière-Campus am Zentrum Innere Führung ergibt sich ein Überblick über die historischen Ereignisse zur Zeit des Nationalsozialismus und die verschiedenen Widerstandsarten und -gruppen, die sich gegen das Unrechtsregime stellten.

Gleichzeitig werden Schlussfolgerungen für die Gegenwart und Zukunft erörtert, die sich in Themenfeldern der Inneren Führung wiederfinden. Generalmajor Bodemann würdigte den Widerstandsweg als „Innere Führung pur! Die Widerstandskämpfer haben sich mit ihrem Leben für die Werte der freiheitlichen demokratischen Grundordnung eingesetzt, die sich heute in unserem Grundgesetz und der freiheitlichen demokratischen Grundordnung widerfinden.“ Neben seiner Bedeutung für die politische, historische und ethische Bildung sowie als Teil der Erinnerungskultur stellte er die Eröffnung dieses Bildungsangebots zudem auch beispielhaft für die Integration der Bundeswehr in Staat und Gesellschaft heraus.

Ein Soldat bringt einen Aufkleber mit Informationen zum Widerstandsweg an.

Der Kommandeur des Zentrums Innere Führung, Generalmajor André Bodemann, befestigt den QR-Code am Zentrum Innere Führung mit dem dazugehörigen Aufkleber für den Ulrich de Maizière-Campus.

Stadt Koblenz/Egenolf

Bereits am 20. Juli 2022 hatte auch die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Frau Dr. Eva Högl, das sogenannte Widerstandsviertel besucht und es sich nicht nehmen lassen, alle Stationen zu durchlaufen. In diesem Rahmen hatte sie die Bedeutung des Lehr- und Lernpfades als ein herausragendes Projekt gewürdigt. 

von Marlis Hoersch