Löscheinsatz: Bundeswehr unterstützt bei der Brandbekämpfung im Moor bei Göldenitz
Amtshilfe- Datum:
- Ort:
- Rostock
- Lesedauer:
- 2 MIN
Seit Tagen brennt ein Moorgebiet bei Göldenitz nahe Rostock. Zeitweiese standen rund 80 Hektar Wald- und Moorflächen in Flammen. Die Bundeswehr unterstützt mit einem Hubschrauber CH-53 die Löscharbeiten. Das Feuer ist zwischenzeitlich unter Kontrolle. Doch die Löscharbeiten dauern an, um ein Wiederaufflammen zu verhindern.
Mit 5.000 Litern Wasser gegen die Flammen: Mit einem Hubschrauber CH-53 unterstützt die Bundeswehr die zivilen Einsatzkräfte bei der Bekämpfung des Moorbrands bei Göldenitz nach Rostock.
Bundeswehr/Sarah AustMoorbrände sind tückisch. Seit Tagen brennt ein Moor- und Waldgebiet bei Göldenitz nahe Rostock in Mecklenburg-Vorpommern. Lokale Feuerwehren und Technisches Hilfswerk sind rund um die Uhr im Löscheinsatz. Zeitweise brannten rund 80 Hektar Torfmoor, Schilf- und Waldflächen. Nachdem der Brand am Dienstagabend, dem 6. Juni 2023, unter Kontrolle schien, flammte das Feuer am Folgetag wieder auf. Denn 30 Zentimeter unter der Erdoberfläche hatten sich verborgene Glutnester unbemerkt ausgebreitet. Das unwegsame Gelände, das mit schwerem Gerät nur teilweise befahrbar ist, erschwerte dabei die Löscharbeiten.
Die Bundeswehr unterstützt daher seit Donnerstagmittag im Rahmen der Amtshilfe die Brandbekämpfung mit einem Hubschrauber des Typs CH-53. Der CH-53 ist mit einer Leistung von 8.000 PS und einem Eigengewicht von rund 15 Tonnen der größte Transporthubschrauber der Bundeswehr. Mit Hilfe der 5.000 Liter fassenden Außenlast-Löschbehältern können vom CH-53 verbliebene Brandherde in jedem Gelände aus der Luft gelöscht werden.
Den Amtshilfeantrag hatte der Landkreis Rostock am Mittwochnachmittag gestellt. Noch in der Nacht fiel die Entscheidung, die Löscharbeiten mit einem Hubschrauber des Typs CH-53 aus der Luft zu unterstützen. Brigadegeneral Uwe Nerger, Kommandeur des Landeskommandos Mecklenburg-Vorpommern, sagt: „Schnelle Hilfe ist doppelte Hilfe.“ Da der CH-53 der Luftwaffe nur für einen Tag zur Verfügung steht, hat das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr ergänzend zum CH-53 der Luftwaffe zwei weitere Hubschrauber des Typs NHNATO-Helicopter-90 beim Heer angefragt. Ihr Einsatz ist ab heute Mittag geplant. Das Ziel ist, noch vorhandene Glutnester schnell und endgültig zu löschen, um den Feuerwehreinsatz beenden zu können.
Nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern, auch in anderen Regionen Deutschlands kommt es derzeit aufgrund der anhaltenden Trockenheit vermehrt zu schwer zu löschenden Bränden. So flammt seit Ende Mai ein Waldbrand auf einem ehemaligen Übungsplatz der sowjetischen Streitkräfte nahe Jüterbog in Brandenburg immer wieder auf. Das Gelände, das aus den Zeiten des Kalten Krieges und noch davor stark mit Munition belastet ist, wurde zu keiner Zeit von der Bundeswehr genutzt. Die Löscharbeiten erfolgen durch die lokalen Feuerwehren und weitere zivile Kräfte. Denn die Bundeswehr darf aus verfassungsrechtlichen Gründen nur nach einem Amtshilfeersuchen der zivilen Behörden unterstützen. Für die Koordination innerhalb der Bundeswehr ist dabei das im Herbst 2022 neu aufgestellte Territoriale Führungskommando zuständig.
Nachschub: Rund 5.000 Liter Löschwasser fasst der Außenlast-Behälter des Hubschraubers CH-53. Er wird in nahegelegenen Gewässern befüllt.
Bundeswehr/Sarah Aust
Rauchwolken: Moorbrände sind besonders tückisch, da sich Glutnester unter der Erdoberfläche unbemerkt ausbreiten und so neue Brandheere verursachen können.
Bundeswehr/Sarah Aust
Schweres Gelände: Im Brandgebiet befindet sich ein Torfmoor-Tagebau. Viele Flächen sind mit schwerem Gerät kaum zugänglich.
Bundeswehr/Sarah Aust
Aus der Luft gegen die Flammen: Löschhubschrauber kommen vor allem bei Bränden in schwer zugänglichem Gelände zum Einsatz.
Bundeswehr/Sarah Aust
Lagebesprechung: Bei der Brandbekämpfung arbeiten zivile und militärische Einsatzkräfte Hand in Hand.
Bundeswehr/Ralf Heberer