Die Reserve im Einsatz: Als Personalfeldwebel in Jordanien
Die Reserve im Einsatz: Als Personalfeldwebel in Jordanien
- Datum:
- Ort:
- Jordanien
- Lesedauer:
- 2 MIN
Über 250 Reservistendienst Leistende sind weltweit für die Bundeswehr im Einsatz. Natürlich kommt es dabei auch vor, dass sich die Einsatzzeit über die Weihnachtsfeiertage erstreckt. In dieser Serie schildern uns die Soldatinnen und Soldaten ganz persönlich, wie sie diese besondere Zeit ohne ihre Familien im Einsatz erleben.
Wer bin ich? Wo komme ich her? Welche Verwendung habe ich in der Heimat?
Mein Name ist Hauptfeldwebel Doreen L., ich bin 38 Jahre jung und wohne in Leipzig. In den letzten 12 Jahren habe ich im Personalgeschäft bei der Lufttransportgruppe des Hubschraubergeschwaders 64 in Schönewalde gearbeitet. Seit April 2019 befinde ich mich im Einsatz in Jordanien und bin hier ebenfalls für das Personalgeschäft zuständig.
Was ist meine Aufgabe im Einsatz?
Das deutsche Einsatzkontingent Counter Daesh leistet mit der Luftaufklärung durch die Tornados und die Luftbetankung durch den A400M einen entscheidenden Beitrag im Kampf gegen den IS„Islamischer Staat“-Terror. Wie zu Hause auch bin ich hier in Jordanien Personalfeldwebel. Zu meinen Aufgaben gehört unter anderem die personelle Organisation des In- und Out-Processing sowie die elektronische Datenbearbeitung der hier eingesetzten Soldatinnen und Soldaten. Ich bin beispielsweise dafür verantwortlich, dass jeder auf den Tag genau seinen Auslandsverwendungszuschlag bekommt. Außerdem bereite ich für den Personaloffizier und den Kontingentführer die Auszeichnungen und Beförderungen der Soldatinnen und Soldaten vor.
Was bedeutet es für mich zur Weihnachtszeit im Einsatz zu sein?
Derzeit befinde ich mich in meinem fünften Auslandseinsatz, erstmals jedoch über Weihnachten. Der ursprüngliche Plan, dass ich vor den Festtagen wieder nach Hause fliege hat sich geändert. Ich habe freiwillig mit einem Kameraden getauscht der Familie und Kinder zu Hause hat. Das ist für mich gelebte Kameradschaft, füreinander einzustehen. Mittlerweile bin ich voller Spannung wie sich die Feiertage hier anfühlen werden. Ich gehe davon aus, dass wir uns auch hier für ein paar Stunden eine besinnliche Weihnachtszeit machen können. Manchmal sind es bereits die kleinen Dinge die einem ein wenig Heimat vermitteln. Ich freue mich sehr auf die kommende Zeit mit den anderen Kontingentangehörigen, auf die Weihnachtsmusik und den ein- oder anderen köstlichen Glühwein. Ich bin mir sicher, dass es ein ganz besonderes und unvergessliches Weihnachtsfest wird.
Was wird mir dieses Weihnachten fehlen?
Die besinnlichen Weihnachtsfeiertage getrennt von den Liebsten zu Hause hier im Einsatzland zu verbringen hat für mich ein Für und Wider. Da die Weihnachtszeit immer mehr einen kommerziellen Rahmen erhält, fällt es mir tatsächlich etwas leichter diese Zeit im Kreis der Kameraden fernab der Heimat zu verbringen. Gleichzeitig ist schade, dass ich die Feiertage nicht mit meinen Freunden und der Familie auf dem wunderschönen Leipziger Weihnachtsmarkt verbringen kann. Zu Hause würden wir uns die Bäuche mit Handbrot und Feuerzangenbowle vollschlagen. Am liebsten bei eisigen Temperaturen und schneebedeckten Straßen - dick eingepackt mit einem Glühwein in der Hand. Das wird unter der strahlenden Sonne Jordaniens wohl dieses Mal etwas anders.