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Jobportrait - Die Hüter der Zentralrichtlinie „Die Reserve“

Jobportrait - Die Hüter der Zentralrichtlinie „Die Reserve“

Datum:
Ort:
Bonn
Lesedauer:
3 MIN

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Als linke und rechte Grenze des Handelns in den Streitkräften verkörpern sie für die Nutzenden einen hilfreichen Leitfaden und ein verbindliches Regelwerk in einem: die Vorschriften der Bundeswehr.

Wer aber steckt hinter diesen Vorschriften und wie entstehen sie? Wir stellen zwei von ihnen am Beispiel der Zentralrichtlinie A2-1300/0-0-2 „Die Reserve“ vor.

Oberst Bernrieder und Stabshauptmann Winter sitzen am Schreibtisch und überarbeiten die Zentralrichtlinie "Die Reserve".

Aktuelle Änderungen werden schon für die nächste Ausgabe der Vorschrift eingearbeitet.

Bundeswehr/Carsten Preuß

„Da werden wir nochmal tiefer in ‚Die Reserve‘ einsteigen müssen…“ Dieser Satz fällt in diesen Tagen häufiger auf der Bonner Hardthöhe im Sommer 2019, während es die Sonne mit dem Rheinland gut meint. In ihrem aufgeheizten Büro auf der Ostseite des Kompetenzzentrums für Reservistenangelegenheiten der Bundeswehr brüten Oberst Stefan Bernrieder und Stabshauptmann Rolf Winter über dem Entwurf zur Version 4 der Zentralrichtlinie „Die Reserve“.

Der Oberbayer Bernrieder und der gebürtige Erfurter Winter sind Angehörige der projekt- und auftragsbezogenen Verstärkungsreserve. Bernrieder mit juristischem und Winter mit personalfachlichen beruflichen Hintergrund sind die Idealbesetzung für alle komplexen Fragestellungen, die umfassende Auswirkungen auf das umfassende Regelwerk der Reservistenarbeit haben, das einem ständigen Änderungsdienst unterzogen ist.

Den Blick in die Zukunft gerichtet 

Beiden ist bewußt: nach der Entscheidung des Staatssekretärs Hoofe vom September 2014 die ehemalige Dauer des Reservistendienstes von höchstens 6 Monaten auf 10 Monate zu verlängern, werden nunmehr mit dem sogenannten Artikelgesetz und der Strategie der Reserve umfassende Änderungen in die Überarbeitung der seit September 2018 gültigen Version 3 der Zentralrichtlinie „Die Reserve“ einfließen.

Vom Beginn der Arbeit an einer neuen Version der Vorschrift „Die Reserve“ bis zu deren Inkraftsetzung vergehen erfahrungsgemäß etwa sieben bis acht Monate. Hieran orientieren sich auch die Dauer und die Zeiträume der Übungen des eingespielten „Teams Bernrieder-Winter“ im Kompetenzzentrum für Reservistenangelegenheiten der Bundeswehr.  

In diesem Zeitraum arbeiten beide intensiv an dem „Gebetbuch der Personalbearbeiter Reserve“ betont Personaloffizier Winter.

Bernrieder
Zu sehen, dass sich etwas tut und wir unsere Arbeitskraft in etwas investieren, was der gesamten Reserve der Bundeswehr zu Gute kommt, macht die Motivation aus.

Erklärtes Ziel ist, den Bearbeiterinnen und Bearbeitern wie auch den Reservistinnen und Reservisten mit dieser Vorschrift ein Kompendium an die Hand zu geben, das alle wichtigen Aspekte zur Reserve in sich vereint und unterstützende Querverweise zu anderen relevanten Regelungen enthält. Kurz: die Zentralrichtlinie soll ihren Beitrag zur besseren Handhabbarkeit und zum besseren Verständnis der Regelungen in der Reserve leisten.

Eine Vielzahl von Impulsen fließen in die Weiterentwicklung der Zentralrichtlinie ein. Sofern von grundsätzlicher Bedeutung für die Reserve der Bundeswehr können Bürgeranfragen ebenso Änderungen bewirken, wie die Rückmeldungen aus den im Jahresverlauf stattfindenden Reservistentagungen unter Beteiligung der Landeskommandos und der in der Reservistenarbeit tätigen Organisationsbereiche und Verbände. 

Gemeinsam Abhilfe schaffen

Stabshauptmann Winter, Reservistendienst Leistender, an seinem täglichen Arbeitsplatz.

Stabshauptmann Winter. Reservistendienst Leistender im Kompetenzzentrum für Reservistenangelegenheiten der Bundeswehr.

Bundeswehr/Carsten Preuß

„Wenn Sachverhalte zu immer den gleichen unerwünschten Konsequenzen führen, dann ist das ein Grund, näher hinzusehen und Abhilfe zu schaffen.“ fasst der 63-jährige Winter zusammen. Bei dem „Abhilfeschaffen“ kommen dann in den Abstimmungsgesprächen Angehörige der Reservisten-Fachreferate des Bundesministeriums der Verteidigung und der Organisationsbereiche auf der Hardthöhe zusammen.  Dabei würden die sprichwörtlichen Boxhandschuhe angezogen und man sehe gemeinsam zu, dass im Konsens eine Lösung gefunden werde, beschreibt Bernrieder die Vorgehensweise, bevor im nächsten Schritt die abgestimmte Fassung der zukünftigen Vorschrift den unterschiedlichen Interessenvertretungen zur Beteiligung vorgelegt würden. 

Der 54-jährige Münchner Bernrieder sieht in der Nutzung der Vorschrift „Die Reserve“ allerdings auch einen wesentlichen Beitrag vonseiten der Nutzenden: „All das, was nicht geregelt ist, kann einer Lösung mittels gesunden Menschenverstandes zugeführt werden.“

Oberst Bernrieder an seinem täglichen Arbeitsplatz.

Oberst Bernrieder. Reservistendienst Leistender im Kompetenzzentrum für Reservistenangelegenheiten der Bundeswehr.

Bundeswehr/Carsten Preuß

Die Arbeit an der Vorschrift ist allerdings nicht das einzige Projekt, in das die seit vielen Jahren kampferprobte Bürogemeinschaft Bernrieder-Winter eingebunden ist:

  • die Beantwortung von komplexen Einzelfragen und Sachverhalten zu Themen der Reserve,
  • die Mitprüfung von Regelungen und Vorschriften im Bereich der Reserve,
  • die Strategie der Reserve,
  • der „Maßnahmenkatalog Folgedokumente zur Strategie der Reserve“,
  • die Wehrmedizinische Begutachtung von Reservistinnen und Reservisten
  • die Rentenversicherung für Reservistinnen und Reservisten,
  • die ITInformationstechnik-Ausstattung für Reservistinnen und Reservisten sowie
  • die Gewinnung Ungedienter für die Laufbahnen der Mannschaften der Reserve

lassen bei beiden zu keiner Zeit Langeweile aufkommen.

von Hannah Schneider

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