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MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali: Instandsetzung kann Leben retten

Einsatz
Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
3 MIN

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Ein Transportpanzer Fuchs, ein Kran und ein Gabelstapler stehen vor einem Zelt

Mehrere große Zelte stehen dem Instandsetzungszug zur Verfügung: ausreichend Platz, um großes Gerät zu reparieren

Bundeswehr/Thomas Bierbaum

Mehrtägige Patrouillen bei Temperaturen von über 40 Grad in der Wüste Malis, hohe Drehzahlen und scharfkantige Steine – eine enorme Belastung für das eingesetzte Material. Der Instandsetzungszug im Camp Castor bietet die optimalen Voraussetzungen, um das Material auf mögliche Beschädigungen zu untersuchen. Die Männer und Frauen kümmern sich um jedes Fahrzeug und setzen es wieder instand.

Jedes Fahrzeug muss irgendwann zu einer Inspektion oder Reparatur in die Werkstatt. Hier in Mali, im deutschen Einsatzkontingent MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali, sind dafür die Soldatinnen und Soldaten der Instandsetzung verantwortlich. Das Areal der riesigen Werkstatt im Camp ist in verschiedene Bereiche aufgeteilt. Jeder verfügt über eine spezielle Expertise der Instandsetzung. Insgesamt arbeiten dort über 25 Soldatinnen und Soldaten. Sie setzen die Gefechtsfahrzeuge mit den dazugehörigen technischen Geräten auch unter schwierigen klimatischen Bedingungen wieder instand.


Der „Pit-Stop“ leistet ganze Arbeit

Mehrere Fahrzeuge stehen in einem großen offenen Zelt, an jedem Fahrzeug werden Arbeiten durchgeführt

Der „Pit-Stop“ ist immer gut besucht: Jede Fahrerin und jeder Fahrer kümmert sich um das eigene Auto

Bundeswehr/Thomas Bierbaum

Die hundertprozentige Einsatzbereitschaft des Fahrzeugs kann im Ernstfall Leben retten. Nach einer Patrouille bekommt daher jedes Fahrzeug einen Service und eine Inspektion. Der dafür eigens eingerichtete Bereich wird „Pit-Stop“ genannt. Er besteht aus einem Waschplatz nebst Staubsauger sowie einem großen Zelt für eine erste Kontrolle auf Beschädigungen am Fahrzeug.

Jeder noch so kleine Stein im Fußraum kann bei einer Ansprengung zum Geschoss werden – und somit zu einer tödlichen Gefahr. Daher werden die Fahrzeuge nach jeder Fahrt sorgfältig ausgesaugt. Kleinste Risse in der Panzerglasverbundscheibe, Beschädigungen an den Reifen oder Flüssigkeitsverlust sind nur ein kleiner Teil möglicher Schäden, die hier aufgrund des Klimas entstehen können. Diese gilt es zu finden und zu dokumentieren, damit die Reparatur schnellstmöglich starten kann.


Mit Durchblick und gutem Gehör

Ein Soldat mit Kopfhörern sitzt an einem Tisch und prüft ein Funkgerät, das vor ihm auf dem Tisch steht

Ob Kopfhörer oder ganze Funkgeräte: Hier wird alles repariert, was defekt ist

Bundeswehr/Thomas Bierbaum


Nach der Diagnose folgt die Behandlung: Je nach Art des Schadens wird das Fahrzeug dem entsprechenden Bereich zur Reparatur zugewiesen. So kann es beispielsweise zu Problemen mit den verschiedenen Führungsmitteln der Gefechtsfahrzeuge kommen. Dazu zählen das verbaute Führungssystem – eine per GPSGlobal Positioning System gesteuerte Echtzeit-Lagedarstellungskarte – oder die Funkgeräte. Kabelbrüche, Kontaktprobleme oder Fehlerwarnmeldungen durch Bauteile sind denkbare Schäden. Die drei Soldaten der Optronik- und Fernmeldeinstandsetzung sind bestens vorbereitet, diese Führungsmittel sowie alle Optiken instand zu setzen. Nicht der kleinste Fehler entgeht ihrem geschulten Auge.



Die mit dem Großgerät

In einem großen Zelt werden mehrere Fahrzeuge repariert

Das Instandsetzungszelt kann man vorne schließen, sodass auch bei schlechtem Wetter an den Fahrzeugen gearbeitet werden kann

Bundeswehr/Thomas Bierbaum

Motoren oder Achsen müssen bei Beschädigungen ebenfalls repariert oder sogar ausgetauscht werden. Hier kommen die Soldatinnen und Soldaten des Rad- und Hydraulikbereichs ins Spiel. Sie sind diejenigen für die wortwörtlich schweren Aufgaben. Je nach Art des Fahrzeugs steht ihnen auch ein Kran zur Verfügung. Dieser unterstützt, wenn zum Beispiel der Motor eines Transportpanzers Fuchs aus- oder eingebaut werden muss. Dieser hat ein Ausmaß eines halben Kleinwagens und wiegt mehrere Tonnen. Beim Bedienen ist Präzision gefragt. Fürs Navigieren stehen nur wenige Zentimeter zur Verfügung. Bei unkoordiniertem Arbeiten läuft man schnell Gefahr, einen noch größeren Schaden zu verursachen und das Fahrzeug im schlimmsten Fall für längere Zeit unbrauchbar zu machen.

Mit kühlem Kopf und Hochspannung

Ein Soldat bedient ein Gerät zum Befüllen der Fahrzeugklimaanlage

Nach der Wartung der Fahrzeugklimaanlage wird diese erneut befüllt

Bundeswehr/Thomas Bierbaum


Weit über 40 Grad im Schatten sind in Mali keine Seltenheit. Ohne Klimaanlage sind in den Fahrzeugen sogar schnell über 60 Grad erreicht. Für eine kühle Umgebung sorgt der Trupp der Klima und Stromerzeuger. Einige Probleme, bei denen sie zur Hilfe eilen, sind schwindende Kühlflüssigkeit, defekte Klimakompressoren und durch Hitze sowie Staub verschlissene Leitungen. Aber auch die Reparatur von mobilen Stromerzeugern zählt zu ihren Aufgaben. Diese kommen hauptsächlich außerhalb des Camps zum Einsatz. Bei längeren Operationen werden sie genutzt, um Strom für den mobilen Gefechtsstand zu erzeugen. Denn nur so gibt es dort draußen Licht und eine funktionierende Klimaanlage.


Überblick und Koordination ist das A und O

Eine Soldatin hakt eine Liste ab, vor ihr auf dem Tisch ein Karton, Tüten und Papiere

Für den Instandsetzungszug geliefertes Material wird auf Vollzähligkeit geprüft und dann in die jeweiligen Bereiche verteilt

Bundeswehr/Thomas Bierbaum

Schrauben, Bremsschläuche oder Reifen: Was immer an Ersatzteilen benötigt wird, bestellt der Beschaffungstrupp. Solch ein geschütztes Fahrzeug besteht aus mehreren Tausend Einzelteilen. Damit niemand den Überblick verliert, koordiniert die technische Einsatzführung alle Aufträge. Dort befindet sich auch der erfahrenste Mann des Zuges, der amtlich anerkannte Prüfer mit Teilbefugnis. Nur dieser darf Fahrzeuge nach erfolgter Reparatur wieder freigeben. Dazu müssen sie aber zunächst die technische Materialprüfung, vergleichbar mit einer Hauptuntersuchung, anstandslos bestehen. Ob Arbeit mit dem Maulschlüssel oder in luftiger Höhe auf dem Kran: Nur dank des geglückten Zusammenspiels aller ist die Einsatzbereitschaft der geschützten Fahrzeuge jederzeit sichergestellt.

von Thomas  Bierbaum

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