Benjamin L. als Einsatzverwaltungsbeamter im UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon-Einsatz
Benjamin L. als Einsatzverwaltungsbeamter im UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon-Einsatz
- Datum:
- Ort:
- Naqoura
- Lesedauer:
- 2 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen persönlich vor.
Mein Name ist Benjamin L., ich bin 35 Jahre alt und derzeit als Beschaffer auf einem Einsatzkontingent-Dienstposten beim Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr) eingesetzt.
Mein Weg in die Bundeswehr begann 2009 mit dem Grundwehrdienst beim Panzerpionierbataillon 1 in Holzminden, den ich im August 2022 auf dem Dienstposten des Materialbewirtschaftungsfeldwebels beendete. Im Anschluss wechselte ich per Direkteinstieg über den Binnenarbeitsmarkt zum BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr. Mein regulärer Dienstort zwischen den Einsätzen ist das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum in Wunstorf.
Wichtige Aufgabe im Einsatz
Derzeit absolviere ich meinen fünften Auslandseinsatz. Bereits 2024 war ich zweimal im Libanon, 2016 und 2023 in Mali. Mein Dienstposten ist darauf ausgerichtet, Vakanzen in den Einsatzwehrverwaltungsstellen für die Auslandseinsätze im Bereich Beschaffung abzudecken. Er ermöglicht es mir, Soldat zu sein – obwohl ich formal Beamter bin. Diese Verbindung ist für mich persönlich sehr besonders. Als einer von vier Soldatinnen und Soldaten der Einsatzwehrverwaltungsstelle in Naqoura bin ich im Libanon für die dezentrale Beschaffung, das Vertragswesen sowie die Liegenschaftsmaterialverwaltung zuständig. Der Dienstposten ist vielseitig und abwechslungsreich – für mich ist es der schönste Job im Einsatz.
Besonderheit der Tätigkeit
Besondere Freude bereitet mir der tägliche Kontakt mit den Menschen vor Ort und die Möglichkeit, das Land und seine Kultur näher kennenzulernen. Der Austausch mit anderen Kulturen hilft mir immer wieder, die Welt ein Stück besser zu verstehen. Der Krieg im vergangenen Jahr hat uns hier allerdings auch einiges abverlangt – gleichzeitig hat uns die schwierige Zeit als Kameradinnen und Kameraden noch enger zusammengeschweißt. Ich bin froh, dass wir diese Phase gemeinsam gut überstanden haben. Aktuell ist die Lage wieder etwas ruhiger, was es ermöglicht, auch mal die positiven Seiten eines Einsatzes bewusster zu erleben. Rückblickend denke ich gerne an diese besondere Zeit zurück und bin stolz auf das, was wir gemeinsam geleistet haben.
Blick in die Zukunft
Am meisten vermisse ich meine Partnerin und unseren Hund. In der Heimat unternehmen wir viele Ausflüge und genießen es, gemeinsam mit dem Cabrio zu verreisen. Aktuell planen wir bereits unseren nächsten Urlaub – das Reiseziel soll Japan sein. Auch die Zeit mit Freunden fehlt mir sehr, und ich freue mich schon jetzt auf die Musikfestivals im Sommer, die wieder Gelegenheit zum Durchatmen bieten. Es ist mein vierter Einsatz innerhalb der vergangenen zwei Jahre. In naher Zukunft stehen für mich zunächst einige Lehrgänge an – und damit auch eine längere Pause vom Einsatzbetrieb, auf die ich mich sehr freue.
Wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann wäre es mehr gegenseitiges Verständnis auf der Welt – und mehr Besonnenheit bei politischen Entscheidungen.