Zwei besondere Begleiter in Erbil

Zwei besondere Begleiter in Erbil

Datum:
Ort:
Erbil
Lesedauer:
3 MIN

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Viele Kameradinnen und Kameraden sind nicht nur mit Leib und Seele Soldatin oder Soldat, sondern gleichzeitig auch liebevolle Mütter und Väter. Umso schwieriger wird es für die Kinder, wenn ein Elternteil für mehrere Monate nicht zuhause ist.

Major Sven H. steht vor dem gerade gelandeten A400M und hat Fuffi und Euli in der Hand

Für die Zeit seines Auslandseinsatzes hat sich Major Sven H. etwas Besonderes für seine Kinder ausgedacht

Bundeswehr/Aileen Tina Hufschmidt

Insbesondere für die Kleinsten ist die Abwesenheit oft mehr als unverständlich – hier ist Kreativität gefragt. Major Sven H. ist Soldat und zweifacher Familienvater. Für die Zeit seines Auslandseinsatzes hat er sich etwas ganz Besonderes für seine Kinder ausgedacht.

Der Koordinator am Boden

„Wow. Das ist aber ein riesen Vogel! Stimmts, Euli?“, flüstert es auf der Erbil Air Base. „Stimmt, Euli! Aber los komm schon, unser Papa muss jetzt an die Arbeit“, antwortet Fuffi. Gerade ist der A400M in Erbil gelandet. Höchste Zeit für Major Sven H. die Flugzeug-Crew in Empfang zu nehmen und die weiteren logistischen Abläufe des gerade eingetroffenen Luftfahrzeugs am Boden einzuleiten. Sven H. ist Leiter der Einsatzzentrale Logistik im multinationalen Camp Erbil – wenn die Passagiere ihr Ziel erreicht haben und das Flugzeug verlassen, fängt seine Arbeit erst an. Dabei immer an seiner Seite: Fuffi und Euli. Zwei Kuscheltiere, die ihm seine Kinder vor Abflug in den Auslandseinsatz mitgegeben haben.

Fuffi und Euli beobachten den A400M von der Gepäckpalette aus

Hier wird genau beobachtet: Gerade ist ein A400M auf der Erbil Air Base gelandet

Bundeswehr/Aileen Tina Hufschmidt

Ein logistisches Meisterwerk

„Fuffi und Euli sollen nicht nur auf mich aufpassen, sondern auch erklären, was der Papa hier im Einsatz eigentlich macht“, erzählt Major Sven H. Sobald der A400M mit den neu angereisten Soldatinnen und Soldaten gelandet ist, ist logistisches Geschick gefragt. Das rund 45 Meter lange militärische Transportflugzeug muss in seine Parkposition gebracht und im Anschluss für den nächsten Flug vorbereitet werden. Dazu zählt nicht nur die Betankung mit neuem Kraftstoff, sondern auch die Versorgung mit Strom oder die Verpflegung der Crew. Auch Herausforderungen wie technische Defekte müssen im Fall der Fälle bewältigt werden. Dann muss Major Sven H. kurzerhand in Zusammenarbeit mit der Crew und den entsprechenden Stellen in der Heimat ein Ersatzteil samt Techniker organisieren. „Da kann der Tag schon mal länger dauern.“,  erklärt Fuffi.

Major Sven H. im Gespräch mit den anderen Crew-Mitgliedern

Für einen reibungslosen Ablauf sind genaue Absprachen mit der Crew gefragt

Bundeswehr/Aileen Tina Hufschmidt

Die eigentliche Arbeit beginnt lange vor der Landung

Damit ein Flug wie geplant starten kann, muss ein genauer Ablaufplan für die Be- und Entladung festgelegt werden. Ohne eine exakt angepasste Gewichtsverteilung des zu verladenen Gepäcks darf die Maschine nicht fliegen. „Ich befinde mich im ständigen Dialog mit der Crew.“, erklärt Sven H. Ohne genaue Absprachen und eine ständige Koordination könnten die zahlreichen Maßnahmen hinter den Kulissen nicht bewerkstelligt werden.

Major Sven H. am Telefon. Auch hier mit dabei: Fuffi und Euli

Damit die Flüge wie geplant durchgeführt werden können, bedarf es einer genauen Planung

Bundeswehr/Aileen Tina Hufschmidt

„Aber eigentlich beginnt Papas Arbeit schon weit bevor der Vogel überhaupt gelandet ist.“, verrät Euli. Bevor ein Luftfahrzeug überhaupt auf der Erbil Air Base landen kann, bedarf es einer komplexen Vorbereitung. Die Einsatzzentrale Logistik ist nicht nur für Flüge von Deutschland nach Erbil zuständig, sondern auch für Flüge innerhalb des Einsatzgebietes. Sämtliche Flüge müssen in Deutschland angemeldet und schlussendlich vom irakischen Außenministerium genehmigt werden.

Wenn ein “wie“ das “warum“ erträglicher machen kann

Fuffi und Euli begleiten Major Sven H. schon seit 2015 auf seinen Auslandseinsätzen. „Am Ende des Einsatzes fertige ich eine Collage an. Damit möchte ich meinen Kindern zeigen, was Fuffi und Euli hier alles erlebt haben.“, erklärt Sven H. „Ich hoffe, dass sie dadurch eher verstehen können, warum ihr Papa so lange weg war.“

Sven H. mit Fuffi und Euli vor dem A400M

Fuffi und Euli begleiten Major Sven H. schon seit 2015

Bundeswehr/Aileen Tina Hufschmidt


von Aileen Tina Hufschmidt

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