Corona-Krise: Bundeswehr unterstützt Indien mit Hilfsleistungen
Es ist geplant, eine Anlage zur Sauerstoffherstellung und 120 Beatmungsgeräte mit drei Transportflugzeugen nach Indien zu bringen.
In Indien wütet aktuell das Coronavirus mit aller Härte. Beatmungsgeräte fehlen, Kliniken sind überbelegt, Kranke liegen auf den Straßen oder fahren von Krankenhaus zu Krankenhaus, um eines der noch freien Betten zu ergattern – um zu überleben. Eine neue Mutation des Virus sorgt in dem Land mit der zweitgrößten Bevölkerung der Erde für apokalyptische Bilder.
Der Luftumschlagszug der Flugbereitschaft belädt den A350
Bundeswehr/Thorsten WeberAngesichts der rasant steigenden Zahlen von Infizierten und Toten bat die indische Bundesrepublik in den vergangenen Tagen um internationale Hilfe. Berichten aus dem Land zufolge ist in Indiens Kliniken kaum noch Sauerstoff vorhanden. Die Europäische Union und viele weitere Länder sagten ihre Hilfe zu.
Auch die Luftwaffe trägt ihren Teil im Kampf gegen das Virus bei und startet am 1. Mai mit dem Airbus A350 der Flugbereitschaft BMVgBundesministerium der Verteidigung in Richtung Indien. Mit an Bord der „Kurt Schumacher“: Gut fünf Tonnen medizinisches Material, darunter 120 Beatmungsgeräte und 13 Soldatinnen und Soldaten des Zentralen Sanitätsdienstes, die das indische Rote Kreuz in den Betrieb ihrer Sauerstofferzeugungsanlage einweisen. Die Anlage wird separat in zwei Airbussen A400M in der nächsten Woche nach Indien geflogen.
Der Airbus A350 mit der Kennung 10+03 gehört eigentlich zur Flotte der Regierungsflieger. Doch aufgrund seiner großen Reichweite von etwa 15.000 Kilometern wurde er kurzum zum Transportflugzeug für die Hilfeleistung. Um die Zeit, die das Flugzeug in Indien am Boden verbringt, so kurz wie möglich zu halten, fliegt die Crew verstärkt. Das heißt: Sie können nach dem Ausladen direkt wieder starten, ohne Pause, ohne Tanken.
Der A350, das modernste Flugzeug der Flugbereitschaft, ist für die langen Strecken gemacht
Bundeswehr/Johannes Heyn26 Personen sind dabei: Piloten, Lufttransportbegleiter, Techniker und Lademeister sind an diesem Tag in der Maschine der Luftwaffe. Sie sorgen für den reibungslosen Ablauf an Bord. Die rund fünf Tonnen Ladung werden vom indischen Roten Kreuz ausgeladen. Von den Deutschen dürfen nur die Personen das Flugzeug verlassen, die es wirklich müssen: In diesem Fall werden das der Lademeister und die Flugzeugtechnik sein. Der Rest bleibt zum eigenen Schutz an Bord.
Der Rückweg führt die „Kurt Schumacher“ mit einem Zwischenstopp auf Zypern zurück nach Köln.
von Sandra Süßmuth