60 Jahre Ausbildungswerkstatt des Marinearsenals

60 Jahre Ausbildungswerkstatt des Marinearsenals

Datum:
Ort:
Wilhelmshaven
Lesedauer:
3 MIN

Seit mehr als 60 Jahren bereitet die Wilhelmshavener Ausbildungswerkstatt des Marinearsenals junge Menschen auf gewerblich technische Berufe vor und hat seitdem mehr als 5.000 Jugendlichen einen erfolgreichen Start in das Berufsleben ermöglicht. Wegen des ständigen technologischen Wandels und des Bedarfs an kompetenten, engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Bundeswehr und der freien Wirtschaft wurden diese Berufe ständig dem Stand der modernen Technik angepasst.

Verteilt auf fünf Ausbildungsberufe beginnen jedes Jahr viele junge Menschen ihre berufliche Ausbildung in einer der ältesten und größten Ausbildungswerkstätten der Bundeswehr.

Die Geschichte und die Ausbildungstradition der Werkstatt reichen weit zurück.
Anlässlich des 60. Jubiläums begeben wir uns auf eine Zeitreise von der „Geburtsstunde“ der Ausbildungswerkstatt im Jahre 1961 bis ins Jahr 2021.

Die „Geburtsstunde“ der Ausbildungswerkstatt

Am 1. April 1961 ist es soweit.
Im Marinearsenal Wilhelmshaven gehen erstmals insgesamt 40 „Lehrlinge“ an den Ausbildungsstart.
27 Elektromechaniker und 13 Feinmechaniker beginnen ihren beruflichen Weg an der Dienststelle.

Schwarz-Weiss-Foto eines alten flachen Gebäudes

Die alte Postbaracke Göker-/Ecke Ebertstraße

Bundeswehr

Aufgrund der noch schlechten Infrastrukturverhältnisse ist man dort aber gezwungen, Räumlichkeiten außerhalb des Werftgeländes für die Auszubildenden anzumieten. Der erste provisorische Standort ist nun eine ehemalige Postbaracke.

Gleichzeitig laufen allerdings bereits die Planungen für den Bau einer neuen, weitläufigen Ausbildungswerkstatt. Im August 1961 fällt dann der Startschuss für den Bau des neuen Gebäudes, das schließlich am 1. Februar 1963 bezogen wird.

Schwarz-Weiss-Foto von vielen arbeitenden Männern in einer Halle

Auszubildende in den Anfangszeiten der Ausbildungswerkstatt des Marinearsenals Wilhelmshaven

Bundeswehr

1967 wird die Einstellungsquote durch die Erweiterung des Angebots an Ausbildungsberufen auf 72 Plätze angehoben. Die Folge: Die Raumkapazität der neuen Ausbildungswerkstatt kommt schon wieder an ihre Grenzen. Gut, dass das 1938 erbaute, ehemalige „Lehrlingshochhaus“ als Alternative zur Verfügung steht. Kurzerhand wird es ab April 1968 renoviert und seither genutzt.

Die Ausbildungswerkstatt gewinnt an Zuwachs

Bis 1970 haben insgesamt bereits 230 Auszubildende ihre Lehre erfolgreich abgeschlossen. Das Marinearsenal (MArsMarinearsenal) ist damit schon jetzt der größte zivile Ausbildungsbetrieb der gesamten Bundeswehr.

In einer großen Halle mit Steinboden sind unzählige Männer an Werkbänken tätig

Immer mehr junge Menschen werden beim Marinearsenal ausgebildet

Bundeswehr

Im April 1975 wird die Hundertermarke geknackt und es werden 112 junge Leute eingestellt. Zu ihnen zählt auch die erste weibliche Auszubildende der Werkstatt.
Im darauffolgenden Jahr wird die Quote der verfügbaren Ausbildungsplätze weiter auf 132 angehoben.
Ab 1978 gibt es in der Ausbildungswerkstatt dann eine weitere Besonderheit. Den Jugendlichen wird der Start in die Berufswelt mit der Durchführung eines Einführungsseminars zusätzlich erleichtert. Dieses Seminar wird übrigens bis heute erfolgreich durchgeführt.

Ausbau des Kurs- und Ausbildungsangebots

Auch in den 1980er Jahren wird das Kurs- und Ausbildungsangebot weiter ausgebaut. Nicht nur der erste Dreher wird eingestellt, sondern auch ein Microcomputerkurs sowie der Hydraulik-Grundkurs für Betriebsschlosser und der Grundkurs CNC-Steuerung für Dreher eingeführt.

In etwa die gleiche Zeit fällt auch die Neuordnung der industriellen Metall- und Elektroberufe, die 1988 mit der notwendigen Umstellung der Ausbildung endet.
Die Technik schreitet unaufhaltsam voran. 1989 werden deshalb eine Räumlichkeit für Microcomputer und ein Messlabor eingerichtet, um eine bessere Ausbildung gewährleisten zu können.

Zwischen Einsparmaßnahmen und Aufstockung

Bisher gingen die Ausbildungszahlen ständig nach oben. In den Neunzigerjahren ändert sich das aber. Bedingt durch die Einsparmaßnahmen des Bundes sinkt die jährliche Ausbildungsquote zwischen 1990 und 1995 von ursprünglich 132 auf nur noch 33 Ausbildungsplätze.
Doch ein erneuter Wandel stellt sich schon 1996 ein. Die jährliche Quote wird in Wilhelmshaven wieder auf 60 Ausbildungsplätze nach oben geschraubt.

Wie sieht es heute in der Ausbildungswerkstatt des Marinearsenals aus?

Heute stehen den Jugendlichen in Wilhelmshaven fünf verschiedene Ausbildungsberufe zur Wahl. In jedem der Ausbildungsberufe stellt das Marinearsenal jährlich 12 Nachwuchskräfte ein.
Aber auch in der Ausbildungswerkstatt in Kiel-Ellerbek bildet die Dienststelle seit Herbst 2020 in jedem Jahr jeweils 12 Nachwuchskräfte in zwei Ausbildungsberufen aus.

Großes Gebäude im Klinkerbau an einer Straße

Das „alte Lehrlingshochhaus“ wird auch heute noch für die Ausbildung genutzt

Bundeswehr

Die Ausbildungswerkstatt des Marinearsenals in Wilhelmshaven bietet außerdem regelmäßig sogenannte „Betriebspraktika“ für Schülerinnen und Schüler an. Diese geben den Jugendlichen die Möglichkeit, sich mit der Ausbildungswelt des Marinearsenals vertraut zu machen und Informationen für ihre berufliche Entscheidung zu erhalten.

Die Ausbildung junger Menschen ist auch zukünftig eine wichtige Aufgabe, die Voraussetzung dafür ist, dass hochqualifiziertes Personal für die Instandsetzung von Marinegerät zur Verfügung steht.

Junger Mann steht an einem Arbeitsplatz mit vielen elektronischen Geräten

Ausbildung auf dem Stand der Technik - im Marinearsenal selbstverständlich

Bundeswehr

Die Ausbildungswerkstätten des Marinearsenals werden dieses Ziel auch in den kommenden Jahren verfolgen und ihren Beitrag dazu leisten, den Auszubildenden die bestmöglichen Rahmenbedingungen für ihren Start in das Berufsleben zu geben.
 

von Anna Strahl

Ausbildungsberufe im MArsMarinearsenal Wilhelmshaven

Detaillierte Informationen zu den Ausbildungsberufen auf bundeswehrkarriere.de

Ausbildungsberufe am Standort Kiel-Ellerbek

Detaillierte Informationen zu den Ausbildungsberufen auf bundeswehrkarriere.de

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