Geschichte zum Anfassen

Lange Nacht der Museen – Wehrtechnische Studiensammlung öffnete ihre Pforten

Lange Nacht der Museen – Wehrtechnische Studiensammlung öffnete ihre Pforten

Datum:
Ort:
Koblenz
Lesedauer:
2 MIN

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Anfang September begrüßte das Team der Wehrtechnische Studiensammlung (WTSWehrtechnische Studiensammlung) in Koblenz wieder zahlreiche interessierte Gäste zur Museumsnacht in Koblenz – nach vierjähriger pandemiebedingter Pause. Zu dieser besonderen Veranstaltung wartete das Team der WTSWehrtechnische Studiensammlung mit einigen zusätzlichen Exponaten auf. Damit bot sich den Besuchenden vor Ort eine der größten Ausstellungen der Nacht.

Ein Soldat zeigt auf eine Vitrine, eine Gruppe von Menschen steht vor ihm.

Die Besucherinnen und Besucher konnten sich während der Führungen umfangreich zu Militärtechnik informieren und nutzten die Gelegenheit für einen fachlichen Austausch

Bundeswehr/Thorsten Erxleben

Die WTSWehrtechnische Studiensammlung gehört organisatorisch zum Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr). Erst kürzlich wurde der öffentlich zugängliche Ausstellungsbereich der Studiensammlung im Koblenzer Stadtteil Lützel wiedereröffnet – und das sehr erfolgreich. Innerhalb von weniger als drei Monaten zählte die WTSWehrtechnische Studiensammlung bereits über 8.500 Besuchende aus 52 Nationen. Daran sollte in der Museumsnacht angeknüpft werden. 

Unterstützt wurde die WTSWehrtechnische Studiensammlung von Bediensteten der Wehrtechnischen Dienststelle für landgebundene Fahrzeugsysteme, Pionier- und Truppentechnik (WTDWehrtechnische Dienststelle 41), ehemaligen Amtsangehörigen mit der Amateurfunkgruppe „DK0KO“, dem Modellbauclub Koblenz und Mitgliedern des Vereins der Freunde und Förderer der WTSWehrtechnische Studiensammlung Koblenz. Zahlreiche Exponate und auch Vorträge gehörten ebenso zum Programm der langen Nacht.

Enigma – Verschlüsselungstechnik seit über 100 Jahren

Ein spannendes Thema für Groß und Klein wurde in einem Vortrag zur „Verschlüsselungstechnik – gestern bis heute“ aufbereitet. Dabei konnten die Besucherinnen und Besucher eine funktionsfähige Enigma auch einmal außerhalb der Vitrine bewundern.

Ein Gerät mit Tasten, auf denen Buchstaben abgebildet sind, und ein Kasten mit Kabeln stehen nebeneinander auf einem Tisch.

Für die geringen Abmaße einer solchen Maschine war die Wirkung auf die Gäste dafür umso größer

Bundeswehr

Die sogenannten Enigma-Verschlüsselungsmaschinen gibt es seit den 1920er Jahren. Die Maschinen wurden durch den Erfinder Arthur Scherbius zunächst als „Gerät zur Übermittlung von geschäftlichen Mitteilungen“ angeboten, bevor das deutsche Militär darauf aufmerksam wurde und die Maschinen ab 1930 in verschiedenen Versionen einführte. Die Verschlüsselungstechnik – auch als Rotor-Chiffriermaschinen bezeichnet – funktioniert über drehbare Walzen. Diese ändern ihre Stellung während der Verschlüsselung zueinander. Je mehr Rotoren verbaut sind, umso sicherer ist die Maschine prinzipiell. Dennoch gelang es den Alliierten im zweiten Weltkrieg mit hohem wissenschaftlichem und technischem Aufwand – darunter die ersten analogen Vorläufer der Computer –, die bis dahin als „unknackbar“ geltende Verschlüsselung zu brechen. Die lange Historie der eingesetzten Technik zeigte den Gästen vor Ort, welche Bedeutung die Technik hatte.

Keine stille Nacht

Dank der mitgebrachten Exponate der WTDWehrtechnische Dienststelle 41 wurde es in der Nacht dann auch noch für eine kurze Zeit laut: Die WTDWehrtechnische Dienststelle 41 hatte unter anderem einen Panzermotor für Vorführungen bereitgestellt – und der machte ganz schön Krach. Außerdem konnten sich die „Nachteulen“ zu Verbrennungs- und Elektromotoren in Rad- und Kettenfahrzeugen informieren.

Eine Gruppe von Menschen steht vor einer Halle. Daneben steht ein Panzer.

Bei der WTSWehrtechnische Studiensammlung treffen neue und alte Gerätschaften aufeinander – eine gute Möglichkeit für die zahlreichen Gäste auf Tuchfühlung mit der Bundeswehrausrüstung zu gehen

Bundeswehr/Peter Theisen
Ein Mann mit Gehörschutz steht im Dunkeln hinter einem Motor aus dem Flammen hochsteigen.

Im Dunkeln ein spektakulärer Anblick – ein Panzermotor in Betrieb. Dieser Zwölf-Zylinder-Vier-Takt-Benzinmotor mit Magnetzündung hat einen Hubraum von 29,4 Litern und ganze 810 Pferdestärken.

Bundeswehr/Thorsten Erxleben

Lange Nacht, die lange in Erinnerung bleibt

 „Die Aufgaben in meinem Bereich sind etwas Besonderes: Das ist keine ‚normale Verwaltungstätigkeit‘ und es packt einfach jeder mit an – eines der wenigen Referate im BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, in dem auch körperlich gearbeitet werden muss. Aber die zufriedenen Gesichter der Besuchenden sind für uns der schönste Dank“, resümiert der Leiter der WTSWehrtechnische Studiensammlung, Technischer Regierungsdirektor Thorsten Erxleben. Und genau diese Leidenschaft aller Mitarbeitenden für die Wehrtechnische Studiensammlung trug einen Großteil dazu bei, den Gästen einen unvergesslichen Abend zu bereiten. Das Team der WTSWehrtechnische Studiensammlung blickt mit Stolz auf einen gelungenen Abend zurück.

von Heike Westhöfer

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