Coronavirus und die Bundeswehr
Die Bundeswehr ist seit Auftreten des Coronavirus in Wuhan eng in verschiedene Maßnahmen der Bundesregierung eingebunden.
Im 3D-Druckzentrum der Bundeswehr am WIWeBWehrwissenschaftliches Institut für Werk- und Betriebsstoffe werden derzeit Gesichtsschutzmasken für die Verwendung im medizinischen Bereich hergestellt. Die Spezialisten drucken als Unterstützungsleistung in der Coronakrise hunderte Masken für das In- und Ausland.
Im 3D-Druckzentrum der Bundeswehr werden in den Zeiten der Corona-Krise Gesichtsschutzmasken hergestellt. Ein Mitarbeiter des WIWeBWehrwissenschaftliches Institut für Werk- und Betriebsstoffe entnimmt am 3D-Drucker fertige Gesichtsschutzbauteile.
Bundeswehr/Maria AignerDas Sanitätsversorgungszentrum der Bundeswehr in Neubiberg hatte das Wehrwissenschaftliche Institut für Werk- und Betriebsstoffe (WIWeBWehrwissenschaftliches Institut für Werk- und Betriebsstoffe) in Erding um die Bereitstellung von 240 sogenannten Face-Shields für den Raum Südbayern gebeten. Diese sind bereits zum Großteil gedruckt und ausgeliefert. Das Design wurde mit dem Wehrwissenschaftlichen Institut für Schutztechnologien – ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Schutz in Munster abgestimmt. Der perfekte Sitz und die richtige Handhabung wurden in Trageversuchen mit den Neubiberger Sanitätern optimiert. Die Face-Shields sind so konstruiert, dass sie bei hohen Temperaturen sterilisiert werden können. Dies spart Desinfektionsmittel und senkt damit auch Kosten.
Lieferungen von Masken auch für Spanien
Hoher Tragekomfort durch die leichte Bauweise und optimaler Schutz - Gesichtsschutzmasken aus dem 3D-Drucker
Bundeswehr/Christoph PetrollDamit nicht genug: Über ein Amtshilfeersuchen hat das WIWeBWehrwissenschaftliches Institut für Werk- und Betriebsstoffe für eine von Airbus koordinierte Gruppe von verschiedenen Firmen und Institutionen ca. 80 Face-Shields für die spanische Regierung gedruckt. Innerhalb eines einzigen Tages wurde der Druckauftrag abgeschlossen und versendet.
Weitere Projekte laufen
Zusätzlich erproben die Druck-Spezialisten derzeit gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen aus Munster die Erstellung von Mund-Nase-Schutzmasken mit alternativen Filtereinsätzen aus dem 3D-Drucker. Das dazu angewandte sogenannte „Rapid-Prototyping“ ist ein Verfahren zur beschleunigten Erstellung von Prototypen und Modellen.
Darüber hinaus ist das Wehrwissenschaftliche Institut für Werk- und Betriebsstoffe in der Arbeitsgruppe „Medical-goes-additive“ aktiv. Der Gruppe gehören über 250 große 3D-Druck-Unternehmen, unter anderem Deutsche Bahn, Airbus, Dräger, der TÜV Süd und das Fraunhofer Institut an. Das Team untersucht die Eignung des 3D-Druckverfahrens für medizinische Produkte. Hierzu gehören weitere Face-Shields, Maskenadapter und Splitter für Beatmungsgeräte sowie Masken mit wechselbaren Filtern.
Herausforderungen werden flexibel gemeistert
Das 3D-Druckzentrum am WIWeBWehrwissenschaftliches Institut für Werk- und Betriebsstoffe ist das Kompetenzzentrum der Bundeswehr für alle Fragen rund um den Einsatz von additiven Fertigungsverfahren. In enger Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Auftraggebenden werden für jede Aufgabenstellung Lösungen diskutiert. Hierzu werden Bauteile gescannt, Konstruktionen für die Produktion angepasst, Prototypen gefertigt, getestet und in kurzer Zeit optimiert. Der große Vorteil: Im 3D-Druckzentrum können schnell und unkompliziert Kleinserien gefertigt werden.