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Heer
Gefechtsübung in Down Under

Abgesetzt im Feindesland Knotenpunkte freikämpfen

Multinationalität
Datum:
Ort:
Australien
Lesedauer:
3 MIN

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Talisman Sabre 2025 in Australien fügt sich zu einem riesigen, kontinentalen Großmanöver zusammen. 19 Nationen zeigen: Sie sind gemeinsam dazu befähigt, eine schlagkräftige Allianz zu formen, rasch zu handeln und auch unter widrigsten Umständen ihr Missionsziel zu erreichen.

Ein Soldat kniet zielend mit seinem Gewehr im sonnigen, braun-grünen Buschland Australiens.

Bei der internationalen Übung Talisman Sabre 2025 zeigen die gut vorbereiteten deutschen Fallschirmjäger ihre Leistungsfähigkeit im Kampf durch das Buschland. Sie sind Teil einer riesigen Gesamtoperation.

Bundeswehr/Marco Dorow

Die Seitentüren der beeindruckenden Boeing C-17, einer düsengetriebenen Transportmaschine der USUnited States Airforce, werden hoch in den Wolken über der Landezone geöffnet. Insgesamt fünf Maschinen sollen in Wellen hunderte Fallschirmjäger absetzen. Im Inneren sitzt jeder Handgriff. Bei grünem Licht rennen die Springer förmlich aus dem Luftfahrzeug, um beim Sprung weit genug vom Rumpf wegzukommen. „Es ist, als schnippst du eine Zigarettenkippe aus einem Autofenster bei hoher Geschwindigkeit“, beschreibt ein erfahrener Fallschirmjäger das Gefühl, aus einer C-17 zu springen. Die meisten landen erfolgreich in der Dropzone. Doch plötzlich gibt es am Boden Komplikationen, deshalb werden nicht alle Springer abgesetzt. Der Kommandeur muss sich sofort einen Überblick verschaffen, wie viele Soldaten er zu Verfügung hat. Er muss nun schnell handeln. Der Erfolg der gesamten Operation steht jetzt auf dem Spiel, denn die Luftlandung ist Teil einer viel größeren Mission.

Bei der Übung wird trainiert und gezeigt, dass ein feindbesetztes Inselland durch eine internationale Allianz wieder befreit werden kann – auch mit militärischen Mitteln. Fallschirmjäger schaffen hierbei mit ihrem mutigen Vorgehen vom Landesinneren heraus die Voraussetzungen, um den nach ihnen anlandenden Truppen die Befreiung des besetzten Gebietes zu ermöglichen. Sie kämpfen Flugplätze oder wichtige Verkehrsknotenpunkte frei für diejenigen Verbände, die später mit hoher Feuerkraft bis ins Landesinnere vordringen. Zu diesem Ziel tragen auch die deutschen Fallschirmjäger aus Zweibrücken beim Manöver in Down Under bei. 

Mit vereinten Kräften

Soldaten mit Fallschirmen stehen bei Nacht sprungbereit an der Flugzeugtür.

Internationale Luftlandetruppen werden bei Nacht per Fallschirm in die Kampfzone gebracht, darunter auch die deutschen Fallschirmjäger – ein riskantes Unterfangen. Gemeinsam geben sie alles, um das taktische Ziel zu erreichen.

Talisman Sabre 2025/Emma Schwenke

Die Lage: Die Deutschen haben als Teil von multinationalen Fallschirmjägerkräften zunächst ein Flugfeld bei Townsville freigekämpft und eine Zeit lang gesichert, bis sie durch reguläre Truppen ersetzt wurden. Für die nächste Mission wird die Truppe im nächsten Einsatzgebiet aus den C-17 abgesetzt – per Sprung geht es nachts bei schwachem Mondlicht in den Dschungel.

Der Kommandeur hat am Boden nun den Auftrag, mit allen abgesprungenen Kräften bei Shoalwater Bay nahe Rockhampton rasch den nächsten Flugplatz freizukämpfen, damit anschließend Verstärkungskräfte und Nachschub einflogen werden können.

Doch es sind weniger Soldaten abgesetzt worden als geplant. Nur mit vereinten Kräften, hoher Entschlusskraft und Angriffsfreude gelingt es den verbliebenen Soldaten, sich durch das Buschland zu kämpfen und anschließend das Flugfeld einzunehmen und zu sichern. Sie schützen somit die strategisch wichtige Einrichtung vor einem Gegenangriff des Feindes. Jetzt können die vielen internationalen Transportmaschinen einfliegen und weiteres Personal sowie Material ins Einsatzgebiet bringen.

Amphibische Anlandung an der Küste

Viele Soldaten laufen mit Ausrüstung von einem Landungsboot ans Land bei Sonne.

Nachdem die Strandabschnitte durch Waffeneinsatz sturmreif geschossen worden sind, werden mit einer amphibischen Operation Kräfte vom Wasser ans Land gebracht. Sie sollen weiter ins Landesinnere vorrücken.

New Zealand Defence Force/Maddy Butcher

Parallel gelingt in der nahe gelegenen Bucht eine amphibische Landung von Kräften, die weite Strandabschnitte sichern. Dies war nur durch den Einsatz der Joint Terminal Attack Controller (JTACJoint Terminal Attack Controller) möglich, also der Fliegerleitoffiziere, die das Unterstützungsfeuer koordinieren und die Waffen von Flugzeugen, Schiffen und Artillerie punktgenau zur Wirkung bringen. Auch ein deutsches JTACJoint Terminal Attack Controller-Team war beteiligt, um den Strand passierbar zu machen.

Nachdem dieser freigekämpft wurde, wird nun in kürzester Zeit ein künstlicher Hafen errichtet. Große Landungsschiffe bringen schweres Material und mehr Personal. Truppen rücken von Land, aus dem Wasser und aus der Luft an – das ist der Schlüssel zum Erfolg.

Talisman Sabre 2025

Mittlerweile sind rund 40.000 Soldatinnen und Soldaten an der Übung Talisman Sabre 2025 beteiligt. Das Manöver zeigt aktuell, was tatsächlich in einem Kriegsfall passieren kann. Internationale Truppen müssen in der Lage sein, sich zu koordinieren und unter schwierigen Bedingungen ad hoc Entscheidungen zu treffen. Das ist die große Herausforderung, die regelmäßig geübt werden muss, um auf einen Ernstfall vorbereitet zu sein. 

Nur mit Großmanövern wie Talisman Sabre gelingt es, Kommunikationshürden, weite Distanzen, Zeitdruck und abweichende Verfahren anzugleichen. Eine internationale Allianz aus 19 Ländern hat nun im Indopazifik demonstriert, dass sie genau dazu in der Lage ist. Jederzeit. Weltweit.

Internationales Großmanöver in Australien

von Peter Müller

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