Talisman Sabre 2025: Bundeswehr trainiert in Australien
Das deutsche Heer nimmt an der internationalen Militärübung Talisman Sabre 2025 in Australien teil. Den bedeutendsten Beitrag im deutschen Anteil leistet das Fallschirmjägerregiment 26 aus Zweibrücken. Mit ihrer Ausrüstung kämpft die Truppe sich zu Fuß ihren Weg frei durch das australische Buschland.
Talisman Sabre gehört zu den größten Militärübungen der Welt. Schlangen, giftige Insekten, schroffes Gelände, stark wechselndes Klima und vieles mehr fordern die Soldatinnen und Soldaten aus 19 Nationen besonders. Deutschland zeigt mit seiner erneuten Teilnahme, dass es auch außerhalb Europas ein verlässlicher Partner für Frieden und Stabilität ist.
Deutsche Fallschirmjäger aus Zweibrücken in Australien. Die Soldatinnen und Soldaten nehmen am internationalen Großmanöver Talisman Sabre 25 teil.
Bundeswehr/Marco Dorow
Gemeinsam mit USUnited States-amerikanischen Streitkräften trainieren die Fallschirmjäger anspruchsvolle Szenarien unter Bedingungen, wie sie in Europa kaum vorkommen. Neben den Fallschirmjägern sind auch weitere Kräfte des Heeres beteiligt. Zwei Teams koordinieren den Einsatz von Feuerunterstützung von See und aus der Luft – Fähigkeiten, die auch bei der Landes- und Bündnisverteidigung in Europa eine wichtige Rolle spielen. Ergänzt wird das deutsche Kontingent durch medizinisches Personal, Feldjäger, Logistikkräfte und ein deutsches Transportflugzeug, das Personal und Material ins Übungsgebiet bringt. Insgesamt sind rund 200 deutsche Soldaten und Soldatinnen bei Talisman Sabre dabei.
Gemeinsames Interesse: Indo-Pazifik stabil halten
Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine liegt der sicherheitspolitische Fokus natürlich auf dem Schutz des NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnisgebiets in Europa an der Ostflanke. Aber auch der indo-pazifische Raum ist für den Frieden und den Wohlstand Deutschlands und seiner Partner von sehr hoher Bedeutung. Doch die Stabilität ist dort bedroht.
GENERALLEUTNANT ALFONS MAIS, INSPEKTEUR DES HEERES
Bundeswehr/Maximilian Schulz
„Die regelbasierte Weltordnung steht unter Druck. China und Russland beobachten sehr genau unsere Aktivitäten und nutzen jede Gelegenheit, den Zusammenhalt unseres freiheitlich-demokratischen Wertesystems zu schwächen. Unsere Präsenz wirkt diesem Ansinnen entgegen, ohne eine direkte Bedrohung darzustellen.“
Auch Deutschland leistet einen Beitrag. Daher nimmt die Bundeswehr in diesem Jahr mit dem Heer erneut an der Übung Talisman Sabre in Australien teil.
Die Bundesrepublik Deutschland ist ein verlässlicher Partner in der Region. Sie stellt sich ihrer Verantwortung für völkerrechtliche Prinzipien wie territoriale Integrität und Freiheit. Australien, Japan, Neuseeland und Südkorea – diese Nationen sind Wertepartner Deutschlands. Es gibt gemeinsame Interessen am Ausbau der starken Verbindungen, die zwischen den Nationen bestehen. So profitieren Deutschland und Australien unter anderem von der gemeinsamen Entwicklung des Waffensystems Boxer.
Mit der Teilnahme an Talisman Sabre 2025 unterstützt die Bundeswehr die Indo-Pazifik-Leitlinien der Bundesregierung. Mit der Beteiligung besteht zudem die Gelegenheit, außergewöhnliche Fähigkeiten zu testen und zu trainieren, unter anderem interkontinentale Verlegung, Interoperabilität mit Partnern außerhalb der NATONorth Atlantic Treaty Organization sowie Kampf unter Bedingungen von Dschungel und Wüste.
Gleichzeitig stärkt Deutschland seine sicherheitspolitische Zusammenarbeit mit Australien im Rahmen der deutsch-australischen „Enhanced Strategic Partnership“, die im Juni 2021 geschlossen wurde.
Talisman Sabre 2025: Die Übung einfach erklärt
Mehr und mehr Material und Personal kommen in Townsville an. Von hier aus geht die Truppe in die Vorbereitungsphase vor der großen Gefechtsübung. In Townsville sind die Soldatinnen und Soldaten in Zelten untergebracht – vorerst.
Bundeswehr/Andreas Hultgren
Talisman Sabre (TS25Talisman Sabre 2025) ist ein internationales Großmanöver. Das Übungsvorhaben ist auch in seiner elften Wiederholung extrem vielseitig. Es besteht aus Gefechtsübungen, die Vorbereitungsaktivitäten, Luftlandungen mit dem Fallschirm, Bodentruppenmanöver sowie Luftkampf- und Seeoperationen umfassen. Seit Anfang Juli werden multinationale Streitkräfte in australische Trainingsgebiete verlegt. Insgesamt 19 Nationen nehmen teil. Dazu zählen die USA, Australien, Deutschland, Frankreich, Vereinigtes Königreich, Japan, Kanada, Republik Korea, Neuseeland, Indonesien, Fidschi, Papua-Neuguinea, Tonga. Neu dabei in 2025 sind Thailand, Philippinen, Singapur, Niederlande, Norwegen und Indien.
TS25Talisman Sabre 2025 wird sich über den gesamten Kontinent Australien verteilen. Die deutschen Kräfte werden vornehmlich in Queensland an der australischen Nordostküste in Townsville und Rockhampton sowie in einer Führungseinrichtung in Brisbane eingesetzt.
Für das Manöver werden die Soldatinnen und Soldaten des Fallschirmjägerregiments 26 in eine multinationale Brigade integriert, die durch die Australian Army geführt wird. Letztere wird Aufklärungsfahrzeuge Boxer (Combat Reconnaissance Vehicle, CRVCombat Reconnaissance Vehicle) einsetzen, wie sie in ähnlicher Ausführung voraussichtlich ab 2025 als Schwere Waffenträger in Deutschland eingeführt werden. Deutsche Fachleute werden bei der Nutzung des australischen Boxers vor Ort sein, um erste Erfahrungen mit dem neuen Gefechtsfahrzeug sammeln zu können.
Für die Übung werden die deutschen Fallschirmjäger und das Material mit dem A400M der Luftwaffe transportiert. Der interkontinentale Transport wird durch das European Air Transport Command (EATC European Air Transport Command) sichergestellt.
Bundeswehr/Marco Dorow
Feuchte Kleidung, wenig Schlaf, Gesichtstarnung: Das gehört zur Dschungelkampfausbildung, bei der die Fallschirmjäger durch erfahrene australische Soldaten instruiert werden
Bundeswehr/Andreas Hultgren
Was nehme ich mit in den Dschungel? Bei der Vorbereitung lernen die Infanteristen, welche Ausstattung in dieser Umgebung zweckmäßig ist. Dazu zählen verschiedene Gefäße und Beutel, die ihren Inhalt vor Dreck, Feuchtigkeit und Insekten schützen.
Bundeswehr/Andreas Hultgren
Auch die Natur im Buschland bietet Material, um sich zu tarnen oder ein improvisiertes Dreibein für das Scharfschützengewehr zu fertigen. Die Pflanzenteile schneiden die Scharfschützen mit einer einfachen Gartenschere.
Bundeswehr/Marco Dorow
Bemerkenswert: Gerade die deutsche Flecktarn-Ausstattung der Soldatinnen und Soldaten passt sich gut an die grün-braun bewachsene Umgebung des australischen Buschlands an.
Bundeswehr/Marco Dorow
Rund 80 Kilogramm wiegt die Granatmaschinenwaffe samt Zusatzausstattung. Die drei Fallschirmjäger des Trupps führen die Waffe beim infanteristischen Kampf durch das dichte Buschwerk mit sich und setzen sie hier unter ungewöhnlichen Bedingungen ein.