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Heer
Einsatz in Nordkanada

Arktikübung des Kommandos Spezialkräfte

Übung
Datum:
Ort:
Kanada
Lesedauer:
3 MIN

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Die Verteidigung Deutschlands und des Bündnisgebiets ist auch für das Kommando Spezialkräfte (KSKKommando Spezialkräfte) der Kernauftrag. Es stellt in erheblichem Umfang Kräfte für die NATONorth Atlantic Treaty Organization bereit. In den nächsten Jahren werden dazu mehrere Special Operations Land Task Groups (SOLTG) aufgebaut. Die Fähigkeit, auch unter extremen Wetterbedingungen kämpfen zu können, gewinnt an Bedeutung. In Nordkanada wird dies erstmals mit Volltruppe geübt.

Zwei bewaffnete Kommandosoldaten laufen auf Skiern im Schneesturm

Kaum wahrnehmbar bewegen sich Kommandosoldaten auf Skiern über den verharschten Schnee. Weiße Schneetarnanzüge verwischen die Konturen. Sie kommen vom nächtlichen Aufklärungsauftrag zurück.

Bundeswehr/KSK

Zwei SOLTGs kommen bei dieser Übung unter arktischen Bedingungen zum Einsatz. Die Alarmierung am Heimatstandort Calw, die Vorbereitungen sowie die strategische Verlegung mit den Transportmaschinen A400M und C-130J der Luftwaffe sind bereits Bestandteil der Übung. 

Im Norden Kanadas dient ein Militärstützpunkt als Basis. Von hier aus kommen die Spezialkräfte zum Einsatz. Ihr Missionsziel erreichen sie nur auf dem Luftweg. Im Umkreis von 150 Kilometern ist das Übungsgebiet unbewohnt. Hier herrschen optimale Trainingsbedingungen: Temperaturen von unter minus 30 Grad Celsius, eisiger Wind und Tiefschnee, so weit das Auge reicht. Keine Gebäude, Strommasten oder Rauchsäulen weit und breit. Auf den ersten Blick sieht alles gleich aus: Schnee, kleine Nadelbäume, Felsen und viele zugefrorene Gewässer. 

Was an Ausrüstung oder Verpflegung nicht mitgeführt wird, lässt sich nur mit viel Aufwand und zeitlichem Vorlauf nachliefern. Präzise Planung und Koordination von Kräften, Mitteln, Raum und Zeit ist daher umso wichtiger. Präzision und Disziplin sind für Spezialkräfte prägendes Merkmal.

Kälte verzeiht keine Fehler

Insbesondere der Kampf bei extremer Kälte ist fordernd. Strenge Disziplin ist in dieser Klimazone unabdingbar. Schon kleine Fehler führen schnell zu Gesundheitsschäden. Die klimatischen Bedingungen sind daher auch im Übungsbetrieb bereits ein nicht zu vernachlässigendes reales Risiko. Für die kleinen Trupps wäre der Ausfall eines einzelnen Kommandosoldaten bereits ein großer Verlust. Die Mission kann dadurch gefährdet werden. Klimazonenausbildung Arktis gehört zur Basisausbildung aller Kommandosoldaten. Eine regelmäßige Auffrischung und Weiterbildung sind jedoch unerlässlich, denn die Kälte ist ein unerbittlicher Gegner. 

Die eingesetzten Einheiten sind dazu befähigt, alle Aufgaben der Spezialkräfte durchzuführen. Die einzelnen Elemente einer Übung werden kontinuierlich überprüft. Dazu gehören die strategische Aufklärung (Strategic Reconnaissance), die chirurgisch präzise Operation (Surgical Strike) sowie der Kommandokampf (Special Warfare). 

Diese umfassende Anpassungsfähigkeit ist einmalig in der Bundeswehr. Einige Tage sind die Soldaten auf sich gestellt, operieren autark in der Eiswüste, klären tagelang auf und führen den Kampf, stets die Auftragserfüllung im Fokus. So werden unterschiedliche Lafetten für Maschinengewehre oder Granatmaschinenwaffen auf Schlitten angebracht. Skidoo-Schneemobile oder Soldaten mit Ski ziehen diese Gefährte, von denen auch geschossen wird. Feuer und Bewegung erfolgen angepasst an die Umgebung. Die Unterstützungswaffen müssen leicht, beweglich und trotzdem feuerstark sein.

Neue Ausrüstung wird erprobt

In diesem extremen Umfeld sammeln die Kommandosoldaten einmalige Erfahrungen, erproben neue Ausrüstung und Einsatzverfahren unter realen Bedingungen. Erstmals werden zusätzliche Fähigkeiten in die Einheiten integriert und geübt. Fallschirmjäger mit Erweiterter Grundbefähigung (EGBErweiterte Grundbefähigung) oder Unterstützungskräfte des KSKKommando Spezialkräfte erweitern die Einsatzoptionen der Kommandokräfte. Zusammen mit anderen Spezialisten gehören sie zu den Multiplikatoren, die wiederum andere Einheiten ausbilden.

Dabei wird mit den Besatzungen der Luftfahrzeuge auch das Absetzen von Fallschirmspringern, das Verladen von Material und Großgerät sowie das Einfliegen von Kommandokräften in einer sogenannten Kampfanlandung trainiert. Unter extremen Witterungsverhältnissen wie Schneesturm und vereister Landebahn kommt es auf eingespielte Abläufe an.

Risikominimierung für die konventionelle Truppe

Mit der Arktikübung der zwei Einheiten erweitern die Spezialkräfteverbände konsequent ihre Fähigkeiten zur Landes- und Bündnisverteidigung in Eis und Schnee. Der Kommandeur der Kommandokräfte im KSKKommando Spezialkräfte ist Leitender der Gesamtübung. Er unterstreicht die Rolle der Spezialkräfte: „Wir kommen hinter den gegnerischen Linien zum Einsatz: dort, wo unsere Artillerie nicht mehr wirken kann.“ 

Ziele von operativer oder strategischer Bedeutung zu bekämpfen, sei auch Risikominimierung für die konventionelle Truppe. Bei der Wahl der Fortbewegung muss immer wieder zwischen Schnelligkeit und Lautlosigkeit abgewogen werden. Dafür stehen Schneeschuhe für kurze Distanzen, Ski und Schneemobile sowie kettengetriebene Hägglunds zur Verfügung. Kreativität, Anpassungsvermögen und Improvisationstalent entscheiden oft über den Erfolg der Mission.

„Hier im arktischen Gebiet können nur wir mit geringer Sichtbarkeit und hoher Mobilität effektiv wirken. Der autarke Einsatz ohne permanente Nachversorgung, geführt mit Auftrag, auf Skidoo (Motorschlitten), Skiern oder mit Schneetrittlingen beweist unsere Flexibilität in der Auftragserfüllung“, so der Leitende der Übung.

Für den Winterkampf befähigt

von Kieron Kleinert

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