Heer
Für die Sicherung der Ostflanke

Die NATO-Großübung Griffin Storm beginnt

Die NATO-Großübung Griffin Storm beginnt

Datum:
Ort:
Pabrade
Lesedauer:
3 MIN

Die Großübung Griffin Storm beginnt. Die Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern“ trainiert dabei den Einsatz an der NATO-Ostflanke und verlegt dafür mit rund 1.000 Soldatinnen und Soldaten nach Litauen.

Ein Panzer mit roter Flagge fährt schnell einen sandigen Übungsplatz, Sand wirbelt auf.

Bei der Übung Griffin Storm verlegen die Soldatinnen und Soldaten des Panzergrenadierbataillons 411 aus Viereck mitsamt ihren Schützenpanzern Marder nach Litauen

Bundeswehr/Panzergrenadierbataillon 411

Bei einer Verschärfung der Bedrohungssituation an der NATO-Ostflanke sind sie gefragt: die Soldatinnen und Soldaten der Panzergrenadierbrigade 41. Sie nehmen den Auftrag der sogenannten eVAenhanced Vigilance Activities Brigade, der enhanced Vigilance Activity Brigade Litauen (eVAenhanced Vigilance Activities Brig LTU) wahr. Was bedeutet das? Wird die eVAenhanced Vigilance Activities-Brigade alarmiert, muss der Großverband kaltstartmäßig in der Lage sein, Personal und Material schnellstmöglich nach Litauen zu verlegen, um integriert in die litauischen Verteidigungsstrukturen kämpfen zu können.

„Griffin Storm erfüllt alle Anforderungen einer militärischen Operation und ist damit eines unserer Highlights im Jahr 2023“, so Brigadegeneral Christian Nawrat, Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 41. Unter seiner Führung werden ab dem 16. Juni rund 1.000 Soldatinnen und Soldaten auf der Straße und Eisenbahn sowie per Fähre und Flugzeug nach Litauen verlegen. Dort werden sie gemeinsam mit litauischen Streitkräften ab dem 21. Juni bis zum 7. Juli die Verteidigung der NATO-Ostflanke trainieren, bevor es wieder zurück an die Standorte nach Deutschland geht.

Binnen weniger Tage ein Gefechtsverband

Soldaten und Zivilisten in orangefarbener Schutzkleidung verladen Panzer auf Zugwaggons.

Neben dem Seeweg und dem Straßenmarsch werden zahlreiche Gefechtsfahrzeuge auf Gleisen nach Litauen gebracht. Im Übungszeitraum werden daher in der Öffentlichkeit Züge mit Militärfahrzeugen zu sehen sein.

Bundeswehr/Panzergrenadierbataillon 411

„Unser Ziel ist es, dass wir immer besser werden“, führt Nawrat weiter aus. Seit Sommer 2022 hat seine Brigade den Auftrag, parallel zur enhanced Forward Presence (eFPenhanced Forward Presence) Mission der NATO in Litauen, zusätzlich als kampfkräftige Truppe zur Verteidigung des Bündnispartners bereitzustehen. „Das bedeutet, dass es jedes Mal auch ein bisschen schwieriger werden muss. Das schnelle Verlegen und das daran anschließende Training – mit den Litauern in Pabradė – erhöhen deutlich unsere Einsatz- und Verteidigungsbereitschaft und sind dabei klare Signale zur Rückversicherung Litauens und zur Abschreckung eines möglichen Aggressors“, erklärt der General.

Bei Griffin Storm wird diesmal das Panzergrenadierbataillon 411 aus Viereck mitsamt seiner Schützenpanzer Marder nach Litauen verlegt. Dort wächst das erfahrene Bataillon, zusammen mit Verstärkungskräften, zu einem kampfkräftigen und durchsetzungsstarken Gefechtsverband auf. Dies bildet den Höhepunkt der Übungsserie als eVAenhanced Vigilance Activities Brig LTU. 

Unterstützt werden die 411er dabei vom Jägerbataillon 413 aus Torgelow mit ihren Mörsern und dem Transportpanzer Fuchs sowie dem Panzerpionierbataillon 803 aus Havelberg mit dem Pionierpanzer Dachs, dem Minenräumpanzer Keiler und dem Brückenlegepanzer Biber.

Bundeswehrfahrzeuge stehen bei Sonnenschein auf einem Autobahnrastplatz.

Das Versorgungsbataillon 142 gehört zur Panzergrenadierbrigade 41 und ist in Litauen dabei. Es hat den Auftrag, Nachschub, Instandsetzung und Versorgung der Truppe mit Verbrauchsgütern, wie Munition und Ersatzteile, zu gewährleisten.

Bundeswehr/Versorgungsbataillon 142

Als „Auge und Ohr der Brigade“ unterstützt das Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“ aus Eutin und nimmt dafür unter anderem mit dem Spähwagen Fennek inklusive verschiedener Sensortechniken und Drohnen an Griffin Storm teil. 

Und damit auch der Nachschub, die Instandsetzung und die Versorgung mit Verbrauchsgütern, wie Munition und Ersatzteilen, sichergestellt sind, begleiten Soldaten des Versorgungsbataillons 142 aus Hagenow und Torgelow die Übung. Sie nutzen beispielsweise den massigen Schwerlasttransporter des Typs Scania R650. 

Die Griffin-Übungsserie für die eVAenhanced Vigilance Activities Brig LTU begann bereits im September 2022. Mit Fast Griffin, der Verlegung einer Infanteriekompanie des Jägerbataillons 413, und Griffin Lightning im März 2023 wurden die Grundlagen geschaffen und wertvolle Erfahrungen gesammelt. Mittlerweile ist eine Art vorgeschobener Gefechtsstand als dauerhafte Präsenz in Litauen stationiert, um die Verbindung zu den litauischen Streitkräften zu halten und um die Kräfte zu koordinieren.

Und hoher Besuch hat sich bereits angekündigt: Der litauische Präsident, der NATO-Generalsekretär sowie der deutsche und der litauische Verteidigungsminister werden bei der Übung Griffin Storm vorbeischauen.

von Paul Hapke und Peter Müller

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