Gebirgsversorger üben für den Ernstfall
Gebirgsversorger üben für den Ernstfall
- Datum:
- Ort:
- Wildflecken
- Lesedauer:
- 2 MIN
Zwei Wochen haben die Gebirgsversorger auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken ein Szenario für die Landes- und Bündnisverteidigung geübt. Vier Kompanien und alle Stabsabteilungen des Gebirgsversorgungsbataillons 8 waren in Wildflecken und trainierten den Ernstfall.
Im Übungsszenario stand die Verteidigung eines Versorgungspunktes im Fokus. Im Versorgungspunkt wird Logistik betrieben, das heißt, Soldaten reparieren Fahrzeuge, fordern Materialien an, halten es vor und vieles mehr. Währenddessen überwacht ein Alarmposten die Umgebung. Bei Sichtung von Feindkräften werden alle Soldaten und Soldatinnen im Versorgungspunkt alarmiert und müssen schnell die zugewiesenen Stellungen beziehen.
Geübt wird im scharfen Schuss. Der Gruppenführer muss die ihm unterstellten Soldaten führen: „Rechte Halbgruppe Feuer auf erkannten Feind!“ „MG; feindliches Fahrzeug im Vorfeld vernichten!“, ruft er.
Die Nachbesprechungen und Befehlsausgaben erfolgen dann mithilfe eines sogenannten Geländesandkastens. In Minitaturform bildet er das Gelände real ab. Der Gruppenführer kann mit ihm den „Plan des Gefechts“ bildlich darstellen und den Soldaten veranschaulichen, wie sie sich in bestimmten Szenarien zu verhalten haben.
In der zweiten Woche wurde der Schwierigkeitsgrad erhöht und das Gefecht mit Fahrzeugen geübt. Neben dem komplexen Gefechtsschießen erfolgte die Waffenausbildung. Dabei wurden die Grundlagen im Umgang mit der Handgranate, Panzerfaust, Granatpistole sowie dem kürzlich in die Truppe eingeführten Maschinengewehr MG 5 vermittelt. Zudem standen Ausbildungen zum Thema „Leben im Felde“ auf dem Lehrplan. 70 Soldaten der 3. Kompanie des Gebirgsversorgungsbataillons 8 aus Füssen verbrachten eine Woche im Biwak – in behelfsmäßigen Schlafplätzen angelehnt an die eigenen Fahrzeuge oder im Wald.
Fahrsicherheitstraining mal anders
Mit der Kraftfahrweiterbildung läutete das Wochenende einen besonderen Ausbildungsabschnitt ein. Logistik und somit auch der Transport von Material unter schwierigen Geländebedingungen ist eine wichtige Fähigkeit der Versorger. Auf der Geländelehrbahn galt es, die Fahrzeuge über Eisenbahngleise, sandigen, steinigen oder auch sehr schlammigen Untergrund zu bewegen. Hin und wieder konnten sich die Fahrzeuge nicht mehr selbstständig aus dem matschigen Untergrund befreien. Daher war eine dauerhafte Bergebereitschaft unabdingbar. Ein Fahrzeugkran stand zur Verfügung, um die festgefahrenen Lastkraftwagen herauszuziehen. Auch eine KfzKraftfahrzeug-Marschausbildung bei Nacht, bei der nur mit Tarnlicht gefahren wurde, war Teil des Ausbildungsprogramms und sehr fordernd.
Rund 220 Soldatinnen und Soldaten des Gebirgsversorgungsbataillons 8 waren an dem Truppenübungsplatzaufenthalt beteiligt. Eine gute Gelegenheit für den Kommandeur der Gebirgsversorger, Oberstleutnant Sascha Müller, das Können seiner Soldaten zu begutachten. Sein Fazit: „Die Motivation eines jeden einzelnen war deutlich spürbar. Die gewonnenen Erkenntnisse der Ausbildungsabschnitte helfen uns bei den Aufgaben im kommenden Jahr“, so Müller.