Heer
Lexikon

Begriffe des Heeres von A bis Z

Sie fragen sich, was eine Türlast mit Hubschraubern zu tun oder ein Diener in der Armee verloren hat? Hier finden Sie Definitionen vieler Begriffe, die bei den Landstreitkräften zur Alltags- und Soldatensprache gehören.

A

Soldaten werden aus Luftfahrzeugen abgesetzt. Das bedeutet, sie springen aus einem Flugzeug oder einem Hubschrauber und gleiten dann an Fallschirmen gen Boden. Außerdem können Türlasten (unter T) mit Fallschirmen versehen aus einem Flugzeug abgesetzt werden.

Unter blauem Himmel fliegt ein Flugzeug, während Soldaten herausspringen.

Glück ab! Über dem Übungsplatz Scheuen springen Fallschirmjäger aus dem Transportflugzeug A400M. Damit beginnt eine Luftlandeoperation.

Bundeswehr/Markus Mader

Das Ausbildungsgerät Duellsimulator, kurz AGDUS, ist ein laserbasiertes Waffentrainingssystem der Bundeswehr. Im taktischen Einsatz können hier Gefechtsübungen simuliert werden. Die Laser- und Empfängereinheiten können sowohl an Personen, Waffen und Fahrzeugen verbaut werden.

Ein laserbasiertes Ausbildungsgerät ist auf einem Gewehrlauf montiert.

AGDUS erlaubt, Gefechtssituationen realitätsnah zu üben, hier während der Heeresübung Evil Ewok 2021 auf dem Truppenübungsplatz Lehnin

Bundeswehr/Carl Schulze

Ein an die Waffe adaptiertes Sendegerät sendet bei Schussabgabe einen codierten Laserstrahl aus. Hierbei werden verschiedene Daten wie die Identitätsnummer des Schützen, Waffen- und Munitionsart übertragen. So kann ausgewertet werden, wer wen mit welcher Waffe getroffen hat. Wird der Empfänger optisch beschossen, ertönt ein akustisches Signal im Steuergerät. Ein eingebautes Display gibt je nach Trefferzone die Verwundung von leicht, mittel bis schwer verletzt und die damit verbundene Ausfallzeit an. Auch ein Komplettausfall, also der virtuelle Tod des Trägers, sind möglich. Die Entscheidung über die Schwere der Verletzung in der jeweiligen Trefferzone fällt ein Zufallsgenerator. Je stärker der Beschuss ist, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit einer schweren Verletzung.

Mehrere Soldaten stehen neben einer offenen Tür, am Körper und auf dem Helm tragen sie Sensoren.

Soldaten trainieren mit dem AGDUS-System das Vorgehen im Gebäude beim Orts- und Häuserkampf in der Übungsstadt Schnöggersburg des Gefechtsübungszentrums Heer

Bundeswehr/Tom Twardy

Angriff oder Angriffsgefecht. Als Angreifer hat man den Vorteil, die Richtung und die Art eines Angriffs selbst zu wählen. Der geplante Angriff hat nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn er die Feuerüberlegenheit besitzt, sei es durch Luftstreitkräfte, Artillerie oder die Infanterie. Ein planmäßig durchgeführter Angriff gegen einen Feind in befestigter Stellung gliedert sich in folgende Phasen: 1. Anmarsch bis zur Ablauflinie (vor Angriffsbeginn), 2. Annäherung an die Einbruchstelle, 3. Sturm und Einbruch (der eigentliche Angriff), 4. Kampf durch die Tiefe (dabei Abwehr von Gegenangriffen bzw. Gegenstößen), 5. Verfolgung

Auf- und Absitzen sind die militärischen Begriffe für das Ein- und Aussteigen in ein oder aus einem Land- oder Luftfahrzeug.

Aus zwei gepanzerten Radfahrzeugen springen aus den geöffneten Hecktüren Soldaten.

Auf dem Verbringungsweg werden Soldaten angeschossen und müssen nun unter Feindbeschuss schnellstmöglich absitzen

Bundeswehr/Jan Seidlitz

Im Jargon der Panzersoldaten auch aufbunkern genannt. Dabei werden entweder Patronen in leere Magazine aufmunitioniert (hineingedrückt) oder bei Gefechtsfahrzeugen die entsprechende Munition zugeführt.

Ein Soldat befüllt den Waffenwerfer eines Hubschraubers mit Raketen.

Ein Soldat befüllt den Waffenwerfer des Kampfhubschraubers Tiger mit ungelenkten Raketen im Kaliber 70 Millimeter, also mit Gefechtskopf und Raketenmotor, aber ohne Lenksystem und Sensoren

Bundeswehr/Carl Schulze

B

Bis zu 1.200 Soldatinnen und Soldaten bilden den kleinsten, sogenannten taktischen Verband. In ihm sind mehrere Einheiten, also zum Beispiel Kompanien, Batterien oder Staffeln einer Truppengattung, mit zum Teil unterschiedlicher und sich ergänzender Ausrüstung im Verband zusammengefasst. Beim Heer heißt diese Größenordnung Bataillon. So setzt sich zum Beispiel ein Jägerbataillon zusammen aus einer Stabs- und Versorgungskompanie, drei Jägerkompanien und einer schweren Jägerkompanie. Sie verfügt über schwere Waffen wie Mörser oder 20-Millimeter-Maschinenkanonen.

Wenn Fallschirmjäger vom Beschuffeln sprechen, dann betreten sie ein Luftfahrzeug vor dem Abflug. Sie beschuffeln das Flugzeug oder den Hubschrauber. Dabei laufen sie nicht im Gleichschritt, um ein Aufschaukeln des Luftfahrzeuges zu verhindern.

Mehrere Soldaten betreten in Zweierreihe mit Fallschirmen im Gepäck auf dem Rücken ein Flugzeug.

Fallschirmjäger des Fallschirmjägerregiments 31 beschuffeln zum taktischen Fallschirmsprungeinsatz den Airbus A400M auf dem Flugplatz Celle-Wietzenbruch während der Übung Stürmender Greif 2022

Bundeswehr/Carl Schulze

Ein Biwak ist ein provisorisches Feldlager, bei dem Soldaten mit und ohne Zelte im Gelände untergebracht sind. Bei der Bundeswehr gibt es Biwaks zu verschiedenen Ausbildungszwecken. Dazu gehört zum Beispiel das Gefechtsbiwak, bei dem der Soldat die Grundlagen zum Handeln auf dem Gefechtsfeld lernt.

Mehrere Soldaten sitzen um ein Feuer herum, im Hintergrund aufgebaute Zeltplanen.

Rekruten, in diesem Fall Freiwillig Wehrdienstleistende, biwakieren während der Grundausbildung auf dem Truppenübungsplatz Lehnin

Bundeswehr/Carsten Borgmeier

Die Brigade besteht aus mehreren Bataillonen. In der Panzergrenadierbrigade 41 sind beispielsweise sechs aktive Bataillone zusammengefasst: ein Versorgungsbataillon, zwei Panzergrenadierbataillone, ein Jägerbataillon, ein Aufklärungsbataillon und ein Panzerpionierbataillon. Insgesamt hat diese Brigade eine Stärke von ungefähr 5.600 Personen.

BSBerufssoldat sind Berufssoldatinnen und Berufssoldaten. Sie binden sich ähnlich wie Beamte in zivilen Behörden für ihr gesamtes Berufsleben an das Militär. Eine Karriere als BSBerufssoldat steht nur einem begrenzten Kreis von Soldatinnen und Soldaten offen: Derzeit gibt es in der Bundeswehr etwa 57.000 Berufssoldatinnen und Berufssoldaten unter den rund 183.000 Soldatinnen und Soldaten.

In der Bundeswehr werden die Unterkunft oder die Stube einer Soldatin oder eines Soldaten liebevoll die Bude genannt.

Blick in eine Stube mit Bett, Schreibtisch, Fernseher und einem Kühlschrank, den ein Soldat öffnet.

So sieht eine moderne Unterkunft für Soldaten aus

Bundeswehr/Rott

C

Close Air Support, die Luftnahunterstützung, bezeichnet den taktischen Einsatz von Kampfflugzeugen zur direkten Unterstützung der eigenen Kräfte am Boden.

Auf einer Freifläche detonieren mehrere Bomben nebeneinander.

Ein Mehrzweckkampfflugzeug Tornado hat Matra-Bomben mit Fallschirmbremsung abgeworfen

Bundeswehr/Jana Neumann

D

Ein Daypack ist ein Tagesrucksack. Er ist so groß, dass alle Sachen für eine Tagestour hineinpassen. Das Volumen liegt in der Regel zwischen 10 und 30 Litern.

Mehrere Soldaten laufen entlang einer sandigen Straße, auf dem Rücken tragen sie Rucksäcke.

Im Auftrag der UNUnited Nations-Mission MINUSMAMultidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali läuft eine Objektschutzkompanie im westafrikanischen Mali durch Gao Patrouille

Bundeswehr/Julia Dahlmann

Der Dienstanzug, auch Diener genannt, ist ein Uniformtyp der Bundeswehr, der sich optisch je nach Teilstreitkraft und teilweise auch nach Dienstgradgruppe unterscheidet. In seiner Grundform wird er als Ausgehuniform grundsätzlich immer außerhalb militärischer Anlagen getragen. In einigen Dienststellen ist er Tagesdienstanzug. In der Marine spricht man von der sogenannten Ersten Geige.

Er besteht beim Heer aus einer dunklen, steingrauen Diensthose, einem hellblauen Hemd mit einer dunkelgrauen Krawatte, einer grauen Dienstjacke und -mantel sowie Kopfbedeckung. Im Sommer kann ein kurzes Diensthemd ohne Jacke und Krawatte getragen werden. Der große Dienstanzug (nur bei Heer und Luftwaffe) wird zu besonderen Anlässen wie dem Großen Zapfenstreich getragen. Halbschuhe werden dabei durch Kampfstiefel ersetzt und die Hose darüber nach innen umgeschlagen. Hinzu kommt ein schwarzes Lederkoppel über der Dienstjacke, bei kaltem Wetter der Dienstmantel. Als Kopfbedeckung wird mitunter zudem der Gefechtshelm befohlen.

Ein Soldat steht still im großen Dienstanzug.

Ein Oberstleutnant der Jägertruppe im großen Dienstanzug mit Jacke, in diesem Fall mit grünem Barett

Bundeswehr/Andrea Bienert

Die Dienstgrade der Bundeswehr werden in insgesamt sieben Dienstgradgruppen unterteilt. Es gibt in der Hierarchie steigend: Mannschaften, Unteroffiziere ohne Portepee, Unteroffiziere mit Portepee (Feldwebel), Leutnante (mit Oberleutnanten), Hauptleute (und Kapitänleutnante), Stabsoffiziere und Generale.

Unterschiedliche Dienstgradabzeichen liegen auf einem Haufen.

Schulterklappen des Heeres mit unterschiedlichen Dienstgradabzeichen

Bundeswehr/Jessica Leopold

Die Division ist ein militärischer Großverband im Heer. Sie besteht aus mehreren Brigaden, Bataillonen und zusätzlichen Divisionstruppen. Zum Beispiel hat die 1. Panzerdivision in mehreren Brigaden 30 Bataillone mit rund 19.000 Soldatinnen und Soldaten. Die 10. Panzerdivision besteht aus 29 verschiedenen Verbänden und vereint damit mehr als 23.000 Soldatinnen und Soldaten. Marine und Luftwaffe verfügen nicht über diese Größeneinheit.

Bei einer Durchschlageübung werden Soldaten in einiger Entfernung vom Zielpunkt ausgesetzt. Von dort aus sollen sie ohne fremde Hilfe in möglichst kurzer Zeit das Ziel, zum Beispiel die Kaserne, erreichen. Dabei sind widrige Umstände wie querfeldein durch schwieriges Gelände auch Teil der Übung.

Es ist die Abkürzung für Dienstzeitende. An diesem Tag endet das Dienstverhältnis einer Soldatin oder eines Soldaten bei der Bundeswehr.

E

Die Einpersonenpackung (früher Einmannpackung) oder EPa ist ein Paket mit besonders lang haltbarem und verzehrfertigem Essen. Es enthält genug Nahrung, um Soldatinnen und Soldaten einen Tag satt zu machen. Häufig wird die EPa als Überlebensration für den Notfall ausgegeben. Wie lange ist eine EPa eigentlich haltbar? Das hängt vom jeweiligen Fertiggericht ab. Ravioli mit Tomatensoße beispielsweise sind mindestens zwei Jahre lang für den Verzehr geeignet. Guten Appetit!

Tüten und in Alufolie eingeschweißte Nahrungsmittel liegen in und neben einer Schachtel.

Der Inhalt einer Einpersonenpackung (EPa) reicht für eine Person einen ganzen Tag

Bundeswehr/Carl Schulze

Die Erfolgsgeschichte der Marke Esbit begann 1936 mit der Erfindung der Trockenbrennstofftabletten durch Erich Schumm. Esbit steht nämlich für „Erich Schumms Brennstoff in Tablettenform“. Schon bald folgten weitere Produkte wie die Kocher im Taschenformat. Der Esbit-Kocher gehört zur Ausrüstung jedes Soldaten. Mit Hilfe des circa zehn mal zehn Zentimeter großen Taschenkochers können Soldaten sich im Gelände warme Speisen und Getränke zubereiten.

Auf einem Waldboden steht ein Esbitkocher mit brennendem Esbit, im Hintergrund eine Metallschale.

Mithilfe des Esbitkochers und Esbit als Brennstoff können die Soldaten ihre Nahrung überall erhitzen

Bundeswehr/Jana Neumann

F

Falli ist die Kurzform für Fallschirmjäger. Sie gehören zur Infanterie. Ihr Hauptauftrag ist, wie bei allen Infanterieeinheiten, der Kampf am Boden. Dorthin gelangen sie auch per Fallschirmsprung. Fallschirmjäger springen mit ihrer Sprungausrüstung aus Flugzeugen oder Hubschraubern in das Einsatz- oder Kampfgebiet ab. Ihr Schlachtruf ist „Glück – ab!“.

Fastroping ist eine Verbringungsart. Dabei rutschen Soldaten an einem dicken Seil möglichst schnell aus einem Hubschrauber herunter auf ein Dach oder den Boden. Manchmal können Hubschrauber aufgrund von Hindernissen auf einem Hausdach nicht landen, dann kommt das Fastroping zum Einsatz.

Zwei Hubschrauber schweben über zwei Dächern, an dicken Seilen rutschen Soldaten herunter.

Beim Fastroping gelangen Spezialisierte Kräfte am Seil schnell auf ein Gebäude

Bundeswehr/Julia Dahlmann

Der Flöffel ist ein zusammengesetztes Wort aus Feuerzeug und Löffel. Am Ende des Löffelstiels ist ein Feuerzeug angebracht. Somit kann mit nur einem Gegenstand der Esbitkocher angezündet werden und danach das zubereitete Essen verzehrt werden.

Ein Soldat sitzt auf dem Waldboden und isst mit einem Flöffel aus einem Essgeschirr.

Fast jeder in der Bundeswehr hat ihn: Der Flöffel ist als Ausrüstungsgegenstand nicht wegzudenken

Bundeswehr/Christian Vierfuss

Freilaufende Übungen sind Übungen, die außerhalb von Übungsplätzen der Bundeswehr stattfinden. Dabei wird auch die zivile Infrastruktur, wie Wälder, freie Flächen, Straßen und Gebäude, einbezogen. Tabu sind Privatgrundstücke. Somit wird ein möglichst realitätsnahes Training gewährleistet.

G

Der Gefechtsstand ist das Nervenzentrum einer Einheit. Hier laufen alle Informationen zum Gefecht von übergeordneter Stelle digital und analog zusammen. Der Gefechtsstand kann so gut wie überall und in unterschiedlicher Größe eingerichtet werden – in Fahrzeugen, kleinen Zelten, Zeltverbunden, aber auch in Turnhallen oder Messegebäuden.

Ein Soldat sitzt vor einem weißen Tisch, vor ihm ein großer Bildschirm mit digitaler Lagekarte.

Hier ist ein Gefechtsstand in einem KfzKraftfahrzeug aufgebaut. Ein Soldat beobachtet die Lage auf einer Karte.

Bundeswehr/Mario Bähr

Der Geländesandkästen, oft auch nur als Sandkasten bezeichnet, ist eine Nachbildung des Geländes, indem der Auftrag ausgeführt wird. Er setzt sich zusammen aus allem, was man im Gelände findet, wie Steinen, Ästen, Blättern, Moos und Rinde. Er dient der Veranschaulichung des Geländeaufbaus, der eigenen Lage und der Feindlage sowie der Befehlsausgabe.

Im Wald ist ein Viereck aus Ästen ausgelegt und darin ein Geländeabschnitt dargestellt.

Der Zugführer gibt einem Soldaten Anweisungen beim Bau des Geländesandkastens für die Lagebesprechung während der Übung Iron Wolf

Bundeswehr/Sebastian Wilke

Ein umgangssprachliches Wort für sämtliche Ausrüstungsgegenstände, die ein Soldat besitzt.

Mit der Grundausbildung (früher AGA, Allgemeine Grundausbildung) beginnt jede Soldatin und jeder Soldat, ob Freiwillig Wehrdienstleistender, Soldat auf Zeit oder angehender Offizier, ihre oder seine soldatische Laufbahn. Die GAGrundausbildung dauert in der Regel drei Monate und umfasst die militärischen Grundfertigkeiten, die jede Soldatin und jeder Soldat beherrschen muss.

Bei Heer und Luftwaffe besteht eine Gruppe aus circa vier bis 15 Soldatinnen und Soldaten und wird von einem Gruppenführer oder einer Gruppenführerin geleitet. So bildet beispielsweise die vierköpfige Panzerbesatzung eine Gruppe. Die meisten Ausbildungen in der Grundausbildung sind ebenfalls gruppenweise organisiert. Die Marine spricht nicht von einer Gruppe, sondern von Teilabschnitt.

H

Das Heer ist die größte der drei Teilstreitkräfte der Bundeswehr. Seinen Kern bilden die klassischen Landstreitkräfte.

Die Hindernisbahn (HiBa) ist Teil der militärischen Ausbildung. Sie besteht aus zwölf Hindernissen und ist einheitlich in der Bundeswehr. Hier müssen Soldatinnen und Soldaten Hindernisse wie die allseits bekannte Eskaladierwand oder die Drahtgasse überwinden. Auf der HiBa wird die körperliche Leistung trainiert. Überwindet eine Gruppe gemeinsam die Hindernisse, stärkt das den Teamgeist und das Zusammengehörigkeitsgefühl.

Soldaten überwinden ein Metallgestell mit Gepäck und Waffe.

Soldaten überwinden auf der Hindernisbahn die Palisadenreihe mit Gepäck und Waffe

Bundeswehr/Marco Dorow

Bei der hybriden Kriegsführung setzen Angreifer in modernen Konfliktszenarien auf eine Kombination aus klassischen Militäreinsätzen, wirtschaftlichem Druck, Computerangriffen bis hin zu Propaganda in den Medien und sozialen Netzwerken.

I

Improvised Explosive Devices, kurz IEDImprovised Explosive Device, zu Deutsch improvisierte Sprengvorrichtung. Das sind improvisierte und im Gegensatz zum Militär unkonventionelle Brand- und Sprengsätze. Sie sind aus militärischen Granaten oder oftmals auch verschiedenen chemischen Substanzen hergestellt.

In einem unterirdischen Kanal aus Beton stehen zwei gelbe Kanister von denen Drähte wegführen.

Improvisierte Sprengfallen stehen in einem Culvert, einem unterirdischen Kanal, während einer Übung zur Kampfmittelbeseitigung

Bundeswehr/Johannes Hagn

Damit Soldatinnen und Soldaten körperlich und mental fit für die Herausforderungen des Dienstalltags bleiben, müssen sie in der Bundeswehr ihre Individuellen Grundfertigkeiten (IGFIndividuelle Grundfertigkeiten) aufrechterhalten. Der IGFIndividuelle Grundfertigkeiten-Nachweis muss von jedem einmal im Jahr erbracht werden: Er beinhaltet den Nachweis von Schießfertigkeiten mit Pistole und Gewehr, von Erste-Hilfe-Fähigkeiten und Kenntnissen zum Schutz vor atomaren, biologischen und chemischen Kampfstoffen. Weitere geforderte IGFIndividuelle Grundfertigkeiten-Leistungen sind der Basis-Fitness-Test, das Schwimmen im Feldanzug und das Marschieren über mindestens sechs Kilometer in 60 Minuten mit 15 Kilogramm Gepäck.

Die Infanterie ist eine Truppengattung des Heeres und Teil der Kampftruppe. Zu den Infanteristen gehören Fallschirmjäger, Gebirgsjäger und Jäger. Sie gelangen mit Fahrzeugen, Transportflugzeugen, Hubschraubern oder auch Schlauchbooten in ihr Einsatzgebiet. Dort kämpfen sie vorrangig zu Fuß. Dabei werden sie, wenn möglich, durch die Bordwaffen ihrer Gefechtsfahrzeuge unterstützt

An Schulen und Ausbildungseinrichtungen der Bundeswehr ist eine Inspektion ein Truppenteil auf Einheitsebene (vergleichbar einer Kompanie). Die Inspektion gliedert sich in der Regel in mehrere Hörsäle (Zug-Ebene).

Ist die Kurzfassung der Instandsetzung und ein zentraler Bereich der Logistik in der Bundeswehr. Panzer, Radfahrzeuge oder Klimaanlagen müssen im Einsatz schnell und sicher vor Ort repariert werden. Doch auch in Deutschland führen Instandsetzungskräfte der Streitkräftebasis Reparaturen an Fahrzeugen und sonstigem Gerät durch.

Ein Soldat bearbeitet mit einem Werkzeug eine Metallschiene, dahinter steht ein Gefechtsfahrzeug.

Ein Soldat der Spezialinstandsetzung des Kommandos Spezialkräfte arbeitet vor einem Gefechtsfahrzeug Dingo mit einem Trennschleifer

Bundeswehr/KSK

J

Der Jagdkampf ist eine Gefechtsart der Infanterie, deren Ziel es ist, hinter die feindlichen Linien zu gelangen und dort den Feind zu stören, indem man zum Beispiel seine Fernmeldemittel oder Nachschublieferungen lahmlegt.

Die Joint Terminal Attack Controller, die Fliegerleitoffiziere, fordern für die Kampftruppen am Boden Luftnahunterstützung an. Sie koordinieren Luftfahrzeuge, weisen Ziele zu und legen fest, wann und mit welchen Mitteln Ziele bekämpft werden. Ein JTACJoint Terminal Attack Controller steht im ständigen Kontakt mit den Luftfahrzeugbesatzungen und bildet so das Bindeglied zwischen Bodentruppen und der Luftunterstützung. Er dirigiert sozusagen das Boden-Luft-Gefecht. JTACs sind dafür da, weitreichendes Feuer zu lenken und zu koordinieren, um auf Befehl Hochwertziele, wie beispielsweise ein gegnerisches Hauptquartier, bekämpfen zu können.

Zwei Soldaten lesen etwas von ihrem Notizblock ab.

Im Gefecht muss der JTACJoint Terminal Attack Controller fokussiert bleiben. Macht er einen Fehler, etwa bei der Weitergabe von Koordinaten, kann dies fatale Folgen haben

Bundeswehr/Mario Bähr

Das Joint Fire Support Team, der gemeinsame Feuerunterstützungstrupp, ist ein Zusammenschluss der Artilleriebeobachter, vorgeschobenen Beobachter der Mörser und der Fliegerleittrupps zu einem Team. Dieses Team begleitet die Kampftruppe und besitzt die Fähigkeit zur streitkräftegemeinsamen taktischen Feuerunterstützung, die Steilfeuer wie Rohr- und Raketenartillerie und Mörser, sowie Luftnahunterstützung anfordert und lenkt.

K

Der Kommandeur ist ein militärischer Führer eines Verbandes. Angefangen vom Bataillon über die Division und Korps bis hin zu einer Kommandobehörde oder eines Teils des gesamten Heeres. Der oberste truppendienstliche Vorgesetzte der gesamten Teilstreitkraft Heer ist der Inspekteur des Heeres.

Die Anzahl der in einer Kompanie des Heeres zusammengefassten Personen variiert stark je nach Auftrag oder Material – von rund 60 bis 150 Soldatinnen und Soldaten. Sie ist in zwei oder mehr Züge als kleinere Teileinheiten gegliedert. Allerdings sprechen die Heeresflieger nicht von Kompanie, sondern von Staffel und die Kampfunterstützer wie beispielsweise die Artillerietruppe von Batterie.

Das Korps ist eine höhere Kommandobehörde und heute in der Regel multinational aufgestellt. Ein Beispiel ist das Eurokorps in Straßburg. Ihm werden im Einsatz und Kriegsfall mehrere Divisionen und gesonderte Korpsverbände unterstellt. Ihre ständigen Stäbe und Führungsunterstützungskräfte können Hauptquartiere für Missionen der NATO oder EUEuropäische Union stellen. 

Wenn Soldatinnen und Soldaten krank werden, steht ein Besuch beim Truppenarzt an: Neben Diagnose und Therapie werden jeder Soldatin und jedem Soldat ein Krankheitsstatus attestiert. KzH bedeutet zum Beispiel „krank zu Hause“ – die erkrankte Person wird für einen bestimmten Zeitraum aus dem Dienst genommen, um sich zu Hause in den gewohnten vier Wänden in Ruhe auszukurieren.

L

Die Truppe bezeichnet ihren Kampfpanzer Leopard 2 als Leo. Der Leopard 2 ist einer der modernsten Kampfpanzer der Welt. Seine aktuelle Version ist der Leopard 2 A7V. Der Leopard 2 ist das Waffensystem der Panzertruppe des Heeres.

Ein Kampfpanzer fährt im Gelände und wirbelt dabei Dreck auf.

Kampfpanzer Leopard 2 A7V des Panzerbataillons 393 im Gelände

Bundeswehr/Marco Dorow

M

Mannschaften sind die niedrigste Dienstgradgruppe der Bundeswehr. Rekruten beginnen abhängig von der Truppengattung mit dem Einstiegsdienstgrad Grenadier, Jäger, Panzerschütze, Panzergrenadier, Panzerjäger, Kanonier, Panzerkanonier, Pionier, Panzerpionier, Funker, Panzerfunker, Schütze. Im Anschluss können sie Gefreiter, Ober-, Haupt-, Stabs- und Oberstabsgefreiter werden. Wobei die beiden letztgenannten Dienstgrade nur von Soldatinnen oder Soldaten auf Zeit erreicht werden können.
Seit dem 30. September 2021 ergänzen zwei weitere Dienstgrade die Laufbahn der Mannschaften im Truppendienst: Korporal und Stabskorporal. Die neuen Dienstgrade tragen dem erweiterten Aufgabenfeld der Mannschaftssoldatinnen und -soldaten in der Bundeswehr Rechnung und bieten besonders leistungsstarken Oberstabsgefreiten neue Aufstiegschancen.

Sieben grüne Schulterstücke mit schwarzen Querbalken nebeneinander.

Die Mannschaftdienstgrade von links nach rechts: Gefreiter, Obergefreiter, Hauptgefreiter, Stabsgefreiter, Oberstabsgefreiter, Korporal, Stabskorporal

Bundeswehr

Sie umfassen jeweils folgende Anzahl an Soldatinnen und Soldaten:

Truppmind. 2
Gruppe

4 bis 15

Zugbis zu 40
Kompanie, Batterie, Staffel

60 bis 150

Bataillon

bis zu 1.200

Regiment, Geschwader

1.000 bis 3.000

Brigadeungefähr 5.000
Division

ungefähr 20.000

Korps (meist mehrere Nationen) 

40.000 bis 80.000

Das Heer der Bundeswehr hat mit Stand vom 30. Juni 2023 61.645 Soldatinnen und Soldaten und 2.418 Zivilbeschäftigte. Damit stellt das Heer die größte Teilstreitkraft der Bundeswehr.

N

Nachbereiten bedeutet, dass die Soldaten ihre Waffen und Ausrüstung zum Beispiel nach einer Übung oder einer Schießausbildung säubern und pflegen. Hierbei gilt der Grundsatz: Erst die Waffe, dann die Ausrüstung, dann der Soldat beziehungsweise die Soldatin.

Wie buchstabieren Sie ein Wort am Telefon? A wie Anna oder D wie Dora? Angehörige der NATO haben zur Vereinheitlichung und Vereinfachung ihr eigenes NATO-Alphabet etabliert, das von jeder Soldatin und jedem Soldaten während der Grundausbildung auswendig gelernt werden muss.

A AlphaJ JuliettS Sierra
B BravoK Kilo

T Tango

C CharlieL Lima

U Uniform

D DeltaM Mike

V Victor

E EchoN November

W Whiskey

F FoxtrotO OscarX XRay
G GolfP PapaY Yankee
H HotelQ Quebec

Z Zulu

I IndiaR Romeo 

 

Wenn Soldatinnen und Soldaten krank werden, steht ein Besuch beim Truppenarzt an. Gegenüber den Vorgesetzten oder den Kameradinnen und Kameraden wird dieser Umstand mit dem Satz „Ich melde mich neukrank“ angezeigt.

Sprechen Soldaten von 90/5, so meinen sie eine Begutachtung, die der Truppenarzt über eine Dienst- oder Verwendungsfähigkeit durchführt. 

O

Im Bundeswehrjargon werden allgemein organisatorische Dinge so genannt. Damit ist zum Beispiel das Pflegen von Listen oder das Sichten von Material gemeint.

P

Auch Grenni oder Panzergrenni genannt. Die Panzergrenadiertruppe ist Teil der Panzertruppen. Ihr Hauptauftrag ist, wie bei allen Infanterieeinheiten, der Kampf. Die Panzergrenadiertruppe hat die Fähigkeit, den Kampf entweder aufgesessen auf einem Schützenpanzer oder abgesessen zu führen. Ihr Schlacht Ruf ist „Panzergrenadiere – Dran! Drauf! Drüber!“.

Q

Die Quick Reaction Force ist ein schneller Eingreifverband. Soldaten der QRF fahren oder fliegen bei Gefahr im Einsatz aus dem Feldlager, zum Beispiel um die beschossene eigene Truppe im Kampf zu unterstützen.

Mehrere Gefechtsfahrzeuge fahren auf einem Feldweg hintereinander.

Die QRF geht taktisch vor und greift schnell und massiv an, um den Gegner zu werfen. In diesem Fall besteht die QRF aus mehreren Fahrzeugen.

Bundeswehr/Klaus Schneider

R

Ein Regiment im Heer ist oberhalb der Bataillonsebene angesiedelt und besteht aus mehreren Kompanien. Die Anzahl der dort eingeordneten Personen variiert je nach Aufgabenfeld. Das 1. Infanterieregiment hat zum Beispiel sieben Kompanien und damit ungefähr 1.000 Soldatinnen und Soldaten. Das Fallschirmjägerregiment 31 dagegen besteht aus elf Kompanien und führt rund 1.800 Soldatinnen und Soldaten.

Rekruten sind Soldaten, die am Anfang ihrer militärischen Ausbildung stehen. Sie bekleiden den Einstiegsdienstgrad Grenadier, Jäger, Panzerschütze, Panzergrenadier, Panzerjäger, Kanonier, Panzerkanonier, Pionier, Panzerpionier, Funker, Panzerfunker, Schütze, beim Heer abhängig von der Truppengattung.

Die Reserve ist die Gesamtheit der Staatsbürger, die in der Bundeswehr gedient haben. Bis zu einer bestimmten Altersgrenze können sie im Spannungsfall zu einem erneuten Dienst in den Streitkräften herangezogen werden. Taktische Reserven sind Soldaten, die nicht sofort zum Einsatz kommen. Ein militärischer Führer hält sie zunächst zurück, um mit ihnen im richtigen Moment die Entscheidung auf dem Gefechtsfeld herbeizuführen.

Der Richtschütze ist der Soldat in und an Waffensystemen, der verantwortlich ist für das Zielen und das Betätigen des Abzuges. Er kann beispielsweise zu einer Panzerbesatzung oder einem Panzermörsertrupp gehören.

Ein Soldat sitzt vor mehreren Monitoren und hat einen Joystick in der Hand.

Ein Richtschütze eines Schützenpanzers Puma der 2. Kompanie des Panzergrenadierbataillons 212 schießt mit der 30-Millimeter-Maschinenkanone des Fahrzeugs auf der Schießbahn

Bundeswehr/Carl Schulze

S

Abkürzung für eine Soldatin oder einen Soldaten auf Zeit. Es gibt verschiedene Verpflichtungszeiträume zwischen minimal zwei und maximal 25 Jahren. Angehende Unteroffiziere und Offiziere der Bundeswehr verpflichten sich für mindestens zwölf Jahre. Die meisten Soldatinnen und Soldaten beginnen als Soldat auf Zeit und stellen nach einiger Zeit einen Antrag auf Übernahme zum Berufssoldaten, um einen beamtenähnlichen Status zu erreichen. Derzeit gibt es etwa 115.000 Soldaten auf Zeit unter den rund 183.000 Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr.

Der Spähtrupp ist eine kleine Gruppe von Soldaten, deren Auftrag es ist, Informationen über den Feind zu gewinnen oder Gelände zu erkunden. Er kann entweder aufgesessen, also mit einem Fahrzeug, oder zu Fuß eingesetzt werden.

Den Kompaniefeldwebel bezeichnet man als Spieß. Er wird auch oft „Mutter der Kompanie“ genannt. Diesen Dienstposten besetzen meist Soldaten mit Dienstgrad Hauptfeldwebel (und höher). Sie arbeiten dem Kompaniechef in vor allem organisatorischen und personellen Belangen zu. Spieße tragen eine goldene Kordel an der rechten Schulter.

Ein Soldat mit einer gelben Schnur an der Schulter gibt Essen an andere Soldaten aus.

Der Kompaniefeldwebel verteilt während der Mittagspause Essensrationen an Reservisten

Bundeswehr/Carl Schulze

Fällt der Begriff Survival in der Bundeswehr, so ist die Rede vom Überlebenstraining. Dieses Training findet auf einem sogenannten SERESurvival, Evasion, Resistance and Extraction-Lehrgang statt. Die Abkürzung SERESurvival, Evasion, Resistance and Extraction steht dabei für Survival, Evasion, Resistance and Extraction – Überleben, Ausweichen, Widerstand und Rückführung. Diese Begriffe umschreiben das notwendige Verhalten eines Soldaten hinter feindlichen Linien.

Ein Soldat liegt unter einer abgespannten Plane neben einem kleinen Wärmefeuer.

Ein Soldat macht ein Feuer in seinem Unterschlupf während eines Lehrgangs mit Überlebenstraining

Bundeswehr/Oliver Pieper

Die Sicherheitsüberprüfung. Für den Dienst an der Waffe müssen sich alle Bewerberinnen und Bewerber einer Sicherheitsüberprüfung durch den Militärischen Abschirmdienst (MADMilitärischer Abschirmdienst) unterziehen. So soll verhindert werden, dass Extremisten eine militärische Ausbildung erhalten. Darüber hinaus muss auch jede Person, die eine sicherheitsempfindliche Tätigkeit ausüben soll, eine SÜ vorweisen. Es gibt drei Stufen der Sicherheitsüberprüfung.

T

Der kleinste mögliche Zusammenschluss von Soldaten sind zwei Personen, also ein Trupp. Er kann aber auch aus mehr Soldatinnen und Soldaten bestehen. Der oder die Dienstgradhöchste davon ist der Truppführer oder die Truppführerin. Sie nehmen Befehle entgegen und bereiten diese für ihre Männer und Frauen so auf, dass die danach handeln können. Gleichzeitig bereitet der Truppführer Informationen aus seinem Bereich so auf und meldet sie weiter, dass die nächsthöhere Ebene damit arbeiten kann. Er fungiert damit als eine Mittelsperson zwischen zwei Ebenen.

Die Truppenküche oder auch Kantine ist ein zentraler Ort, an dem Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Beschäftigte der Bundeswehr sich verpflegen können. Das Motto „Ohne Mampf kein Kampf“ stellt die wichtige Funktion der Truppenküche heraus, denn ohne eine vollwertige Mahlzeit ist der Dienstbetrieb nur schwer zu meistern.

Ein Zivilist schiebt sein Essenstablett auf einem Tresen an Essensportionen in der Vitrine vorbei.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier isst zu Mittag in der Truppenküche während seines Besuches an der Sanitätsakademie der Bundeswehr in München

Bundeswehr/Anna Derr

Die Waffe und der Rucksack sind am Mann oder an der Frau während des Fallschirmsprungs dabei. Was zu schwer ist, kommt in einen extra Behälter, Türlast genannt. In den Türlasten befindet sich einsatzwichtiges Material, das nicht im Sprunggepäckbehälter, dem Rucksack der Fallschirmjäger, mitgeführt werden kann. Diese Türlast hängt an einem Fallschirm. Es gibt auch noch schwerere Lasten, die dann mit mehreren Fallschirmen abgesetzt werden, dieses Verfahren heißt dann Lastenabwurf.

Ein großer Behälter hängt an vier Fallschirmen kurz vor dem Bodenkontakt.

Übung Red Griffin 2017: Wenn einmal sehr schwere Lasten abgesetzt werden müssen, geschieht das mit einem Lastenabwurf

Bundeswehr/Jane Schmidt

U

Unmanned Aerial Vehicle sind Drohnen, die ihre Dienste in den Auslandseinsätzen der Bundeswehr bereits unter Beweis gestellt haben. Diese unbemannten Luftfahrzeuge sind die Augen und Ohren in den Einsätzen und werden vom Boden aus gesteuert und betrieben. Mit ihrer Hilfe werden beispielsweise Informationen über das Gelände, die Lage und Ausstattung des Feindes gesammelt, also aufgeklärt. Es gibt sie in verschiedensten Ausführungen, von winzig klein bis Flugzeuggröße.

Ein unbemanntes Flugobjekt startet aus einem Lkw heraus und zieht einen Feuerball hinter sich.

Die Aufklärungsdrohne KZOKleinfluggerät für Zielortung (Kleinflugzeuggerät für Zielortung) startet während der Übung Thunder Storm 2018 auf dem Truppenübungsplatz Pabrade in Litauen

Bundeswehr/Marc Tessensohn

Ist in der Bundeswehr die Rede vom U-Raum, so ist der Unterrichtsraum gemeint. Hier wird das theoretische Wissen vermittelt. Später wird dann das Erlernte im Gelände oder auf einem Übungsplatz praktisch angewendet.

V

So wird der Geländeabschnitt genannt, in dem sich die Soldaten für einen Kampf zur Verfügung halten.

Mit Verlegung ist die Bewegung der Soldaten oder des Materials zu Fuß, mit Fahrzeugen, mit Luftfahrzeugen oder auf dem Seeweg von einem Ort oder Raum zum anderen gemeint. Im zivilen Sprachgebrauch heißt es Transport und transportieren oder fahren/fliegen.

Hört ein Soldat den Befehl „Verpflegen Sie jetzt!“, dann ist Essenszeit. Eine Mahlzeit oder ein Essen werden folgerichtig als „Verpflegung“ bezeichnet.

Die Verteidigung als Operationsart hat den Zweck, eigenes Gelände gegen feindliche Kräfte zu behaupten. Der endgültige Erfolg ist dann erreicht, wenn der Feind im oder vor dem eigenen Verteidigungsraum zerschlagen worden ist, das heißt seinen Angriff nicht weiter fortsetzen kann.

Es ist die hohe Schule der Gefechtsführung – das Verzögerungsgefecht oder kurz Verzögerung. Der Angriff des Feindes soll verlangsamt, Zeit gewonnen und der Gegner abgenutzt werden. Die eigenen Kräfte kämpfen dabei höchst beweglich, verteidigen zeitlich begrenzt und weichen auf Befehl auf vorher festgelegte Linien aus. Das Ganze ist nur dann erfolgreich, wenn die aufwendige Koordination mit allen Teilen gut funktioniert.

W

Militärische Wachen werden meist vor und in Kasernen und Liegenschaften der Bundeswehr eingesetzt. Sie kontrollieren das Ein- und Ausfahren von Fahrzeugen und sichern damit den täglichen Dienstbetrieb vor Störungen, Angriffen und Spionage.

Zwei Soldaten stehen an einer heruntergelassenen Schranke, verstärkt mit Betonabsperrungen.

Soldaten des Sicherungszuges bewachen das Haupttor zum Camp Castle bei der der Mission UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon in Limassol auf Zypern

Bundeswehr/PAO UNIFIL

Der Wirkungsbereich ist der Bereich, den der Soldat zugewiesen bekommt, um dort auf Befehl mit seiner Waffe den Feind zu bekämpfen. Das Schießen mit der Waffe wird allgemein als wirken bezeichnet, da es eine bestimmte Wirkung im Ziel erreicht.

Y

Sammelbegriff für die Fahrzeuge der Bundeswehr, meist im Scherz verwendet. Alle Fahrzeuge der Bundeswehr sind am Y auf dem Nummernschild zu erkennen. Damit wird sofort klar, dass es sich um Militärfahrzeuge handelt.

Ein weißer Bus mit fährt von einer Fähre herunter.

Ein Bundeswehrbus mit Y-Kennzeichen rollt von einer Fähre herunter. Er wurde verlegt.

Bundeswehr/Susanne Hähnel

Z

Der Zapfenstreich hat in der Bundeswehr eine große Bedeutung. So wird die Nachtruhe durch das Ausrufen des Zapfenstreiches eingeleitet. Der Zapfenstreich ist trotz Namensgleichheit nicht zu verwechseln mit dem Großen Zapfenstreich, einer Zeremonie, die meist zu Ehren von Persönlichkeiten oder besonderen Anlässen durchgeführt wird.

Um Verwechslung zwischen zwei und drei zu vermeiden, spricht man in der Bundeswehr die Zahl zwei als zwo aus.

Der Lkw 2t gl Unimog wird von den Soldaten gerne Zwotonner genannt. Unimog steht für Universalmotorgerät U 1.300 L, eine Typbezeichnung des Herstellers Mercedes-Benz. Der Lkw 2t gl Unimog ist dank der Bauweise seiner Achsen und seines Getriebes extrem geländegängig. Seit 1978 hat die Bundeswehr etwa 18.000 Fahrzeuge dieses Typs in unterschiedlichen militärischen Varianten angeschafft. In der entsprechenden Ausstattung kann der Unimog beispielsweise als ungepanzertes Führungsfahrzeug oder als Transportfahrzeug für Personen und Material genutzt werden. Alle Teilstreitkräfte nutzen diesen Lkw.

Ein Lkw fährt durch ein zugefrorenes Schlammloch.

Ein Unimog 2t gl Lastkraftwagen der 8. Kompanie des Fallschirmjägerregiments 26 auf der Geländelehrbahn während der Übung Flammenträger auf dem Truppenübungsplatz Baumholder

Bundeswehr/Marco Dorow

Mehrere Gruppen bilden bei Heer und Luftwaffe einen Zug, der bis zu vierzig Personen umfasst. In der Regel haben die Soldatinnen und Soldaten eines Zuges sehr ähnliche Aufgabenfelder. So besteht ein Zug in der Panzergrenadiertruppe aus vier Schützenpanzern mit ihren Besatzungen. Diese wiederum bestehen aus je neun Personen. Also ist in dieser Truppengattung ein Zug 36 Soldatinnen oder Soldaten stark.